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WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen
Autoren: Richard A. Knaak
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PROLOG
     
    Wütende Raserei umgab ihn, zerrte von allen Seiten an ihm. Feuer, Wasser, Erde und Luft waren mit wilder, unkontrollierter Magie angereichert und umkreisten ihn wie wahnsinnige Furien. Der Versuch, an einer Stelle auszuharren, riss ihn beinahe auseinander, aber er trotzte den Gewalten. Nichts anderes konnte er tun.
    Am Rand seines Blickfelds stiegen unzählige Momente und unzählige Objekte auf. Ein endloses chaotisches Panorama der Zeit drosch auf seine Sinne ein. Er sah Landschaften, Schlachten und Kreaturen, die selbst er nicht kannte. Er hörte die Stimmen eines jeden Wesens, das einst gelebt hatte, gerade lebte oder irgendwann leben würde. Jedes Geräusch, das es jemals gegeben hatte, brandete wie Donnerhall an sein Gehör. Unglaubliche Farben blendeten seine Augen.
    Doch noch verstörender war, dass er sich selbst zu jedem Zeitpunkt seiner Existenz sehen konnte, von der Geburt bis zu einer Zeit
nach
seinem Tod. Das hätte ihm Mut machen können, wäre nicht jedes einzelne Bild ebenso verzerrt gewesen, wie er es gerade war. Alle seine Existenzen versuchten nicht nur, seine Welt zu erhalten, sondern die gesamte Realität vor dem Sturz ins Chaos zu bewahren.
    Nozdormu schüttelte den Kopf, brüllte seinen Schmerz und seine Wut hinaus.
    Er hatte die Gestalt eines Drachen angenommen, eines gewaltigen, goldfarbenen Riesen, der nicht nur aus schuppigem Fleisch zu bestehen schien, sondern auch aus dem fließenden Sand der Zeit. Seine Augen waren leuchtende Diamanten von der Farbe der Sonne. Seine Klauen waren glitzernde Diamanten.
    Er war der Aspekt der Zeit, einer der fünf Wesenheiten, die über Azeroth wachten, die Welt im Gleichgewicht hielten und vor den inneren und äußeren Gefahren schützten. Jene, die einst die Welt erschaffen hatten, waren auch die Schöpfer von Nozdormu und seinesgleichen, doch ihm hatten sie besondere Kräfte gewährt. Er konnte die unendlich vielfältigen Wege der Zukunft ebenso erkennen wie die verwobenen Pfade der Vergangenheit. Er schwamm durch den Fluss der Zeit wie andere durch klares Wasser.
    Doch obwohl dem mächtigen Nozdormu seine anderen Existenzen zur Verfügung standen, vermochte er es kaum, die Katastrophe aufzuhalten.
    Woher kommt sie?
, fragte er sich zum wiederholten Mal.
Wo liegt ihre Ursache?
Er hatte eine ungefähre Vorstellung, doch ihm fehlten die Einzelheiten. Nozdormu hatte gespürt, dass die Realität sich aufzulösen begann und war zu diesem Ort gereist, um Informationen zu sammeln. Doch dann hatte er entdeckt, dass er gerade noch rechtzeitig gekommen war, um die Zerstörung der Wirklichkeit aufzuhalten. Er begann seine Aufgabe, stellte dann jedoch fest, dass er allein sie nicht würde bewältigen können.
    Aus diesem Grund hatte sich Nozdormu an einen Drachen gewandt, dessen Kraft im Vergleich zu seiner eigenen zwar verschwindend gering war, der den großen Fünf jedoch schon oft mit seinem Listenreichtum und seiner Hingabe geholfen hatte. Also kontaktierte Nozdormu durch eine Vision Korialstrasz, den roten Drachen und Gefährten Alexstraszas, dem Aspekt des Lebens. Er bat den anderen Leviathan, der sich in der Gestalt des Zauberers Krasus in der Welt bewegte, eines der Symptome der drohenden Katastrophe zu untersuchen und einen Weg zu finden, um sie vielleicht doch noch abzuwenden.
    Doch die Anomalie, nach der Korialstrasz und sein menschlicher Schützling Rhonin in den östlichen Bergen gesucht hatten, verschlang beide. Nozdormu spürte ihre plötzliche Nähe und entsandte sie in die Zeitperiode, in der er die Ursache der Katastrophe vermutete. Er wusste, dass sie die Reise überlebt hatten, aber ihre Erfolge waren noch nicht messbar.
    Der Aspekt hoffte also weiter auf ihren Erfolg, forschte jedoch auch selbst weiter. Der riesige Drache schöpfte all seine Macht aus und folgte den Manifestationen des Chaos. Er kämpfte sich durch Visionen plündernder Orcs, durch aufsteigende und zerfallende Königreiche und durch gewaltige Vulkanausbrüche … fand aber keinen Hinweis.
    Oder doch? Er entdeckte etwas, das sich anders
anfühlte
… etwas, das den Irrsinn zu
beeinflussen
schien. Es war eine Macht, die von einem Punkt ausging, der weit von ihm entfernt lag. Nozdormu folgte der kaum wahrnehmbaren Spur wie ein Hai der ahnungslosen Beute. Seine Sinne tauchten ein in den monströsen Mahlstrom der Zeit. Mehr als einmal befürchtete er, die Spur verloren zu haben, doch irgendwie fand er sie stets wieder.
    Nach einer Weile tauchte vor ihm eine
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