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Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Titel: Magnolia Haven 02 - Mittagsglut
Autoren: Marina Schuster
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ist nicht auszudenken, was für einen Skandal es gibt, wenn irgendjemand davon erfährt, von den rechtlichen Folgen einmal ganz abgesehen.«
    Er schaute sie einen Moment nachdenklich an. »Nein«, erklärte er dann fest, »natürlich werde ich das nicht zulassen.«

22
    Verträumt strich Joanna mit der Hand über den weißen Stoff. Sobald es Jake gelungen war, ihre Mutter aus dem »Red Lantern« zu holen, würde sie seine Frau werden. Sie konnte es immer noch nicht richtig fassen.
    Endlich war alles bereinigt, sie hatten sich ausgesprochen und es gab nichts mehr, was zwischen ihnen stand. Er hatte ihr von seinem Besuch in New Orleans berichtet, und sie hatte ihm die Dinge erzählt, die er noch nicht gewusst hatte. Auch den Zwischenfall in dem alten Schuppen hatte sie ihm geschildert, und hatte erst damit gerechnet, dass er entsetzt darüber sein würde, dass sie beinahe seinen Bruder getötet hätte. Doch er hatte sehr verständnisvoll reagiert, war viel mehr wütend gewesen, über das, was Tom ihr angetan hatte, und hatte betont, dass es nichts gab, was sie sich vorzuwerfen hätte.
    Es war ein langes Gespräch gewesen, sie hatten die ganze Nacht auf der Veranda gesessen und sich unterhalten, und als Jake sie anschließend ins Schlafzimmer getragen und geliebt hatte, war ihre Vereinigung so intensiv und leidenschaftlich gewesen, wie noch nie zuvor.
    Eifrig nähte sie weiter. Jake war mit Taylor nach Dallas gefahren, um einen Abnehmer für den Rest der Ernte zu finden, und sie wollte das Brautkleid unbedingt fertigbekommen, bevor er zurück war, er sollte es ja vor der Hochzeit nicht sehen.
    Das Telefon klingelte, und seufzend stellte sie die Nähmaschine aus.
    »Ja?«, meldete sie sich, und hoffte, dass es Jake sein würde.
    Doch stattdessen sagte eine unbekannte Männerstimme: »Miss Shepherd?«
    »Mit wem spreche ich?«, fragte sie misstrauisch.
    »Hier ist Samuel Prescott, Jakes Vater.«
    Vor lauter Schreck ließ sie beinahe den Hörer fallen, ihre Hände begannen zu zittern, und Schweiß brach ihr aus. Jakes Vater. Jake hatte ihr gesagt, er läge schwer krank in einem Sanatorium. Wie konnte das sein?
    »Haben Sie mit Jake gesprochen? Hat er Ihnen die Nummer gegeben?«
    »Nein, Jake hat vermutlich nicht mal eine Ahnung, dass es mir wieder besser geht. Es war nicht schwer, seinen Aufenthaltsort herauszufinden. Ich habe erfahren, dass er einen Sohn hat, ich wusste, dass er in Texas ist, und ich kannte Ihren Namen. Es hat nur ein paar Anrufe gekostet, die Klinik ausfindig zu machen, in der Sie entbunden haben, und dort habe ich dann Ihre Anschrift bekommen.«
    »Jake ist nicht da«, murmelte sie nervös.
    »Ich wollte mit Ihnen sprechen, Miss Shepherd«, erklärte der Mann und fügte ohne Umschweife hinzu: »Ich werde auch gleich zur Sache kommen, ich möchte, dass Jake mit meinem Enkel nach Magnolia Haven zurückkehrt, und zwar ohne Sie.«
    Geschockt schnappte Joanna nach Luft. »Was?«
    »Nun, mir ist natürlich auch Ihre Vergangenheit bekannt, und Sie können sich vorstellen, dass ich nicht sonderlich erbaut von Ihrer Beziehung zu meinem Sohn bin. Er gehört jedoch nach Magnolia Haven, es ist sein Erbe und es wird eines Tages auch das Erbe von Benjamin sein. Ich kann allerdings nicht zulassen, dass er den guten Ruf unserer Familie ruiniert, daher wünsche ich, dass Sie ihn freigeben.«
    »Damit wird Jake niemals einverstanden sein«, erwiderte sie tonlos.
    »Es liegt an Ihnen, ihn davon zu überzeugen«, gab Samuel Prescott ungerührt zurück. »Wenn Sie ihn wirklich lieben, sollten Sie ihm nicht im Wege stehen. Möchten Sie tatsächlich der Grund dafür sein, dass er alles aufgibt, was ihm wichtig ist? Denken Sie an Ihren Sohn, wollen Sie ihm das Leben vorenthalten, welches ihm zusteht? Er hätte auf Magnolia Haven alles, was er sich nur wünschen kann. Sein Platz ist dort, genau wie Jakes Platz auch, und nicht auf einer kleinen, schäbigen Farm in Texas.«
    »Ich werde Benjamin nicht verlassen«, betonte Joanna heftig, »und Jake ebenfalls nicht. Es mag sein, dass die Farm hier nicht dem entspricht, was Sie gewohnt sind, aber wir haben unser Auskommen und sind glücklich – Jake ist glücklich, glücklicher als er es auf Magnolia Haven gewesen ist.«
    Ein leises Lachen klang durch den Hörer. »Sind Sie da so sicher? Was glauben Sie, wie lange das so bleiben wird? Ich kenne die Baumwollbranche gut genug, um zu wissen, dass es neben ein paar Höhen auch viele Tiefen gibt. Schlechte Ergebnisse bei der
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