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Lust de LYX - Verhängnisvolles Verlangen (German Edition)

Lust de LYX - Verhängnisvolles Verlangen (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Verhängnisvolles Verlangen (German Edition)
Autoren: Michelle Raven
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    Furcht ließ ihr Herz hämmern, während Julie erneut in den Rückspiegel blickte. Es war ihr nicht gelungen, das andere Fahrzeug abzuhängen, und jetzt befand sie sich bereits auf der Straße, die zu ihrem Haus führte. Vermutlich wäre es besser, umzudrehen und zurück in die Stadt zu fahren, aber dazu war ihr Verfolger schon zu nah. Sobald sie abbremste, würde er sie haben. Und sie mochte sich nicht vorstellen, was er diesmal tun würde. Ein Schauer überlief Julies Körper und sie krampfte ihre Hände noch fester um das Lenkrad. Nicht zum ersten Mal dachte sie darüber nach, zur Polizei zu gehen, aber sie wusste, dass niemand ihr glauben würde. Es würde die Situation nur verschlimmern.
    Eigentlich hatte alles ganz harmlos angefangen: eine simple Verabredung zu einem Abendessen. Doch bereits nach den ersten Minuten hatte sie erkannt, dass Jeff zwar gut aussah, sich aber eindeutig zu gern reden hörte. Julie verzog den Mund. Offensichtlich hielt er sich für ein Gottesgeschenk an das weibliche Geschlecht und dachte, dass jede Frau ihm sofort zu Füßen sinken müsse. Gegen ein wenig gesundes Selbstvertrauen hatte sie absolut nichts einzuwenden, aber das war ihr dann doch zu viel gewesen. Ganz davon zu schweigen, dass er ständig versucht hatte, sie zu berühren. Mit Mühe hatte sie den Abend durchgestanden und ihm bei seinem nächsten Anruf klargemacht, dass sie kein Interesse an weiteren Verabredungen hatte. Natürlich mit höflichen Worten. Und damit hatte sie die Angelegenheit für erledigt gehalten, doch es war nur der Anfang gewesen.
    In den nächsten Wochen hatte sie dann lauter kleine Geschenke bekommen. Blumen waren geliefert worden und mehrere Einladungen waren ihr ins Haus geflattert. Wahrscheinlich dachte er, er könnte sie so herumkriegen, aber bei ihr bewirkte es eher das Gegenteil. Julie zog sich nur noch weiter zurück und reagierte nach den ersten Absagen nicht mehr auf all die mal mehr, mal weniger eindeutigen Angebote. Das schien für ihren Verehrer allerdings kein Hinderungsgrund zu sein. Die Geschenke tauchten plötzlich sogar in ihrem Haus auf, in ihrem Auto – überall. Sie biss auf die Lippe, während sie sich vorstellte, wie dieser Kerl durch ihr Haus lief und ihre Sachen durchwühlte. Er tat es nie so, dass er dabei erwischt werden konnte, und sie war sicher, dass er schlau genug war, keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Deswegen hatte sie keinerlei Beweise.
    Mit einem Stöhnen rieb Julie sich ihre schmerzende Schläfe. Die Anspannung und die unruhigen Nächte machten sich deutlich bemerkbar. Und all das nur, weil sie es leid gewesen war, alleine zu sein. Normalerweise machte es ihr nichts aus, aber sie vermisste Sex. Und Jeff schien mit seinem gut gebauten Körper, den blonden Haaren und strahlend blauen Augen ein guter Kandidat dafür zu sein – zumindest bevor er den Mund aufmachte. Vielleicht hätte sie ihn einfach nur packen, in ihr Schlafzimmer zerren und sich das holen sollen, was sie brauchte. Allerdings wollte sie lieber nicht wissen, was er dann erst tun würde, wenn er schon nach einem einfachen Abendessen zum Stalker wurde.
    Kopfschüttelnd konzentrierte Julie sich wieder auf die Straße. Die kurvenreiche Strecke führte an einem See entlang, der bei Tageslicht wunderschön war, im Dunkeln aber sehr unheimlich wirkte. Die kahlen Äste der Bäume am Ufer ragten jetzt im Spätherbst wie Knochenfinger über das Wasser. Zu allem Überfluss begann es auch noch zu regnen, was die Strecke noch tückischer machte. Nasses Laub bildete rutschige Stellen auf dem Asphalt, deshalb bremste sie nach einem Blick in den Rückspiegel noch weiter ab. So gern sie auch möglichst schnell nach Hause wollte, die Hauptsache war, dass sie überhaupt dort ankam. Der Gedanke an ein flackerndes Kaminfeuer und ein wärmendes Getränk ließ Vorfreude in ihr aufsteigen.
    Sie würde es sich mit einem erotischen Liebesroman auf dem Sofa bequem machen, eingehüllt in eine Decke, und darunter ihren Vibrator zum Einsatz bringen. Dabei konnte sie alles andere um sich herum vergessen und sich vorstellen, dass sie die Heldin der Geschichte war, die nach allen Regeln der Kunst verführt wurde. Julie presste ihre Beine zusammen und genoss für einen kurzen Moment das Prickeln, bevor sie sich wieder daran erinnerte, wo sie war. Und dass dieser elende Mistkerl ihr immer noch folgte, wie ihr ein Blick in den Rückspiegel bestätigte. Wütend schlug sie mit der Hand auf das Lenkrad. Irgendwie musste sie Jeff
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