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WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen
Autoren: Richard A. Knaak
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Lücke näherte, schrumpfte, bis es hinein passte. Nach und nach verschwanden Krasus' wichtige Fundstücke in der weißen Öffnung.
    Als auch das letzte hinein geflogen war, versiegelte der Magier die Öffnung. Eine Sekunde lang glomm noch ein goldener Funke, dann verschwand die Lücke spurlos.
    »Genug zum Überleben, aber nicht mehr«, murmelte Krasus. Es würde Jahrhunderte dauern, bis die Blauen die Verluste überwunden hatten. Selbst wenn jedes Ei ausgebrütet wurde, würde es auch in der Zeitperiode, aus der er stammte, nicht viele blaue Drachen geben.
    Aber wenige waren besser als keine.
    Krasus taumelte, als Schwindel und Erschöpfung ihn überkamen. Beinahe wäre er gestürzt. Er hatte die Ursachen der Krankheit, die ihn seit seiner Ankunft in der Vergangenheit quälte, zwar fast ergründet – er und sein jüngeres Ich teilten sich die gemeinsame Lebenskraft –, aber es gab immer noch Überraschungen.
    Doch ausruhen konnte er sich nicht. Die Eier waren in Sicherheit, befanden sich in einem winzigen Universum, in dem die Zeit so langsam lief, dass sie keine Rolle spielte. Sie würden so lange dort bleiben, bis er sie jemandem übergeben konnte, dem er vertraute … vorausgesetzt, er überlebte den Krieg.
    Der Gedanke an den Krieg brachte Krasus' Stärke zurück. Er setzte zwar große Hoffnungen in Rhonin und Malfurion, doch der Ausgang des Kampfes war alles andere als klar. Die Zeitlinie hatte sich verändert. Es war möglich, dass die Brennende Legion, die den Krieg einst verloren hatte, ihn dieses Mal gewann. Nun, da Krasus seine eigene Veränderung der Zeitlinie abgeschlossen hatte, musste er die Nachtelfen und die anderen mit aller Kraft unterstützen. Es musste eine Zukunft geben.
    Krasus wob langsam den Zauber, der ihn zurückbringen würde und betrachtete währenddessen die toten Eier.
    So würde die Zukunft aussehen, wenn die Dämonen siegten: kalt, dunkel, leblos. Eine Ewigkeit vollkommener Leere.
    Der Drachenmagier stieß ein lautes Zischen aus und verschwand.
     
     

Zwei
     
    Zin-Azshari. Einst hatte die Stadt am Rand des Brunnens als Höhepunkt nachtelfischer Baukunst gegolten. Sie war die Heimat von Azshara, ihrer geliebten Königin. Ihr zu Ehren hatten die Nachtelfen ihre Hauptstadt sogar umbenannt.
    Doch heute bestand Zin-Azshari nur noch aus Ruinen. Hier hatte die Brennende Legion ihre Invasion begonnen.
    Wölfische Teufelsbestien trotteten durch die Trümmerberge und suchten nach den unverwechselbaren Spuren von Leben und Magie. Die beiden Tentakel, die sich oberhalb ihrer Schultern befanden, zuckten umher, als seien sie von einem eigenen Willen beseelt. Die zahnbewehrten Saugnäpfe an ihren Enden öffneten und schlossen sich hungrig. Teufelsbestien liebten es, einem Magier die Lebensenergie und Magie auszusaugen, doch die spitzen Zahnreihen in den Mäulern verrieten, dass sie auch Fleisch nicht verachteten.
    Zwei der Dämonenhunde, die in den Ruinen eines fünfstöckigen Baumhauses umherschnüffelten, hoben den Kopf, als sie das Geräusch marschierender Soldaten und das Klappern von Metall hörten. Reihe um Reihe zogen die Krieger an ihnen vorbei. Ihr Ziel war die Nachtelfen-Armee, einige Tagesmärsche entfernt. Die Teufelswachen bildeten das Rückgrat der Invasoren. Von ihrer Art gab es mehr als von allen anderen zusammen genommen. Sie waren mehr als drei Meter groß, hatten breite Schultern, aber seltsam schlanke, fast schon dürre Hüften. Geschwungene Hörner ragten aus ihren fleischlosen Schädeln. Aus blutroten Augen beobachteten sie misstrauisch die zerstörte Landschaft. Sie marschierten zwar diszipliniert, aber ihre Ungeduld war deutlich spürbar, denn die Teufelswachen lebten für den Kampf. Ab und zu pöbelte ein Krieger einen anderen an, doch Schlägereien blieben aus. Dafür sorgten die Peitschen der geflügelten Verdammniswachen, die über den Regimentern schwebten. Sie waren etwas größer als ihre Brüder am Boden, unterschieden sich sonst von ihnen aber nur durch ihre höhere Intelligenz und geringere Zahl.
    Obwohl Zin-Azshari von dichtem Nebel durchzogen war, konnten sich die monströsen Armeen mühelos orientieren. Der Nebel gehörte zu ihnen wie die Schwerter, Äxte und Lanzen, die sie schwangen. Die grünlichen Schwaden harmonierten mit den Flammen, die jeden Dämon umgaben.
    Die Schädel gemeuchelter Nachtelfen verfolgten den Marsch der Brennenden Legion aus leeren Augenhöhlen. Sie waren zu Beginn der Invasion von der Königin, die sie so verehrt hatten, getötet
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