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Der Staat

Der Staat

Titel: Der Staat
Autoren: Platon
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Übersicht des Inhaltes.
    Über die Stelle, welche dieser Dialog in dem Gesammtzusammenhange der platonischen Schriften einnimmt, s. m. Übers. d. griech. Phil. S. 75, und über den Inhalt desselben im Allgemeinen ebend. S. 100 ff. Der Zweck des ganzen Dialoges ist die erschöpfende Darlegung der Gerechtigkeit, insoferne dieselbe in ihrer Verbindung mit Weisheit das wahre Princip des äußeren Menschen-Lebens in seiner höchsten Gestaltung, nemlich im Staate, ist, und es darf der öfters geführte Streit, ob der Inhalt dieser Bücher in einer Darstellung des Staates oder in einer Entwicklung der Idee der Gerechtigkeit bestehe, dahin geschlichtet werden, daß es sich in der That um das Zusammentreffen der Gerechtigkeit und des Wesens des Staates handle und somit keines dieser beiden allein den hauptsächlichen Kern der ganzen Untersuchung ausmache.
    Die hervortretenden Hauptgruppen der gesammten Entwicklung sind folgende 2 . Nach einer Einleitung, welche die äußere Veranlassung des Gespräches und eine vorläufige Wegräumung anderweitiger und namentlich der sophistischen Ansichten über die Gerechtigkeit und das staatliche Leben enthält (B. I), werden die gewöhnlichen populären Anschauungen hierüber vorgeführt (B. II, Cap. 1–9), und sodann der Staat als jener Organismus bezeichnet, in welchem die Gerechtigkeit in größerem Maßstabe als im Individuum vorliege (ebend. Cap. 10), und nachdem im Interesse der Untersuchung über den Staat die Entstehung desselben und namentlich die notwendige musische und gymnische Bildung des hauptsächlichsten Standes, d. h. der Wächter, und die erforderliche Unterordnung des Ganzen unter die Einsichtigen entwickelt worden war (B. II, Cap. 11 – B. IV, Cap. 5), werden die hervorragenden Vollkommenheiten des Staates (Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit, Gerechtigkeit) angegeben und dieselben nun in durchgängiger Parallele im Einzeln-Individuum nachgewiesen (B. IV, Cap. 6–18), so daß vorläufig auf den Gegensatz der Einen guten Staatsform gegen eine vierfache schlechte hingedeutet werden kann (Schluß des 18. Cap. d. IV. B.). Und es folgt nun zunächst die ideale Grundlegung des besten Staates, besonders bezüglich des Familienlebens (B. V, Cap. 1–16), und hierauf die mögliche Ausführbarkeit dieses Ideales, welche dadurch bedingt ist, daß die Weisheitsliebenden die Herrschenden seien (B. V, Cap. 17 – B. VI, Cap. 14), und es reiht sich darum die Fortsetzung des Bildungsganges an, durch welchen die Wächter zu wahrhaft Weisheitsliebenden werden, wodurch der beste Staat verwirklicht werde (B. VI, Cap. 15 – B. VII, Cap. 17). Hiernach nun werden die Formen der Ungerechtigkeit d. h. die vier schlechten Staatsverfassungen (Timokratie, Oligarchie, Demokratie, Gewaltherrschaft) in ihrem allmäligen Übergange zum Schlechtesten und in ihrem Bestande, so wie in der steten Parallele mit dem Individuum erörtert (B. VIII, Cap. 1 – B. IX, Cap. 3). Und nun erst kann zum Schlusse die Frage über den Glücksstand des Gerechten und des Ungerechten entschieden werden, indem, was das irdische Leben betrifft, Letzterer als der Unglückliche und Ersterer als der Glückliche dargestellt wird, welcher namentlich vermöge seines Wissens sich vor den Täuschungen der Poesie bewahrt (B. IX, Cap. 4 – B. X, Cap. 8), und außerdem im Jenseits jeden von beiden der ihm gebührende Lohn erwartet (B. X, Cap. 9–16).
    Näher im Einzelnen gestaltet sich dieser Verlauf der Untersuchung folgendermaßen:
    Die Einleitung geht von der Erzählung über einen Festzug aus, bei welchem sich die Personen des Gespräches trafen ( Erstes Buch , c. 1) und dann zu Polemarchos sich begaben, wo sie den greisen Kephalos und auch den Sophisten Thrasymachos fanden; mit Ersterem ergibt sich bald ein Gespräch über das Greisenalter (c. 2) und die Möglichkeit sinnlicher Vergnügungen in demselben (c. 3), wobei es jedoch auf den Vermögensstand ankomme (c. 4); und hieran nun knüpft sich die Frage über die Beziehung, in welcher der Gebrauch des Vermögens zur sittlichen Vortrefflichkeit überhaupt stehe, und nachdem hiemit als Gegenstand des Gespräches der Begriff des gerechten Lebens gewonnen ist, zeigt sich bald die Unzulänglichkeit der Definition der Gerechtigkeit, daß sie darin bestehe, ohne Trug Jedem das Seine zu geben (c. 5); und auch des Simonides Ausspruch, Gerechtigkeit sei, das Geschuldete zu erstatten (c. 6), wird widerlegt, da man dann nur den Freunden Gutes, den Feinden aber Schlechtes schulde, und
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