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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher
Autoren: Kim Schneyder
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Spanking

    Nicht, dass Sie das jetzt falsch verstehen. Ich habe es nicht unbedingt nötig, geheiratet zu werden. Im Gegenteil, in meinem Leben gibt es eine Menge Umstände, die mich völlig unabhängig machen.
    Ganz auf die Schnelle fällt mir da zum Beispiel ein:
    1)Ich bin allein verantwortliche Geschäftsführerin von Winners only, einer erfolgreichen und ständig weiter expandierenden Lifestylekette.
    2)Ich verfüge neben meinem hohen Einkommen aus oben genannter Tätigkeit über ein ansehnliches Vermögen in Höhe von circa … ähm … also, das hängt vom aktuellen Aktienkurs ab, aber Daumen mal Pi schätze ich es im Moment auf etwa eineinhalb Millionen Euro (zum Mitschreiben: 1,5 Millionen )!
    3)Abgesehen davon ist mein Lebensgefährte niemand Geringerer als Philip Vandenberg, seines Zeichens Gründer des legendären Eragon-Konzerns, Selfmade-millionär und seit zwei Jahren auch noch Haupteigentümer von Winners only (aber dass mir jetzt ja keiner denkt, ich wäre mit ihm nur in die Kiste gehüpft, um diesen Job zu kriegen; Philip und ich hatten schon Sex, bevor er den Laden übernahm!).
    4)Ach ja, und ein schmuckes Haus mit Pool besitze ich auch noch (offiziell ist es jedoch nur von mir und meinen Freundinnen Tessa und Lissy zu einem lächerlich geringen Preis gemietet).
    5)Philip verwöhnt mich in jeder Hinsicht, wie es kein Ehemann der Welt besser könnte.
    6)Das beinhaltet auch hervorragenden Sex, sowohl bezüglich Qualität als auch Quantität (na ja, Letztere zumindest, wenn er nicht wieder einmal für seine neue Firma in Paraguay weilt; wir haben’s übrigens auch schon mit Telefonsex versucht, aber da ticken wir anscheinend nicht ganz synchron).
    7)Philip ist mir hundertprozentig treu. Woher ich das weiß? Na, weil mir sonst schon längst etwas aufgefallen wäre. Frauen haben schließlich einen sechsten Sinn für so etwas, nicht wahr?
    8)Ich habe ein äußerst abwechslungsreiches Berufs- und Privatleben, sodass ich für Sachen wie Familie und Kinder im Moment eigentlich gar keine Zeit hätte.
    9)Und nur damit keine Irrtümer aufkommen: Philip und ich sind nur deshalb noch nicht verheiratet, weil ich seine Anträge mehrmals abgewiesen habe, weshalb mich übrigens …
    10)… die ganze Welt für verrückt hält – einschließlich Lissy und Tessa –, was genau genommen aber nur daran liegt, dass …
    11)… weder Philip noch Lissy, noch Tessa, noch meine Eltern, noch sonst irgendjemand von meinen Vermögenswerten aus den Punkten 2 und 4 wissen, die ich einem Lottogewinn vor zwei Jahren zu verdanken habe, und ich diesbezüglich unbedingt Klarheit schaffen will, bevor ich meine Einwilligung gebe.
    Was ich damit sagen will: Ich bin eine moderne und unabhängige Frau, und meine Beziehung mit Philip Vandenberg funktioniert auch ohne Trauschein ausgezeichnet.
    Wozu dann also heiraten?
    Hab ich doch gar nicht nötig.
    »Was liest du da gerade?« Das kam von Tessa, die mir am Pool Gesellschaft leistet. Sie angelt sich träge ihren Erdbeerdaiquiri und saugt am Strohhalm.
    »Ach, nichts Besonderes«, antworte ich ausweichend. »Nur so eine Frauenzeitschrift.«
    »Schon klar.« Sie wirft ihr superlanges, blondes Haar zurück und sieht mich aus ihren blauen Augen direkt an. »Ich wollte wissen, welchen Artikel du gerade liest.«
    »Ach so. Also, das ist nur … Statistikkram, über Bevölkerung, unverheiratete Frauen und so, weißt du.«
    Tessas Augen werden augenblicklich schmal. »Unverheiratete Frauen? Ach, deswegen wirkst du auf einmal so verkrampft.«
    »Wie bitte? Verkrampft? Ich? Unsinn!« Ich lache künstlich auf. »Wieso sollte ich bei diesem Thema denn bitte schön verkrampft sein?«
    Tessa starrt mich ungläubig an. »Das ist ein Witz, oder? Du bist jetzt schon seit zwei Jahren mit Philip zusammen …«
    »Ein Jahr und elf Monate«, korrigiere ich, als könnte ich damit abwenden, was unweigerlich folgen wird.
    »Sag ich doch, fast zwei Jahre«, reitet Tessa ungerührt auf ihrer Welle weiter, »und Philip hat dich noch immer nicht geheiratet.«
    »Ja, aber nur, weil ich das nicht wollte«, stelle ich hastig klar.
    »Was noch doofer klingt«, meint sie mit einem leichten Kopfschütteln, um dann nachzulegen: »Falls es überhaupt stimmt …«
    »Natürlich stimmt es!«, rufe ich empört aus.
    »Was stimmt?« Das kam von Lissy, die in diesem Moment aus dem Haus gekommen ist. Sie stoppt vor unseren Liegestühlen und sieht uns fragend an.
    »Verdammt, wie siehst du denn aus?«, entfährt es Tessa bei
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