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Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Titel: Märchenprinz Sucht Aschenputtel
Autoren: VICTORIA PADE
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Funke auf sie übergesprungen war.

2. KAPITEL
    Seit anderthalb Jahren schlief Tate McCord nicht mehr besonders gut, und die letzte Nacht war auch keine Ausnahme gewesen. Gegen Viertel vor sieben setzte er sich mit seinem Kaffee an einen der Gartentische beim Pool. Edward, der Butler, hatte ihm schon die Zeitung vor die Tür gelegt – wie er es jeden Morgen tat, seit Tate aus dem Nahen Osten zurückgekehrt und ins Gästehaus gezogen war.
    Allerdings interessiert ihn die Zeitung nicht besonders. Er wusste ja, was drinstand – Berichte über den Irak und Afghanistan. Als Buzz noch dort im Einsatz gewesen war, hatte Tate alle Neuigkeiten sofort besorgt gelesen, doch Buzz war tot. Und seit er selbst ein Jahr im Irak verbracht hatte, vermied er lieber alles, was ihn daran erinnerte.
    Jetzt nimm dich aber mal zusammen, Kumpel!
    Das würde Buzz sagen, wenn er Tate so sehen könnte. Buzz hätte kein Verständnis für die düstere Stimmung gehabt, die Tate seit dem Tod seines besten Freundes beherrschte.
    Bentley „Buzz“ Adams, den er von klein auf kannte … Er war der Nachkomme einer angesehenen Reihe von Generälen, von denen einige sogar als Berater im Weißen Haus gedient hatten. Um seinem Sohn das ständige Umziehen zu ersparen, was eine Karriere beim Militär nun einmal mit sich brachte, hatte Buzz’ Vater ihn bei seinen Großeltern aufwachsen lassen, die gleich um die Ecke vom McCord-Anwesen wohnten.
    Und so waren Tate und Buzz zusammen zur Schule gegangen und hatten danach dasselbe College besucht. Sie hatten gemeinsam Medizin studiert und sich an derselben Klinik um eine Assistenzarztstelle beworben. Doch dann hatte sich Tate für eine Facharztausbildung in Chirurgie entschieden, und Buzz war der Familientradition gefolgt und hatte sich als Militärarzt zum Einsatz gemeldet.
    Es war das erste Mal, dass sie getrennte Wege gingen.
    Und Buzz war dabei umgekommen.
    Seitdem war Tate nicht mehr unbeschwert und sorglos. Er wusste, dass sich alle Menschen in seinem Umkreis fragten, was mit ihm los war, doch er konnte diese trübe Stimmung nicht so einfach abschütteln.
    Seit Buzz’ Tod war ihm alles egal.
    Zum Beispiel die Tatsache, dass Katie vorgeschlagen hatte, die Verlobung zu lösen. Er war sofort einverstanden gewesen, denn sie hatte in allem recht: Sie hatten sich nur verlobt, weil sie sich seit Ewigkeiten kannten und jeder aus ihrem Umfeld damit rechnete, dass sie irgendwann heiraten würden. Vor allem ihre Eltern.
    Doch nun hatte Katie ihm gestanden, dass sie zwar tiefe Freundschaft für ihn empfand, aber keine Leidenschaft. Und er verstand sofort, was sie meinte, denn es ging ihm umgekehrt genauso.
    Es machte ihm also nichts aus, dass er jetzt nicht mehr verlobt war. Auch nicht, dass Katie ihn gebeten hatte, diese Neuigkeit geheim zu halten, bis sie in Florida mit ihren Eltern gesprochen hatte.
    Seit Buzz’ Tod und vor allem seit seiner Rückkehr vor sechs Monaten aus Bagdad ließen Tate die meisten Dinge, die anderen Menschen wichtig waren, völlig kalt.
    Er trank einen Schluck Kaffee, stellte die Tasse zurück auf die Untertasse und starrte auf das dampfende Getränk. Da er seinen Kaffee stark und ohne Milch trank, erinnerte ihn die Farbe an Tanya Kimbroughs Augen. Die waren auch so dunkelbraun gewesen, als sie ihm gestern Abend die Stirn geboten hatte.
    Und das ließ ihn absolut nicht kalt. Als er sie in der Bibliothek überrascht hatte, war er im Geist sein Gespräch mit Blake durchgegangen – und hatte festgestellt, dass sie Dinge gehört haben musste, die absolut niemanden etwas angingen.
    Dazu kamen noch die Anzeigenentwürfe, die sie gesehen hatte. Zwar handelte es sich nicht um die endgültigen Layouts, aber trotzdem waren sie nicht für die Augen von Außenstehenden bestimmt.
    Nicht auszudenken, wenn Tanya vorzeitig darüber berichtete, dass die McCords den Santa-Magdalena-Diamanten suchten! Zum Glück hatte Blake nichts von dem entscheidenden Hinweis erwähnt, den sie letztens gefunden hatten. Trotzdem wäre es eine Katastrophe, wenn der Diamant zu diesem Zeitpunkt wieder ins Interesse der Öffentlichkeit rückte. Unzählige Schatzjäger würden sich aufmachen und die Suche der McCords erschweren. Oder den Diamanten möglicherweise zuerst finden.
    Das durfte auf keinen Fall geschehen.
    Genauso schlecht war es, wenn Tanya erwähnte, dass Blake gelbe Diamanten aufkaufte, um eine neue Schmuckkollektion herauszubringen. Die Konkurrenz würde sofort versuchen, gleichzuziehen oder gegenzusteuern, und
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