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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher
Autoren: Kim Schneyder
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abgesehen davon ohnehin so viel verdiene, dass ich mir selbst so gut wie jeden Wunsch erfüllen kann, nach dem mir gerade der Sinn steht.
    So viel also zum Stand der Dinge: Mein Leben ist ein einziger phantastischer, nicht enden wollender Traum. Philip und ich pendeln zwischen Deutschland und Los Angeles hin und her, wo in drei Wochen die Eröffnung unserer ersten Auslandsfiliale ansteht. Allerdings achten wir streng darauf, uns nur ja keinen Stress aufzuerlegen. Der Einfachheit halber haben wir nämlich gleich noch eine weitere Regel von diesem sagenhaft erfolgreichen und zudem weisen Österreicher übernommen, die da besagt, auf keinen Fall mehr als drei Tage die Woche zu arbeiten, wodurch uns genügend Zeit bleibt, um zwischendurch in Philips Haus am See oder in der Villa in Beverly Hills, die wir bis auf Weiteres für die Firma gemietet haben, zu entspannen.
    Und jetzt mal ehrlich, wozu sollten wir uns unnötig abrackern? Wir haben hervorragende Mitarbeiter, auf die wir uns hundertprozentig verlassen können, allen voran Lissy und Fiona, und mittlerweile hat sich auch Lima gut bei uns eingearbeitet und zu einer echten Stütze entwickelt. Apropos Stütze. Emma hat sich in den letzten Monaten auch immer mehr in die Gründungsarbeiten für unser neues Unternehmen integriert, und auch Lilly Tanner ist mittlerweile aus Rumänien zurück und hat uns bereits zu einer ganzen Reihe von Kontakten in Hollywood verholfen. So kennen wir inzwischen eine stattliche Anzahl von Leuten aus der Filmbranche, was dazu geführt hat, dass sich in meinem Oberstübchen nach und nach eine Idee entwickelt hat, die mich nicht mehr loslässt. Wir sind jetzt bald ein Weltkonzern, der mit unglaublichen Summen jongliert, zudem sind wir von unseren Produkten her ein Unternehmen, das von einem regelmäßigen Kontakt mit den gängigen Namen der Traumfabrik stark profitieren könnte. Was liegt also näher, als irgendwann in naher Zukunft etwas völlig Neues auszuprobieren, indem wir etwa zur Abwechslung mal in ein Filmprojekt investieren?
    Ich weiß, das klingt womöglich ein bisschen hochgegriffen, aber auch bei vernünftiger Überlegung spricht einiges dafür. Wie wir inzwischen wissen, tun sich die Produzenten zunehmend schwer mit der Finanzierung ihrer Filme, sodass wir offene Türen einrennen würden, und eine Geschichte hätten wir auch schon: Endless Love. Das ist Lillys bittersüße Liebesromanze, für die sich bisher noch kein Geldgeber gefunden hat, obwohl sie zumindest beim weiblichen Publikum eindeutig Potenzial hat.
    Woher ich das weiß? Ganz einfach. Lissy und ich haben geheult wie die Schlosshunde, als wir die Geschichte lasen, und auch den anderen Frauen, denen wir es probeweise zum Lesen gaben, erging es nicht anders. Wobei es natürlich auch andere Meinungen gab, Philip, Frank und Emma zum Beispiel fanden die Story eindeutig zu schnulzig, aber was kann man von Wesen mit männlichen Genen schon anderes erwarten. Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, dass wir die Geschichte zu einem riesigen Erfolg machen könnten, und zwar aus dem einfachen Grund, dass es schon viel zu lange nichts Derartiges mehr gegeben hat. Um jedoch ganz sicherzugehen, habe ich mir zusätzlich einen cleveren Plan ausgedacht, wie wir einen der ganz großen Namen an Bord holen könnten. Alles, was wir dazu tun müssten, ist die Geschichte ein wenig umschreiben, indem wir eine tragende Rolle einbauen, die einem der großen Stars auf den Leib geschrieben ist. Ich bin mittlerweile seit Tagen am Basteln, und inzwischen schwirren ein paar ziemlich konkrete Ideen in meinem Kopf herum.
    Eine davon wäre die Figur eines Oberarztes in einem städtischen Krankenhaus. Er ist schlank und elegant und schon leicht angegraut, und sein Vorname wäre George …
    Okay, das ist vielleicht doch ein bisschen auffällig.
    Aber wie wär’s damit? Ein sportlicher und umwerfend gut aussehender, blonder Marineoffizier namens Brad Pitt kehrt kriegsmüde von seinen letzten Einsätzen in Afghanistan zurück und …
    Nein, auch zu direkt.
    Ah, ich hab’s. Ein talentierter junger Mann – nennen wir ihn … Flac Hebron – träumt von einer Karriere als Tänzer, doch als er ein kleines Mädchen vor einem herannahenden Bus rettet und dabei beinahe sein rechtes Bein verliert, scheint sein Traum zerstört. Dann jedoch lernt er in der Rehaklinik eine junge Therapeutin kennen, die ihm wieder Mut macht, und schließlich …
    »Molly, kommst du?«
    Ich hebe blinzelnd den Kopf und sehe
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