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Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Titel: Magnolia Haven 02 - Mittagsglut
Autoren: Marina Schuster
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nächsten Zug nach New Orleans bestieg.
    Benjamin war das liebste und zufriedenste Baby, das Joanna und Jake sich hätten wünschen können. Bereits nach wenigen Tagen schlief er nachts durch und war auch tagsüber äußerst pflegeleicht. Außer zu seinen Mahlzeiten war er kaum wach, friedlich lag er in seiner Wiege und schlummerte, und seine glücklichen Eltern wurden nicht müde, ihn anzusehen.
    Jake platzte fast vor Stolz, er überschlug sich förmlich dabei, Joanna beim Wickeln und Baden zu helfen, und verwöhnte sie ebenfalls nach Strich und Faden. Er bestand darauf, dass sie sich weiterhin ausruhen sollte, übernahm neben der Feldarbeit zusätzlich das Einkaufen und Kochen, und kämpfte mit der Waschmaschine.
    »Ich glaube, du würdest ihm auch noch die Brust geben, wenn du es könntest«, zog Joanna ihn eines Abends auf, als Jake ihr nach dem Stillen Benjamin abnahm, um ihm die Windeln zu wechseln.
    »Oh nein, das ist etwas, was ich wirklich lieber dir überlasse«, grinste er, »ich sehe dir sehr gerne dabei zu.«
    Kopfschüttelnd half sie ihm Benjamin fertigzumachen und in seine Wiege zu legen.
    »Übrigens werde ich morgen mal bei Carol vorbeifahren«, erklärte sie, als sie eine Stunde später im Bett lagen. »Es wird Zeit, dass ich wieder unter Leute komme.«
    »Meinst du nicht, dass das ein bisschen zu früh ist? Du solltest dich doch noch ein wenig schonen und nicht in der Weltgeschichte herumfahren.«
    Joanna seufzte. »Jake, ich habe nur ein Baby bekommen, ich bin nicht krank. Außerdem hat mir der Arzt heute morgen bestätigt, dass ich wieder fit bin.
Völlig
fit

    Es dauerte einen Moment, bis er begriff. »Oh. Du meinst …?«
    »Ja.« Sie kuschelte sich an ihn. »Die enthaltsamen Tage sind vorbei – natürlich nur, wenn du es willst.«
    »Was für eine Frage«, murmelte er rau und zog sie enger an sich. »Fühlt sich das so an, als würde ich nicht wollen?«
    Sehnsüchtig streiften sie sich unter Küssen und Streicheln ihre Kleider ab, doch als Joanna ihn ungeduldig über sich ziehen wollte, bremste er sie.
    »Langsam, Liebling.«
    Er streckte sich zum Nachttisch, zog die Schublade auf und kramte einen Augenblick darin herum, bis er schließlich eine kleine, quadratische Verpackung in der Hand hielt.
    Sie lächelte. »Das brauchen wir nicht, ich habe mir eine Spritze geben lassen.«
    »Umso besser.« Er ließ das Kondom fallen und zog sie erneut in seine Arme. »Ich hoffe, das ist auch sicher«, murmelte er, während er sie küsste.
    »Nun, auf jeden Fall sicherer, als sich auf dich zu verlassen«, sagte sie neckend. »Was dabei herauskommt, haben wir ja gesehen.«
    Als Olivia am späten Nachmittag vor dem »Red Lantern« aus einem Taxi stieg, wurde ihr doch ein bisschen mulmig. Die Gegend war ziemlich heruntergekommen und wenig vertrauenerweckend, ebenso wie das Gebäude, vor dem sie jetzt stand. Der Blick, den der bullige Mann vor dem Eingang ihr zuwarf, trug auch nicht dazu bei, dass sie sich wohler fühlte, und für einen Moment war sie versucht, wieder wegzufahren. Aber schließlich gab sie sich einen Ruck.
    Sie wollte Jake, und wenn sie dafür dieses zweifelhafte Etablissement betreten musste, so würde sie es eben tun.
    Rasch bezahlte sie den Taxifahrer und ging dann mit energischen Schritten auf den Türsteher zu.
    »Ich möchte zu Elisabeth Shepherd«, verlangte sie mit fester Stimme.
    Überrascht hob der Mann eine Augenbraue. »Bedaure, aber Frauen haben hier keinen Zutritt«, erklärte er, »wir haben ausschließlich männliche Gäste.«
    »Es geht um eine Privatangelegenheit«, versuchte Olivia es weiter, entschlossen, sich nicht abwimmeln zu lassen.
    Ein wortloses Achselzucken war die Antwort, und so öffnete sie ihre Handtasche, nahm ihr Portemonnaie heraus und hielt ihm eine Hundert-Dollar-Note hin.
    »Es ist wirklich sehr wichtig«, betonte sie eindringlich.
    Der Geldschein fand den Weg in die Brusttasche des Mannes.
    »Warten Sie hier«, knurrte er und verschwand.
    Wenig später kehrte er zurück, und seine Miene ließ sie zunächst befürchten, dass er sie wegschicken würde. Doch er bedeutete ihr mit einer Kopfbewegung, ihm zu folgen, und so betrat sie hinter ihm das Haus. Er führte sie über einen schummrigen, rotbeleuchteten Gang, klopfte an dessen Ende an eine Tür, und auf ein dumpfes »Ja« schob er sie hinein.
    Unsicher machte Olivia einen Schritt vorwärts und schaute sich um. Sie befand sich in einer Art Büro, an einem wuchtigen Schreibtisch saß ein fettleibiger
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