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Mallorca - hin und nicht zurueck

Mallorca - hin und nicht zurueck

Titel: Mallorca - hin und nicht zurueck
Autoren: Maike Hempel
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Taschentuch entgegen.
    Ich putze mir die Nase und sah ihn unter Tränen an. »Es ist nur alles so schnell gegangen«, schniefte ich. »Sieh mal, die Jubiläumsfeier ist gerade mal knapp zwei Wochen her. Da dachte ich noch, die Welt würde untergehen. Jetzt heule ich vor Glück.«
    Der Mann an meiner Seite nahm mich zärtlich in die Arme. »Lisa, ich finde es doch auch schön, hier mit dir zusammen zu sein. Und ich verspreche hoch und heilig, dass ich dich niemals belügen werde.«
    »Danke«, schniefte ich. »Und wenn es doch einmal nötig sein sollte, könntest du ein wenig mehr Geschmack beweisen, als Leo.«
    »Dazu wird es nicht kommen. Ich bin nämlich genau bei der Frau, mit der ich immer zusammen sein wollte«, flüsterte Tom. »Was hältst du von Schwimmen? Der Pool hier ist ein Traum. Oder bist immer noch müde? Darauf würde ich natürlich volle Rücksicht nehmen …«
    »Oh nein«, wehrte ich sofort ab. »Ich wasche mir nur schnell das Gesicht, dann komme ich mit. Nicht dass ich mir wieder vorhalten lassen muss, ich würde nur faul im Bett liegen.« Beschwingt befreite ich mich aus seiner Umarmung und ging ins Bad.
    Konnte ein Mensch allein so selig sein? Leo und Sybille kamen mir wie eine Episode aus einem anderen Leben vor.
    Hand in Hand spazierten wir zehn Minuten später durch den Park, wo, mitten in einem Orangenhain, das Wasser des Pools aufblitzte. Bizarr hoben sich die Pinien dahinter gegen den rot gefärbten Vorabendhimmel ab. Eine leichte Brise war aufgekommen und es war nicht mehr ganz so heiß wie am Nachmittag.
    Tom sprang, nachdem er sich ausgezogen hatte, direkt ins Wasser und manövrierte sich auf eine der Luftmatratzen. Vielleicht sollten wir so eine mal mit zu Lore nehmen. Morgens um sieben auf einer Luftmatratze im Pool planschen und so ab und zu zum Beckenrand rudern, um einen Schluck Kaffee zu trinken? Ja, das wäre Urlaub.
    Ein Kellner erschien und fragte mich was ich trinken wollte. Ich bestellte - klar – Kaffee und ließ mich ins Wasser gleiten, wo ich die zweite der Luftmatratzen beschlagnahmte. Göttlich. Das Wasser rieselte an meiner Haut herunter, ich legte den Kopf zur Seite und ließ mich treiben, bis der Kellner zurück kam und meine Tasse, wie ich es mir erträumt hatte, an den Rand des Pools stellte.
    Ich ruderte zum Beckenrand, schlürfte meinen Kaffee und ließ mich anschließend auf dem Wasser dahin treiben und genoss einfach die himmlische Ruhe.
    »Denkst du noch oft an Leo?«
    Registrierte ich da einen Hauch von Beunruhigung in Toms Stimme?
    »Ich frage ja nur. Ihr wart immerhin lange zusammen.«
    »Ja, das waren wir«, bestätigte ich. »Aber weißt du, in den letzten Jahren haben wir nur eine mehr oder weniger gute Wohngemeinschaft gehabt«, fügte ich nachdenklich hinzu. »Ich habe mich so manches Mal in den letzten Tagen gefragt, ob wir damit noch glücklich waren oder nur wegen der Kinder zusammen geblieben sind. Da war keine Spontanität mehr, kein Lachen. Nur noch stereotyper Alltag. Es hat eben alles perfekt funktioniert, bis Sybille kam. Und den Rest kennst du ja.«
    »Hmmm.«
    Tom klang nicht sehr begeistert, eher ein wenig enttäuscht.
    »Und dann, das musst du dir mal vorstellen, bin ich in Urlaub geflogen und habe mich Hals über Kopf verliebt.«
    »Nein!«, rief er. »Einfach so?«
    Ich lächelte ihn an. »Ja, einfach so«, bestätigte ich. »Mit Schmetterlingen im Bauch und Magenkribbeln und allem Drum und Dran. Toll oder?«
    »Klingt super.«
    »Und mit einem Mal hagelt es in meinem Leben sogar wieder Überraschungen.«
    »Echt? Wie aufregend. Was denn für Überraschungen?«
    »Das verrät mir der Mann mit den schönen Augen nicht«, zischte ich und ließ mich ins Wasser abgleiten. »Der Typ ist ein Geheimniskrämer.« Ich tauchte unter und zog seitlich an Toms Matratze, so dass er ins Wasser fiel.
    Prustend tauchte er auf. »Vorsicht mit Männern, die dir Versprechungen mache«, warnte Tom mich und strich sich das Wasser aus dem Gesicht. »Am Ende will er nur das Eine?«
    Betroffen sah ich ihn an. »Das hat er schon gehabt!«, raunte ich ihm entgegen.
    »Und?«
    »Och ja, war ganz in Ordnung«, entgegnete ich gleichgültig.
    Tom war mit einem Schwimmzug bei mir. »Ganz in Ordnung?«, fragte er drohend.
    »Schon gut«, nickte ich und musste kichern, als er mich an sich zog. »Nein, er ist großartig«, versicherte ich hastig.
    »Das klingt schon besser«, lachte Tom, ließ mich los und schwamm zum Beckenrand. »Ich habe Hunger.«
    »Gut, gehen wir
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