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Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Titel: Märchenprinz Sucht Aschenputtel
Autoren: VICTORIA PADE
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eine Augenbraue und schwieg.
    „Da musst du mir schon etwas mehr bieten“, fuhr Tanya fort. Wenn sie schon alles auf eine Karte setzte, sollte es sich am Ende wenigstens lohnen.
    „Bieten?“
    Offenbar überraschte ihn ihre Dreistigkeit, doch davon ließ sie sich nicht beirren. „Ich will die ganze Geschichte – und damit meine ich alles von Anfang an. Damit ich, wenn der Diamant sich als Legende erweist, trotzdem etwas habe, was mich beim Sender voranbringt. Wie gesagt, was die McCords und Foleys machen, landet immer in den Nachrichten. Aber es gibt eine Menge Details und Hintergründe, von denen ich nichts weiß. Und wenn nicht mal ich die ganze Familiengeschichte kenne, obwohl ich hier auf dem Anwesen aufgewachsen bin, dann geht es den meisten anderen Menschen bestimmt auch so. Diese Fakten werden am Ende meinen Bericht über den Fund des Diamanten abrunden – wenn es so weit kommt. Oder aber ich mache daraus ein spannendes Gesellschaftsporträt über die beiden berühmtesten und einflussreichsten Familien in Dallas. Und warum sie sich so hassen.“
    „Von welchen Details und Hintergründen reden wir hier?“, fragte Tate im Verhandlungston.
    „Insiderinformationen über die Familie. Die persönlichen Dinge, die nicht in den offiziellen Pressemitteilungen stehen. Ich will alles über die Fehde mit den Foleys wissen. Die ganze Wahrheit. Und alles über das Schmuckimperium, einschließlich der Bilanz. Das komplette Paket, damit es auch dann noch ein guter Bericht wird, wenn sich die Sache mit dem Diamanten als Windei herausstellt.“
    „Du willst uns ausschlachten“, stellte Tate fest.
    „Nein, ich will nur die Wahrheit, und zwar über das hinaus, was alle wissen. Und das Ganze hat sogar noch einen Vorteil – du hast mir einen Job bei einem Nachrichtensender verschafft, der nicht den Foleys gehört. Also kann mich niemand zwingen, euch schlecht aussehen zu lassen. Meine Mutter arbeitet für euch, und ich bin hier aufgewachsen – das ist doch schon fast eine Garantie dafür, dass ihr in dem Bericht gut wegkommt.“
    „Ich kann dich immer noch verhaften lassen und dafür sorgen, dass du deinen Job verlierst.“
    „Und dann könnte ich mich an einen Sender wenden, der den Foleys gehört, und den Bericht aus ihrer Sicht verfassen.“
    Wieder bedachte Tates sie mit einem eisigen Blick. „Ich mag deine Mutter.“
    Was wohl heißen sollte, dass Tanya ihm nicht besonders sympathisch war. Eigentlich hätte ihr das egal sein können, aber das war es nicht. Doch sie ließ sich nichts anmerken und hob trotzig den Kopf.
    Zu ihrer Überraschung lachte er laut auf. „Und ich soll dann wohl deine Quelle sein?“
    „Du hast den Deal ja auch vorgeschlagen.“
    Sie war sich nicht sicher, ob ihm das nun gefiel oder nicht, aber immerhin lächelte er und sagte: „Einverstanden. Du behältst das, was du heute gehört hast, noch eine Weile für dich, und ich weihe dich in die Familiengeheimnisse ein und verschaffe dir die Exklusivrechte, wenn wir den Diamanten finden.“
    Er streckte ihr die Hand entgegen.
    Tanya schüttelte sie fest, um zu zeigen, dass sie sich nicht so leicht einschüchtern ließ. Allerdings war sie nicht darauf gefasst, dass sie die Berührung so intensiv empfinden würde. Sie spürte seine weiche Haut, angenehme Wärme, ein Kribbeln, das ihren Arm hinauf schoss. Plötzlich hörte der Körperkontakt auf, und sie ertappte sich dabei, dass sie das bedauerte.
    Aber das ging ja wohl gar nicht …
    „Dann sage ich jetzt mal besser Gute Nacht.“ Nun hatte sie es wirklich eilig, hier herauszukommen. Bevor noch etwas anderes total Verrücktes passierte. Oder sie etwas total Verrücktes tat …
    „Gute Idee.“
    Tanya kam hinter dem Pult vor, griff nach der Strickjacke auf der Stuhllehne und verschwand durch die Flügeltüren in den Garten. Sie achtete darauf, hoch erhobenen Hauptes und langsam zu gehen, denn Tate McCord hatte sie bis zur Terrasse begleitet und blickte ihr nach. Wahrscheinlich, um sich zu überzeugen, dass ich nicht zurückkomme, dachte sie.
    Auf dem schmalen Weg, der durch den weitläufigen, baumreichen Park zu dem kleinen einstöckigen Häuschen führte, in dem ihre Mutter wohnte, dachte sie daran, was die anderen Hausangestellten über Tate erzählt hatten. Aber das stimmte alles gar nicht! Auf sie hatte er nicht düster, in sich gekehrt und niedergeschlagen gewirkt. Sondern im Gegenteil sehr lebendig und temperamentvoll.
    Und zwar so sehr, dass sogar bei einem einfachen Händedruck ein
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