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Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Titel: Märchenprinz Sucht Aschenputtel
Autoren: VICTORIA PADE
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Unfallopfer operiere. Wenn du also unbedingt mit mir reden willst, kannst du entweder hier auf mich warten oder schon mal ins Bistro vorgehen. Jedenfalls habe ich nur ein paar Minuten Zeit, bevor ich wieder in den OP muss.“
    Dass er ihr vorschrieb, was sie tun sollte, ärgerte sie zwar, aber was blieb ihr anderes übrig? „Ich warte hier“, erklärte sie kühl.
    Jetzt, da sie ihn endlich gefunden hatte, würde sie ihn ganz gewiss nicht wieder entwischen lassen. Daher setzte sie sich auf den Plastikstuhl und beobachtete, wie Tate mit der Familie seines Patienten redete. Anschließend ging er zum Schwesternzimmer und sprach mit einer der Krankenschwestern, und während er darauf wartete, dass sie seinen Auftrag ausführte, ließ Tanya ihn nicht aus den Augen.
    Dabei fiel ihr auf, dass sie Tate McCord über die Jahre schon in allen möglichen Outfits vom Smoking bis zum Tennisdress gesehen hatte – aber noch nie in grüner OP-Kleidung, die sie an einen Schlafanzug erinnerte. Unglaublich, wie sexy er darin aussah.
    Zu allem Überfluss rollte er jetzt auch noch die Schultern, drückte den Rücken durch und bewegte den Kopf hin und her, bis sie es knacken hörte. Offenbar war es nicht gerade entspannend, stundenlang am OP-Tisch zu stehen.
    Doch obwohl seine Bewegungen einen unwiderstehlichen Reiz auf sie ausübten, änderte das nichts daran, wie wütend sie auf ihn war. Gleich würde er erfahren, wie wütend. Auch wenn er der attraktivste Mann war, den sie jemals gesehen hatte, gab ihm das noch lange nicht das Recht, in ihrer Karriere herumzupfuschen!
    Als die Schwester mit einer Patientenakte zurückkam, trug er seine Anordnungen ein und wandte sich endlich wieder Tanya zu.
    „Wollen wir?“, fragte er.
    „Musst du dich nicht umziehen?“, fragte sie. Wenn er erst wieder Straßenkleidung trug, würde er hoffentlich nicht mehr so unerhört attraktiv wirken.
    „Nein, das spare ich mir. Wie gesagt, ich habe gleich die nächste OP. Und in dem Bistro sind sie an den Anblick gewöhnt. Oder stört dich das?“
    „Mir ist es völlig egal, was du anhast“, log sie.
    „Dann lass uns gehen, bevor ich verhungere.“
    Tatsächlich saßen in dem Bistro noch andere Ärzte in OP-Kleidung, doch seltsamerweise hatte keiner von ihnen eine ähnliche Wirkung auf sie wie Tate. Während er „das übliche Sandwich“ bestellte, versuchte sie, sich auf ihr eigentliches Anliegen zu konzentrieren. Seine Einladung zum Essen schlug sie aus, wählte aber ein Glas Limonade. Er trug sein Tablett zu einem Tisch an der hinteren Wand.
    Offenbar war er eher müde als hungrig, denn er rührte sein Sandwich nicht an und setzte sich so, dass er die Füße auf der Sitzbank hochlegen konnte. Den Kopf an die Wand gelehnt, schloss er die Augen. Wahrscheinlich war es seine Art, sich zu entspannen, aber Tanya hatte ihm etwas zu sagen und konnte darauf keine Rücksicht nehmen.
    „Wenn du wirklich elf Stunden lang operiert hast, wie konntest du da eigentlich noch die Zeit finden, zwischendurch mein Leben zu ruinieren?“, platzte sie heraus.
    Ihr Vorwurf schien ihn nicht weiter zu stören, ganz im Gegenteil, er lächelte in sich hinein, bevor er langsam die Augen öffnete. „Ich habe dein Leben ruiniert?“, wiederholte er. „Das musst du mir genauer erklären.“
    „Heute Morgen um neun hat mich der Besitzer vom Sender angerufen – nicht der Redaktionsleiter, der mich eingestellt hat, sondern der Besitzer …“
    „Chad Burton.“
    „Dein Freund“, sagte Tanya verächtlich.
    „Na ja, wir sind eher Bekannte als enge Freunde. Ich bin mit seinem Sohn Chad junior zur Schule gegangen und habe ihm bei den Chemie- und Physikhausaufgaben geholfen. Dafür ist Chad senior mir heute noch dankbar.“
    „Jedenfalls seid ihr eng genug miteinander befreundet, dass du ihn irgendwann zwischen gestern Abend um elf und heute Morgen um neun anrufen konntest, um ihm zu sagen, dass er mich freistellen soll …“
    „Eine bezahlte Freistellung“, betonte Tate. Er versuchte nicht mal, sich herauszureden.
    „Ob mit oder ohne Bezahlung, auf alle Fälle bin ich ab heute auf unbestimmte Zeit freigestellt, um an der McCord-Geschichte zu arbeiten. Das bedeutet, dass ich nicht mehr auf Sendung bin. Ich bekomme keine anderen Aufträge und habe keine Gelegenheit, mich irgendwie zu beweisen oder an meiner Karriere zu arbeiten. Und das nach nur zwei Wochen, die ich überhaupt dort arbeite. Mir wurde gesagt, ich solle mich erst wieder im Sender blicken lassen, wenn ich die
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