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Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Titel: Märchenprinz Sucht Aschenputtel
Autoren: VICTORIA PADE
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wenn die Kreise sich nun überschnitten? Sie stellte sich die Szene vor, die ihre Mutter beschrieben hatte – wie sie mit dem Gouverneur sprach, JoBeth vorbeiging, sie sich umdrehte und ihre Mutter dem Mann vorstellte. Nein, sie würde sich nicht schämen, und es wäre ihr auch nicht peinlich.
    Vielleicht kam es also wirklich nur darauf an, wie man mit der ganzen Angelegenheit umging. Und mit der Zeit würde seltsam normal werden, wie JoBeth gesagt hatte …
    Blieb also nur noch Tate selbst. Hatte er sich dauerhaft geändert? War er wirklich nicht mehr an Katie interessiert?
    Draußen stimmten die Musiker ihre Instrumente. Bald würde die Party anfangen. Tate würde dort sein. Und Katie Whitcomb-Salgar.
    Schon bei dem Gedanken verkrampfte sich Tanyas Magen. Andererseits konnte sie sich kaum vorstellen, dass Tate nach allem, was er durchgemacht hatte, wieder zu dem oberflächlichen Mann wurde, der er früher gewesen war. Im Moment hatte er ja sogar Schuldgefühle wegen seines Reichtums. War es wahrscheinlich, dass er das alles vergaß und weitermachte wie früher? Nein.
    Blieb also nur Katie.
    Und wie oft hatte er ihr beteuert, dass es zwischen ihm und ihr aus war? Mehrere Male, auf viele verschiedene Arten. Und da er reifer als früher war und nicht mehr einfach den Weg des geringsten Widerstandes ging, weil er sich selbst besser kannte und wusste, was er wollte – und was nicht –, konnte sie ihm das wohl auch glauben.
    Er hat immer wieder gesagt, dass er mich will, nicht Katie …
    Tanya wollte ihn, das war ihr jetzt klar. So sehr, dass sie bereit war, das Risiko einzugehen, dass er irgendwann seine Meinung ändern könnte. Das war ein Wagnis, das man immer einging, wenn man sich zur Liebe bekannte. Aber gab es denn eine Alternative? Wenn sie sich ein Leben ohne Tate vorstellte, kam ihr alles nur grau und leer vor. Ja, sie würden Wege finden und sich ein gemeinsames Leben schaffen. Sie mussten zusammen sein. Alles andere war zweitrangig.
    Wie elektrisiert sprang sie auf und rannte zur Tür. Draußen begannen die Musiker zu spielen. Die Party hatte angefangen. Wenn sie Tate sehen und mit ihm reden wollte, würde sie daran teilnehmen müssen.
    Allerdings war sie dafür noch nicht richtig angezogen. Zwar hatte ihre Mutter gesagt, dass zwanglose Kleidung erwünscht war, doch abgeschnittene Jeans, ein Haltertop und ein Pferdeschwanz waren dann wohl etwas zu zwanglos. Vor allem, wenn sie Katie Whitcomb-Salgar über den Weg lief …
    „Nur noch ein paar Minuten länger“, murmelte sie, als sie ins Bad eilte.
    In wenigen Minuten würde sie als geladener Gast zur Party gehen, Tate finden und ihm sagen, dass sie ihre Meinung geändert hatte. Dass ihre Antwort jetzt Ja war – falls er sie wirklich gebeten hatte, seine Frau zu werden.
    Ein mit Blumen bedrucktes Sommerkleid, hohe Riemchensandalen, etwas abgeschwächtes Kamera-Make-up, die Haare frisch gewaschen und offen über die Schultern fallend – so verließ Tanya den Bungalow und ging über den vertrauten Pfad zum Pool, wo die Party in vollem Gange war.
    Während sie sich umgezogen und zurechtgemacht hatte, waren die Zweifel wieder mit voller Wucht zurückgekehrt. Was, wenn Tate ihr gar keinen Antrag hatte machen wollen? Sie hatte ihn ja nicht mal ausreden lassen! Was, wenn er es sich inzwischen anders überlegt hatte?
    Vor Nervosität zitternd mischte sie sich unter die Gäste. Jeder, der in Dallas Rang und Namen hatte, war auf dieser Party, doch Tanya suchte nur nach einem bestimmten Gesicht. Nach dem Gesicht des Mannes, an dessen Seite sie für den Rest ihres Lebens jeden Morgen aufwachen wollte.
    Und dann sah sie ihn.
    Er stand allein in der Nähe des Gästehauses und wirkte in sich gekehrt. Zwar hielt er einen Drink in der Hand, doch das war wohl eher Staffage, denn er schien sich nicht zu amüsieren.
    Tanya atmete tief durch und ging auf ihn zu.
    Bitte lass es nicht zu spät sein …
    Sie war noch einige Meter entfernt, als er sie bemerkte. Seine Augen weiteten sich, und er hob die Brauen. Doch er lächelte nicht. Es würde an ihr liegen, alles wieder in Ordnung zu bringen.
    „Hi“, begrüßte sie ihn, als sie ihn erreicht hatte. Hoffentlich hörte er über den Partylärm nicht, dass ihre Stimme zitterte.
    Statt einer Antwort hob er die Augenbrauen nur noch höher.
    „Können wir miteinander reden?“, fragte sie geradeheraus. Was sollte sie auch sonst sagen?
    „Du brauchst dir wegen der Stelle deiner Mutter keine Sorgen zu machen. Oder wegen deines
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