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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher
Autoren: Kim Schneyder
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Becker, willst du meine Frau werden?« Mit diesen Worten öffnet er die kleine Schatulle und zieht einen Ring hervor, dessen Diamant mir fröhlich entgegenfunkelt.
    »Okay, falls es jemand noch nicht gehört haben sollte: Ja, ich will!«, hauche ich.
    Dann kann ich meine Tränen nicht länger zurückhalten. Ich sinke zu ihm hinunter und küsse ihn lange und zärtlich, während im Hintergrund heftiger Applaus lostobt und wir von Glückwunschrufen regelrecht überflutet werden.
    Es dauert eine gute Stunde, bis sich die größte Aufregung gelegt hat und ich alle Anwesenden begrüßt und mit allen auf das freudige Ereignis angestoßen habe. Danach tragen wir alle rosarote T-Shirts mit der Aufschrift Molly Vandenberg, und ich bin beduselt vom Champagner, aber glücklich wie noch nie in meinem Leben, und irgendwann nützt Philip eine günstige Gelegenheit, um mich beiseitezuziehen.
    »Wie wär’s, Molly, verziehen wir uns irgendwohin, wo wir ungestört sind?«, fragt er mit rauer Stimme.
    Oh. Alles klar. Zeit für Wiedersehenssex. Oder noch besser: für Beinahe-getrennt-und-dann-doch-noch-verlobt-Wiedersehenssex!
    Das wird super. Ich bin schon ganz heiß auf Philip und kann es selbst kaum erwarten.
    »Komm, wir fahren rauf in mein Büro«, flüstere ich ihm zu.
    Wir warten einen geeigneten Moment ab und stehlen uns davon. Bereits im Aufzug fallen wir übereinander her und reißen uns einen Teil der Kleider vom Leib, und schaffen es kaum bis in mein Büro und auf die Couch, bevor wir loslegen.
    Als wir danach schwer atmend wieder voneinander ablassen und ich mich zufrieden an Philips Brust kuschle, überkommt mich plötzlich ein Anfall von Vertrauensseligkeit und auch ein bisschen schlechtem Gewissen, nachdem er sich mir gegenüber nachträglich betrachtet als so zuvorkommend und großzügig erwiesen hat.
    »Philip, ich muss dir etwas sagen«, beginne ich vorsichtig. »Aber du musst mir versprechen, nicht böse zu werden.«
    »Wie kann ich das, wenn ich gar nicht weiß, worum es geht?« Ich hebe den Kopf und sehe, dass er schmunzelt. »Was, wenn du mich mit einer ganzen Reihe von gut aussehenden Hollywoodstars betrogen hast?«
    »Nein, das ist es natürlich nicht«, lache ich.
    »Was nicht, Hollywoodstar oder die ganze Reihe?«, grinst er.
    »Weder noch«, schüttle ich den Kopf. »Nein, jetzt mal im Ernst, Philip, ich habe etwas getan, worauf ich nicht besonders stolz bin, und es tut mir wahnsinnig leid, nur kann ich es jetzt nicht mehr rückgängig machen«, sage ich schweren Herzens.
    »Es ist also etwas, worauf du nicht stolz bist, aber du hast mich nicht betrogen?«, fragt er und betrachtet mich neugierig.
    »Genau.« Ich richte mich auf und sehe ihm in die Augen. »Philip, dieser Typ, der dich verfolgt hat … das war ich.«
    Philip erwidert einige schreckliche Sekunden lang schweigend meinen Blick. Dann schüttelt er den Kopf und sagt: »Unmöglich, Molly, dafür war der Kerl viel zu hässlich.«
    »Nein, Philip, ich meine … ich habe ihn engagiert – also eigentlich Joe –, damit er dich überwacht.«
    Plötzlich wird Philips Miene verschlossen, und sein Blick geht mir durch und durch.
    »Und wieso hast du das getan?«, fragt er.
    »Na, weil …« Ich zucke hilflos die Schultern. »… du immer so lange weg warst, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass du die ganze Zeit, also, so ganz allein …« Ich kann ihm den wahren Grund für meine Nachforschungen nicht sagen. Ich kann es einfach nicht. »Jedenfalls erfuhr ich dann, dass du nach Deutschland geflogen bist, und du hast mir nichts davon gesagt, deswegen habe ich diesen Detektiv auf dich angesetzt«, entscheide ich mich für eine Abkürzung und bete innerlich, dass er nicht weiter nachfragt.
    Er mustert mich nachdenklich.
    »Und dann musstest du natürlich denken, dass ich und Lima … Hm, das war naheliegend.«
    »Ja, nicht wahr?«, nicke ich und bin heilfroh, dass er nicht in die Luft geht. »Ich konnte doch nicht wissen, dass das als Überraschung für mich gedacht war, und jetzt mal ehrlich, so, wie sie aussieht …«
    »Schon klar«, nickt er. »Aber als deine Stellvertreterin ist sie doch perfekt. Sie ist jung und klug und voller Ehrgeiz, und dazu hübsch und sexy – genau wie du.« Er stupst mich mit dem Finger an der Nase, und sein Kompliment geht mir runter wie Butter. Dann grinst er auf einmal. »Und dieser Typ arbeitet echt für Joe? Im Vergleich zu dem geht Inspektor Clouseau ja als Einstein durch.«
    »Ja, scheint so, als hätte Joe da
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