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Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Titel: Märchenprinz Sucht Aschenputtel
Autoren: VICTORIA PADE
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damit den Marktvorteil zunichtemachen.
    Das waren alles andere als gute Aussichten.
    Ganz zu schweigen davon, dass McCord Jewelers empfindliche Einbußen erlitten hatten. Das durfte auf keinen Fall bekannt werden.
    Und da sein Bruder sowieso schon alle Hände voll damit zu tun hatte, das Unternehmen zu retten, hatte Tate beschlossen, sich um die allzu neugierige Tochter der Haushälterin selbst zu kümmern.
    Nur deshalb hatte er ihr den Deal vorgeschlagen. Er konnte sie schließlich nicht einfach so mit den vertraulichen Informationen davonziehen lassen. Besser, er behielt sie ganz genau im Auge, auch wenn das bedeutete, dass er ihr in den nächsten Wochen kaum von der Seite weichen konnte.
    Da bringst du ja wirklich ein großes Opfer, du Armer …
    Das hätte Buzz gesagt. Zugegeben, es gab gewiss Schlimmeres, als darauf zu achten, dass eine schöne Frau keine Dummheiten machte.
    Und Tanya war unbestritten eine schöne Frau.
    Das magere, schlaksige Mädchen von damals hatte sich zu einer wahren Schönheit entwickelt.
    Ihr Haar war so dunkelbraun wie ihre Augen und glänzte wie Seide. Mit ihrem hellen Teint, der keinerlei Make-up brauchte, um zu strahlen, war sie die hübscheste Einbrecherin, die er je gesehen hatte. Ihre hohen, zarten Wangenknochen und die schmale Nase betonten die großen Augen, und die vollen Lippen standen im reizvollen Gegensatz zu dem etwas kantigen Kinn, das ihr Durchsetzungsvermögen unterstrich.
    Im Gegensatz zu ihrer Mutter, die groß, aber ein bisschen pummelig war, wirkte Tanya zierlich. Obwohl gertenschlank, hatte sie an den richtigen Stellen verführerische Kurven – das nahm er jedenfalls an, denn das übergroße Sweatshirt war nicht sehr körperbetont gewesen. Dafür hatte es einen Moment lang den Blick auf ihre Schulter freigegeben. Bevor sie es bemerkt und das Shirt wieder zurechtgezogen hatte.
    Doch der Anblick ihrer zarten, hellen Haut hatte seinen Puls beschleunigt. Was äußerst bemerkenswert war, denn in letzter Zeit hatte ihn ja alles kaltgelassen. Und dann kam etwas so Unschuldiges wie eine nackte Schulter …
    Dabei sah er als Arzt ja ständig unbekleidete Körperteile. Wieso brachte also gerade Tanya Kimbroughs Schulter seinen Herzschlag aus dem Takt?
    Vielleicht lag es am Adrenalinschub. Zuerst hatte er natürlich gedacht, ein Fremder verstecke sich in der Bibliothek, und bestimmt hatte sein Körper darauf entsprechend reagiert.
    Und wenn es etwas ganz anderes gewesen war?
    Müßig, darüber zu spekulieren.
    Jedenfalls empfand er es nicht als unangenehm, ein Auge auf Tanya zu haben.
    Im Gegenteil, er freute sich sogar darauf.
    Wenn er darüber nachdachte, hatte ihm der kleine Schlagabtausch mit ihr sogar Spaß gemacht. Und er hatte nichts dagegen, wenn sich so etwas wiederholte.
    Dass sie ihm furchtlos die Stirn geboten hatte, obwohl sie in einer lächerlichen Schlafanzughose und einem übergroßen Sweatshirt gesteckt hatte, und dass er den Impuls verspürt hatte, ihren Pferdeschwanz zu lösen, damit er das seidige Haar über ihre Schultern fallen sah, dass er sich sogar kurz gefragt hatte, wie ihre Lippen sich anfühlen würden … All das tat überhaupt nichts zur Sache, denn schließlich ging es hier nur darum, seine Familie und das Unternehmen vor ihr zu beschützen.
    Trotzdem …
    Er freute sich wirklich darauf, sie wiederzusehen.
    „Was machst du denn hier?“
    Offensichtlich war Tate ziemlich überrascht, Tanya zu begegnen, als er am Samstagabend um acht aus einem der Operationssäle des Meridian General Hospital kam.
    „Ich habe doch gesagt, dass wir miteinander reden müssen – ob es dir nun gefällt oder nicht“, erklärte sie.
    „Wann hast du mir das gesagt?“
    „Am Schluss der sechzehnten Voicemail, die ich dir heute hinterlassen habe.“
    „Ich wurde heute Morgen zu einem Notfall gerufen und stehe jetzt seit …“ – er warf einen Blick auf die große Wanduhr – „… elf Stunden und zwanzig Minuten ununterbrochen im OP. Da habe ich nicht viel Zeit, meine Nachrichten abzuhören.“
    „Na gut, dann hast du eben elf Stunden und zwanzig Minuten operiert, aber wir müssen trotzdem miteinander reden“, beharrte sie.
    „Nach sechzehn Voicemails sollten wir das wohl“, gab er trocken zurück. „Aber zuerst muss ich der Familie des Patienten Bescheid sagen, dass alles gut verlaufen ist, und dann die Anweisungen für seine Weiterbehandlung geben. Und danach wollte ich eigentlich im Bistro gegenüber eine Kleinigkeit essen, bevor ich das zweite
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