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Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Titel: Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer
Autoren: Joachim Mayer
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Vorwort
    »Die kürzesten Irrtümer sind immer die besten.«
    MOLIÈRE
    »Erfahrung nennt man die Summe all unserer Irrtümer.«
    THOMAS ALVA EDISON
     
    Im Mittelalter wurden Maikäfer, Raupen, Heuschrecken und Mäuse vor kirchliche Gerichte zitiert und mit Bannflüchen belegt. So hoffte man damals, die Pflanzenschädlinge in den Griff zu bekommen. Das war vermutlich ein Irrtum. Als die Kartoffel im 16. Jahrhundert von Amerika nach Europa eingeführt wurde, hielten sie viele für eine Zierpflanze. Manche verkosteten mutig die Beeren oder grüne Knollenteile und erlitten dadurch schwere Vergiftungen. Deshalb erschien die Kartoffel als Nahrungsmittel völlig ungeeignet. Auch das war ein Irrtum.
    Heute belächeln wir solche Fehleinschätzungen, weil wir viel besser informiert sind. Beim Gärtnern profitieren wir nicht zuletzt vom Wissen, das die Gartenbau- und Agrarwissenschaften über Jahrhunderte gewonnen haben. Umwälzende Erkenntnisse, die alles komplett über den Haufen werfen, wird es hier wohl nicht mehr geben. Doch immer wieder zeigen Untersuchungen zu einzelnen Pflanzen und Praktiken: Was bisher als richtig und wichtig galt, war nicht immer der Weisheit letzter Schluss. Ähnliches stellen des Öfteren auch Gartenprofis anhand ihrer täglichen Praxis fest.
    Zum schönen grünen Hobby kursieren unzählige Tipps und Meinungen. Viele davon sind gut und bewährt. Und man sollte die Erfahrungen der Altvorderen nie geringschätzen, selbst wenn sie nicht immer wissenschaftlich belegt sind. Aber manche Vorstellungen sind auch eindeutig
überholt, manche stimmen bestenfalls zur Hälfte. Oder sie stammen nur aus der gärtnerischen Gerüchteküche und waren noch nie von Nutzen. Dazu kommen die vielen Holzwege, auf die man leicht gerät, wenn man es mit seinen Pflanzen »zu gut« meint.
    Nicht nur das Gartenwissen entwickelt sich weiter. Auch moderne Züchtungen und Gartenhilfsmittel führen dazu, dass manches nicht mehr nötig ist, was früher als zwingend angesehen wurde. Zudem zeigt heute der Klimawandel Auswirkungen auf gärtnerische Gepflogenheiten. Schließlich hat sich auch die Einstellung zum Garten in den letzten Jahrzehnten gewaltig geändert. Der typische 60er-Jahre-Garten, in dem es nur Rasen, Rosen und Koniferen gab, akkurat überpflegt mit Unmengen an Torf, Blaukorn und Unkrautvernichtern: Das ist heute für die allermeisten Gartenbesitzer »megaout«.
    »Irren ist menschlich« und »Aus Fehlern wird man klug«: Dies gilt für die Jahrtausende alte Geschichte des Gartenbaus ebenso wie für jeden, der heute in seinem Garten werkelt. Lassen Sie sich von diesem Buch anregen, auf eventuelle Irrungen und Wirrungen in Ihrem Gartenalltag zu achten, sie mit Humor zu nehmen und, wenn nötig, zu vermeiden. Ignorieren Sie am besten gleich einen grundlegenden Irrtum: dass Pflanzen immer und überall nach den gleichen Patentrezepten »funktionieren«. Das tun sie als lebendige und manchmal eigenwillige Wesen sicher nicht.
     
    Viel Spaß und Erfolg beim Gärtnern wünscht Ihnen Joachim Mayer

Patzer beim Pflanzen
    Pflanzen-»Schnäppchen« lohnen sich immer
    Zu Saisonzeiten bieten Internet-Versender, Baumärkte, Supermärkte und sogar Discounter oft ausgesprochen preiswerte Jungpflanzen an. Darunter finden sich durchaus gute, brauchbare Pflanzen, Stauden und Gehölze, die einen als »echte Schnäppchen« erfreuen können. Der einzige Nachteil besteht scheinbar darin, dass man sich mehr in den Einkaufswagen packt, als man später in seinem Garten unterbringen kann.
    Nach dem Auspflanzen allerdings macht sich nicht selten Ernüchterung breit: Einige der Pflänzchen wachsen schlecht an, andere beginnen früh zu kränkeln. Bei langlebigen Schönheiten wie Stauden und Gehölzen zeigen sich Qualitätsmängel oft erst mit der Zeit. Dann rächt sich so manches Schnäppchen, erst recht, wenn es durch etwas Neues ersetzt werden muss. Billig-Anbieter müssen halt auch billig einkaufen – da spielt nachhaltige Qualität nicht immer die Hauptrolle. Außerdem hat das Personal in der Regel nicht gelernt, wie man die Pflänzchen bis zum Verkauf optimal hegt und pflegt (positive Ausnahmen: Garten-Fachabteilungen in manchen Baumärkten).

    Ganz anders sieht das aus, wenn Sie Ihre Pflanzen in einer Gärtnerei einkaufen, die dem Bund deutscher Staudengärtnereien oder deutscher Baumschulen (BdB) angeschlossen ist. Die vermehren ihre Pflanzen selbst oder beziehen sie von gründlich überprüften Betrieben, unterliegen hohen
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