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Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Titel: Märchenprinz Sucht Aschenputtel
Autoren: VICTORIA PADE
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herauszubringen. Zeitgleich haben wir eine Werbekampagne gestartet, um die Kunden neugierig zu machen und das Geschäft anzukurbeln. Mehr brauchst du nicht zu wissen. Wir haben schließlich mal abgemacht, dass ich das Unternehmen leite und dich – genau wie die anderen – nur über das wirklich Wichtige informiere. Du solltest dich lieber mehr um deine Verlobte kümmern. Finde ich jedenfalls.“
    „Das geht dich überhaupt nichts an“, gab Tate zurück.
    Sein scharfer Tonfall überraschte Tanya. Normalerweise verstanden sich die beiden Brüder gut, und Tate war sowieso der umgänglichere. Doch Tanyas Mutter hatte schon mehrmals erwähnt, dass Tate sich verändert hatte, seit er aus dem Irak zurückgekehrt war. Jetzt verstand Tanya, wie sie das meinte.
    „Es geht mich vielleicht nichts an, aber ich sage trotzdem, was ich denke“, beharrte Blake. „Einer muss es ja tun. Du benimmst dich Katie gegenüber ziemlich gleichgültig. Wenn du ihr nicht bald mal zeigst, dass sie dir etwas bedeutet, hat sie irgendwann genug von dir.“
    Katie, das war Katerina Whitcomb-Salgar, die Tochter einer befreundeten Familie aus der High Society. Alle, die mit den McCords zu tun hatten, rechneten schon lange damit, dass sie Tate demnächst heiraten würde.
    „Du wirst Katie verlieren“, erklärte Blake aufgebracht. „Und das geschieht dir dann ganz recht!“
    „Sorg du dafür, dass wir aus den roten Zahlen kommen. Wenn ich deinen Rat hören will, frage ich dich einfach, okay?“, erwiderte Tate heftig.
    Damit schien das Gespräch beendet zu sein, denn Tanya hörte Schritte. Doch nur ein Bruder verließ den Salon. Der andere …
    … kam direkt auf die Tür zur Bibliothek zu.
    Jetzt war es zu spät, um unauffällig zu verschwinden.
    Tanya ging hinter dem Lesepult in Deckung und hoffte, dass es sie verdeckte, wenn er die Tür weiter öffnete, um das Licht auszuschalten.
    Dann durchfuhr sie ein heißer Schreck. Was hatte ihre Mutter noch erzählt? „Tate will nicht mal mehr im Hauptgebäude wohnen, seit er aus dem Irak zurück ist. Er hat sich im Gästehaus einquartiert …“
    Und das stand im Garten. Also wollte Tate – wenn er es denn war – möglicherweise nicht nur das Licht ausmachen, sondern durch die Bibliothek nach draußen gehen …
    Tanyas Herz hatte schon schneller geschlagen, seit sie die Stimmen der McCords gehört hatte. Doch jetzt raste ihr Puls geradezu. Dass sie sich zu so später Stunde in der Bibliothek aufhielt, hätte sie ja vielleicht noch erklären können. Aber gab es einen vernünftigen Grund, weshalb sie sich hinter dem Pult versteckte?
    Ganz abgesehen davon, dass sie die Papiere, in denen sie geschnüffelt hatte, noch in der Hand hielt. Das fiel ihr allerdings erst jetzt auf.
    Bitte, bitte, komm nicht rein …
    „Was ist denn hier los?“
    Oh nein …
    Tanya hatte sich so klein wie möglich gemacht, doch als Tate McCords Stimme in ihren Ohren dröhnte, hob sie den Kopf und merkte, dass er sich über das Pult beugte und sie sehen konnte.
    Diese Situation war weitaus schlimmer als damals, als sie dabei erwischt worden war, wie sie von der Geburtstagstorte seiner Schwester naschte. Seine Mutter Eleanor hatte damals sehr verständnisvoll reagiert und gelächelt. Tate McCord dagegen sah in diesem Moment alles andere als freundlich aus.
    So würdevoll wie möglich stand sie auf, die Blätter noch immer in der Hand. Sie und Tate hatten sich sieben Jahre lang nicht gesehen, weil sie in Kalifornien aufs College gegangen war. Und selbst davor, als sie bei ihrer Mutter in dem kleinen Dienstbotenhaus auf dem Gelände gewohnt hatte, hatten sich ihre Wege nicht oft gekreuzt. Schließlich war sie hier nur die Tochter der Haushälterin. Die McCords sahen sie zwar hin und wieder, nahmen sie aber gar nicht richtig wahr.
    Da sie nicht wusste, ob Tate McCord sie überhaupt wiedererkannte, sagte sie zögernd: „Wahrscheinlich erinnerst du dich nicht an mich …“
    „Du bist Tanya, JoBeths Tochter. Aber was zum Teufel machst du hier mitten in der Nacht?“
    Er warf einen Blick auf die Papiere, die sie hielt, streckte schweigend die Hand danach aus und blätterte sie durch. Es handelte sich um Entwürfe für Anzeigen, die eine neue Schmuckkollektion mit gelben Diamanten bewarben. Tanya hatte sie aus der Mappe genommen, die aufgeschlagen auf dem Lesepult lag.
    Während Tate sich mit den anderen Entwürfen in der Mappe beschäftigte, dachte Tanya darüber nach, warum sie ihren kleinen Ausflug ausgerechnet in einem alten,
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