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Malory

Malory

Titel: Malory
Autoren: 03. Sturmwind der Zaertlichkeit
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Hintertüre davonzu-schleichen und draußen auf Warren zu warten. Sie zweifelte keine Sekunde daran, daß Warren das Haus verlassen wür-de, denn an James' Aussage war nichts zu rütteln.
    Also wartete sie draußen und überraschte Warren, als er aus dem Haus gestürmt kam. Sie wollte ihm versichern, daß sie sich absolut wohlfühle, und daß er sich um sie keine Sorgen mehr zu machen brauche. Was sie allerdings nicht erwartet hatte war, daß er sie in seine Kutsche zerren und mit ihr davonfahren würde. Zum Teufel auch, warum hatte James sie nicht in ihrem Zimmer eingesperrt, dann säße sie jetzt nicht hier auf Warrens Schiff, der Verzweiflung nahe, denn Warren hatte vor, sie nach Hause zu bringen - aber nicht zu James - nein, nach Connecticut. Daß sie nicht zu-rückwollte, interessierte ihn nicht die Bohne. Er hatte ihr überhaupt nicht zugehört, egal was sie sagte, und sie hatte die ernstliche Befürchtung, daß er ihre Anwesenheit vor den anderen Brüdern verschweigen wollte.
    Darin hatte sie sich glücklicherweise getäuscht, wie sich herausstellte, als die Tür aufging und Thomas hereinkam.
    »Gott sei Dank«, waren ihre ersten Worte, denn Thomas war der einzige, den nichts so leicht aus der Ruhe bringen konnte.
    »Du sprichst mir aus der Seele, Liebling«, rief er, und sie stürzte sich in seine ausgebreiteten Arme. »Wir hatten schon die Hoffnung aufgegeben, dich jemals zu finden.«
    »Das meinte ich doch gar nicht...«, löste sie sich aus seiner Umarmung und blickte ihn fragend an. »Wußtest du, daß Warren mich eingesperrt hat?«
    »Ja, er hat gestern abend davon gesprochen, als er zurückkam und erzählte, was passiert war.«
    Verärgert stieß sie ihn von sich weg. »Heißt das, du hast mich hier die ganze Nacht über sitzenlassen?«
    »Beruhige dich, Schätzchen. Es gab keinen Grund dich frü-
    her rauszulassen, denn du kommst mit uns zurück.«
    »Den Teufel werde ich tun!« erklärte sie bockig und marschierte zur Tür. »Ich gehe heim!«
    »Das glaube ich nicht, Georgie«, ließ sich Drew vernehmen, der plötzlich im Türrahmen auftauchte, ihr den Weg versperrte und zynisch feststellte: »Sie sieht doch ganz fit aus, keine Schrammen und wie immer fuchsteufelswild.«
    Georgina wäre ihm am liebsten ins Gesicht gesprungen, besann sich aber eines Besseren, holte tief Luft und erkundigte sich dann mit absolut ruhiger Stimme: »Warren hat dir wohl nicht erzählt, daß ich seiner Rettung in keinster Weise bedurft habe? Richtig? Und er hat auch versäumt zu erwähnen, daß ich meinen Mann liebe, stimmt's? Deshalb hat es keiner von euch für nötig befunden, mich schon früher hier herauszulassen?«
    »Von Liebe hat er nichts erwähnt, das ist richtig«, gab Thomas zu. »Ich bezweifle allerdings auch entschieden, daß er dir das abnimmt. Daß du zu deinem Mann zurückwillst, davon hat er allerdings gesprochen. Er glaubt jedoch, du leidest unter falschverstandener Treue, weil du ein Kind von ihm erwartest. Ach, weil wir gerade davon sprechen, wie fühlst du dich eigentlich?«
    »Mir geht es ... Woher weißt du denn davon?«
    »Malory hat es Warren erzählt. Das war einer seiner Grün-de, warum er dich nicht gehen lassen wollte.«
    Einer der Gründe? Wahrscheinlich war dies der Haupt-grund, warum hatte sie nur nicht früher daran gedacht? Ja, weil sie immer davon überzeugt war, daß James gar nicht richtig hingehört hatte, als sie ihm von dem Kind erzählte, denn er hatte niemals auch nur ein weiteres Wort darüber verloren.
    Langsam schlich sie zurück zum Bett und setzte sich hin, innerlich gegen die maßlose Enttäuschung ankämpfend, die in ihr aufstieg. Seine Gründe durften sie nicht beeinflussen.
    Sie liebte James Malory genug für sie beide, und solange James sich nicht von ihr trennen wollte, würde sie bei ihm bleiben. Basta. Aber warum fühlte sie sich jetzt nicht ein wenig besser?
    Thomas riß sie aus ihren trüben Gedanken, als er sich neben sie aufs Bett setzte. »Habe ich irgendetwas gesagt, was dich kränkt, Georgie?«
    »Nein . . doch.« Sie war ihm dankbar für die Ablenkung, denn daß James sie nicht liebte, nagte schrecklich an ihrem Herzen. Aber was bildeten sich ihre Brüder eigentlich ein?
    »Könnte ich vielleicht einmal erfahren, was ich hier soll?«
    »Das ist alles Teil unseres Planes, Georgie.«
    »Was für ein Plan? Wollt ihr mich um den Verstand bringen?«
    »Nein«, griente Thomas verschmitzt. »Sondern deinen Mann zur Vernunft.«
    »Ich verstehe nur Bahnhof.«
    »Hat er
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