Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen
Autoren: Richard A. Knaak
Vom Netzwerk:
Magier.
    Huln, der Furbolg, und Dungard folgten Jarod. Unmittelbar hinter ihnen eilte ein Dutzend Soldaten ins Zelt. Sie nahmen Aufstellung, um ihren Kommandanten falls nötig zu beschützen. Stareyes Nase kräuselte sich. Er bemühte sich nicht darum, seine Abneigung zu verbergen. Huln stand still wie ein Stein. Unng Ak grinste und zeigte scharfe Zähne. Dungard rauchte seine Pfeife.
    »Ich möchte dich bitten, dieses Ding auszumachen«, sagte der Adlige.
    Der Zwerg nahm einen weiteren Zug.
    »Unverschämtheit! Wie könnt ihr glauben, dass wir uns mit solchen Tieren vereinen?«, knurrte Stareye, der seine an Rhonin gerichteten Worte bereits vergessen hatte. »Unser Volk wird sich nie darauf einlassen.«
    »Als Kommandant müsst Ihr sie dazu bringen«, antwortete der Magier ruhig. »So wie die drei und die Repräsentanten der anderen ihre Völker dazu gebracht haben.«
    »Dir eingebildeten Nachtelfen braucht Leute, die zu kämpfen verstehen«, murmelte Dungard. Die Pfeife hing in seinem Mundwinkel. »Leute, die euch das echte Leben zeigen …«
    Unng Ak bellte laut. Nach einem Augenblick erkannte Rhonin, dass er gelacht hatte.
    »Wenigstens verstehen wir, was Zivilisation bedeutet«, gab einer der Adligen zurück. »Oder baden und Hygiene.«
    »Vielleicht lassen euch die Dämonen ja als ihre Zimmermädchen am Leben.«
    Der Adlige zog sein Schwert, die anderen Nachtelfen folgten seinem Beispiel. Dungard hob seine Axt mit solcher Geschwindigkeit, dass die Bewegung kaum zu sehen war. Huln reckte seinen Speer und schnaubte. Unng Ak schwang herausfordernd seine Keule.
    Plötzlich erstrahlte ein bläulicher Blitz in der Mitte des Zeltes. Beide Seiten vergaßen ihren Streit, versuchten statt dessen, ihre Augen vor dem grellen Licht zu schützen. Malfurion wandte sich ab, um nicht geblendet zu werden und bemerkte, dass Rhonin nicht von der Helligkeit beeinträchtigt wurde.
    Der Mensch trat zwischen die Parteien. »Das reicht! Das Schicksal von Kalimdor, das Schicksal aller, die ihr liebt …« Er zögerte einen Moment. Sein Blick wirkte, als sei er in weite Ferne gerichtet. »… aller, die ihr liebt, hängt davon ab, dass ihr eure lächerlichen Vorurteile vergesst!«
    Rhonin sah zuerst Huln und seine Begleiter an, dann Stareye und die anderen Adligen. Beide Seiten erweckten nicht den Anschein, als wollten sie einen zweiten Blitz riskieren.
    Rhonin nickte zufrieden. »Gut. Da das jetzt alle verstanden haben, sollten wir anfangen, miteinander zu reden …«
     
     
    Krasus stürzte schmerzhaft auf den Boden der Eishöhle.
    Schwer atmend blieb er liegen. Der Zauberspruch, der ihn hierher gebracht hatte, war riskant gewesen, vor allem in seinem augenblicklichen Zustand. Die Höhle lag weit entfernt vom Lager der Elfenarmee – fast eine halbe Welt entfernt. Trotzdem hatte er den Zauber riskiert, auch wenn er nicht wusste, was dieser ihm antun würde und – schlimmer noch –, ob es nicht schon längst zu spät war.
    Selbst Rhonin hatte er nichts von seinen Absichten erzählt. Der Zauberer hätte ihn wahrscheinlich begleiten wollen, doch einer von ihnen musste sich den potenziellen Verbündeten der Nachtelfen widmen. Krasus hatte vollstes Vertrauen in den Menschen, denn der hatte sich als flexibler und vertrauenswürdiger erwiesen als die meisten, die er in seinem langen Leben kennen gelernt hatte.
    Als sich sein Atem beruhigt hatte, stand Krasus auf. In der eiskalten Höhle atmete er graue Wolken aus, die langsam zur Decke aufstiegen. Stalaktiten bildeten bizarre Eisformationen, der Felsboden war frostbedeckt.
    Der Magier überprüfte seine Umgebung mit seinen überragenden Sinnen, fand jedoch keinen Hinweis auf eine andere Präsenz. Diese Erkenntnis beflügelte Krasus nicht gerade, überraschte ihn aber auch nicht. Er hatte die Katastrophe miterlebt, hatte gesehen, wie sich Neltharion, der Erdwächter – der große schwarze Drache – in seinem Wahnsinn gegen sein eigenes Volk stellte. Alle vier Clans hatten für ihren Widerstand bezahlen müssen, doch die Bewohner dieser Höhle hatten die größten Verluste erlitten.
    Die Kinder von Malygos waren abgeschlachtet worden, ihren Herrn hatte Neltharion in weite Ferne geschleudert. Das war nur möglich gewesen, weil der Erdwächter die anderen Drachen dazu gebracht hatte, seine furchtbare Schöpfung mit Macht zu erfüllen.
    Die Drachenseele … die man jetzt die
Dämonenseele
nannte.
    »Malygos …«, rief Krasus. Der Name hallte durch die glitzernde Höhle. Früher war dies
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher