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Gefangen im Palazzo der Leidenschaft

Gefangen im Palazzo der Leidenschaft

Titel: Gefangen im Palazzo der Leidenschaft
Autoren: Carole Mortimer
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1. KAPITEL
    „Ein dringender Aufruf für Ms Giselle Barton, Flug 13-30 nach Rom. Bitte kommen Sie umgehend zu Schalter sechs im Abflugterminal. Ms Giselle Barton – bitte sofort zu Schalter sechs.“
    Lily Barton – nur ihre Mutter, die Lily schmerzlich vermisste, hatte sie je Giselle genannt – kämpfte sich gerade durch den Flughafen, während sie ihren unhandlichen Koffer hinter sich herzog. Sie steuerte auf die lange Schlange zu, die am Schalter zweiundfünfzig wartete, um für den Flug nach Rom einzuchecken. Fassungslos stöhnte sie auf, als ihr klar wurde, dass Schalter sechs am anderen Ende lag, wo sie gerade hergekommen war.
    Das Taxi, das sie sich an diesem kalten Dezembermorgen zwei Tage vor Weihnachten bestellt hatte, war verspätet bei ihrem Apartment eingetroffen. Auf der Fahrt zum Flughafen kamen sie dann in dem Schnee der vergangenen Nacht nur langsam voran, sodass Lily sicher der letzte Passagier in der Schlange für den Flug nach Rom sein würde. Was zur Folge hatte, dass man ihr vermutlich den schlechtesten Platz im Flugzeug zuweisen würde – wahrscheinlich eingequetscht zwischen zwei übergewichtigen Geschäftsmännern. Sicher würden diese den ganzen Flug über auf den Ausschnitt ihres blauen Pullovers unter ihrer dicken Jacke starren, die sie gegen das frostige englische Wetter schützen sollte.
    Zu ihrem Unglück war auch noch eine der Rollen des alten, verbeulten Koffers abgebrochen, als der Taxifahrer ihn vor dem Flughafen aus dem Kofferraum hob. Da sie sich nicht mehr einhaken ließ, hatte Lily es in ihre ohnehin schon übervolle große Schultertasche gesteckt, die nun noch schwerer war als zuvor. Ihr Koffer drohte jetzt ständig umzufallen, als sie ihn hinter sich herzog.
    Sollte man sie jetzt auch von der Liste für den Flug nach Rom streichen, da sie so spät dran war und die Maschine vielleicht überbucht, wie oft zu dieser Jahreszeit, würde sie sich einfach hinsetzen und weinen. Denn ein weiterer Tiefschlag würde diesem ohnehin schon katastrophalen Tag die Krone aufsetzen.
    „Ms Giselle Barton – bitte kommen Sie umgehend zu Schalter sechs in der Abflughalle.“
    „Ist ja gut“, murmelte Lily, als die Ansage erneut über den Lautsprecher dröhnte. Sie umfasste den Griff ihres Koffers, um in die Richtung zu gehen, aus der sie gekommen war. Die Stimme hatte diesmal herrischer geklungen, was wahrscheinlich bedeutete, dass man sie tatsächlich von der Passagierliste gestrichen hatte. Und zweifellos würde man ihr anbieten, ersatzweise einen Flug nach den Feiertagen zu nehmen.
    Verdammt!
    Lily hatte sich in letzter Minute dazu entschieden, Weihnachten in Rom bei ihrem Bruder zu verbringen. Felix war vor einigen Monaten dorthin gezogen, um als Assistent bei Graf Dmitri Scarletti zu arbeiten. Sie hatte diesen Entschluss gefasst, nachdem ihr ursprünglicher Plan für die Feiertage ins Wasser gefallen war. Dabei hätte sie doch wissen sollen, dass Danny, mit dem sie sich seit zwei Monaten traf, seine geschiedene Mutter Weihnachten nicht allein lassen würde. Erstens lebte er noch bei Miriam, und zweitens hatte diese sehr deutlich gemacht, dass sie nicht die Absicht hatte, Lily zu sich einzuladen. Genau der richtige Zeitpunkt, wie sie bedauernd beschlossen hatte, um diese Beziehung zu beenden, die vermutlich sowieso zum Scheitern verurteilt war.
    Zum Glück hatte sie sich emotional nicht ernsthaft auf Danny eingelassen, der an derselben Schule als Lehrer arbeitete wie sie. Es hatte zwar Spaß gemacht, mit ihm ins Kino oder zum Essen zu gehen, aber seine dominante, fordernde Mutter war ihr ein Gräuel.
    Aufregung machte sich in ihr breit, kaum dass Lily sich dazu entschieden hatte, über Weihnachten nach Rom zu fliegen. Sie war noch nie dort gewesen oder überhaupt irgendwo anders außerhalb von England. Und es wäre schön, ihren Bruder nach all den Monaten der Trennung wiederzusehen. Der Tod ihrer Eltern hatte sie beide noch mehr zusammengeschweißt. Sie telefonierten und mailten sich zwar regelmäßig, doch es war etwas ganz anderes, tatsächlich Zeit mit dem temperamentvollen Felix zu verbringen.
    Nun ja, es wäre aufregend gewesen, Weihnachten bei ihrem Bruder in Rom zu sein, nachdem Danny sich als eine solche Enttäuschung erwiesen hatte. Da man sie jedoch von der Passagierliste streichen würde, musste sie die Feiertage wohl in England vor dem Fernseher verbringen, mit einer Tüte Chips. Na toll, sagte sich Lily. Sie hatte einfach nicht richtig nachgedacht!
    Erhitzt und
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