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Malory

Malory

Titel: Malory
Autoren: 03. Sturmwind der Zaertlichkeit
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zugelassen, daß Warren dich sieht?«
    »Nein.«
    »Glaubst du, daß er seine Meinung ändern würde«, wollte Thomas wissen.
    »Nein, aber ...«
    »Also müssen wir ihn dazu bringen, einzusehen, daß er uns nicht von dir fernhalten kann, Georgie.«
    Erschrocken riß sie die Augen auf. »Soll das etwa bedeuten, daß ihr mich den ganzen Weg nach Hause schleppen wollt, nur um ihm eine Lektion zu erteilen«, japste sie.
    Thomas lächelte über ihren Temperamentsausbruch und beruhigte sie sogleich: »Soweit brauchen wir sicher nicht zu gehen.«
    »Aber wenn er davon überzeugt ist, daß wir ...« Drew wollte die Sache nicht unnötig ausmalen und hielt inne.
    Georgina seufzte schwer. »Du kennst meinen Mann nicht.
    Das Ganze wird ihn zur Raserei treiben.«
    »Vielleicht. Aber ich lege meine Hand dafür ins Feuer, daß der Plan trotzdem gelingt.«
    Daran zweifelte sie, behielt es aber für sich. »Und warum hat mir Warren das nicht schon gestern erzählt?«
    Drew machte ein abfälliges Gesicht und erklärte ihr: »Weil unser lieber Warren niemals mit dem Plan einverstanden wäre. Er setzt alles daran, dich nach Hause zu bringen.«
    »Was?«
    »Mach dir keine Sorgen um Warren, Liebling«, beruhigte sie Thomas. »Vor Ablauf einer Woche werden wir nicht die Anker lichten, und bis dahin wird dein lieber Gatte schon hier auftauchen und reinen Tisch machen.«
    »Eine Woche? Ihr habt die lange Reise gemacht, um nach einer Woche wieder abzufahren?«
    »Wir kommen wieder«, lächelte Thomas geheimnisvoll.
    »Und wie es aussieht, sogar regelmäßig, denn Clinton hat beschlossen, aus dieser Rettungsaktion Profit zu schlagen, nachdem wir nun schon mal hier sind. Er ist gerade unterwegs, um Frachtaufträge einzuholen.«
    Darüber hätte Georgina normalerweise gelacht, doch dazu war sie im Moment viel zu erbost. »Freut mich zu hören, aber eure Rettungsaktion ist absolut fehl am Platze.«
    »Das haben wir doch nicht gewußt, Liebes. Wir waren allesamt krank aus Sorge um dich, besonders, als wir von Boyd und Drew erfuhren, daß du nicht freiwillig mit Malory gegangen bist.«
    »Jetzt wißt ihr aber, daß es anders war. Warum läßt mich Warren nun verdammt noch mal nicht in Ruhe?«
    »Warrens Wege sind doch meistens unergründlich, und in diesem besonderen Fall ... Georgie, weißt du denn nicht, daß du die einzige Frau bist, der Warren irgendwelche Ge-fühle entgegenbringt?«
    »Willst du mir vielleicht weismachen, daß er nicht mehr hinter den Frauen her ist«, erkundigte sie sich ruppig.
    »Diese Art Gefühle meine ich doch nicht. Ich spreche von Zärtlichkeit. Ich glaube, es wurmt ihn furchtbar, daß er gar nicht so gefühllos und hartherzig ist, wie er immer erscheinen möchte, sondern aus Sorge um dich beinahe vergeht.«
    »Er hat recht, Georgie«, bestätigte ihr Drew. »Boyd hat mir erzählt, daß er Warren noch niemals so außer sich vor Wut gesehen hat, wie damals, als er bei seiner Heimkehr feststellen mußte, daß du nach England abgehauen bist.«
    »Und dann tauchte auch noch Malory auf, und das war für ihn scheinbar der Beweis, daß er unfähig ist, auf dich aufzupassen.«
    »Aber das ist doch absurd«, protestierte sie.
    »Eigentlich nicht. Warren liegt dein Wohlergehen sehr am Herzen, mehr als jedem anderen von uns, denn du bist die einzige Frau, die ihm etwas bedeutet. Und wenn du darüber nachdenkst, dann ist seine Feindseligkeit gegen deinen Mann nur zu verständlich, erst recht wenn man bedenkt, wie unverschämt sich dieser Mann in Bridgeport benommen hat.«
    »Warum war er eigentlich in jener Nacht so wild darauf, dich derart zu kompromittieren, Georgie?« erkundigte sich Drew neugierig.
    Sie setzte ein finsteres Gesicht auf. »Er fühlte sich übergangen, weil ich damals mit dir weggesegelt bin, ohne ihm Wiedersehen zu sagen.«
    »Du machst wohl Scherze?« meinte Thomas ungläubig.
    »Er ist doch nicht der Typ, der sich wegen dieser Lappalie zu solch einem Auftritt hinreißen läßt.«
    »Ich widerhole nur, was er mir gesagt hat.«
    »Dann frage ihn noch mal. Ich bin sicher, daß du dann ei-ne ganz andere Geschichte hören wirst.«
    »Das laß ich lieber bleiben. Du ahnst ja nicht, wie er aus der Haut fährt, wenn ich jene Nacht nur erwähne. Immerhin habt ihr ihn fast erwürgt, ihn unfreiwillig verheiratet, sein Schiff konfisziert und ihn im Keller eingesperrt, wo er auf den Strick warten sollte. Ich wage es nicht einmal, eure Namen zu erwähnen.« Dabei kam ihr zu Bewußtsein, wie aus-sichtslos alles war. »Zum
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