Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbotene Kuesse am Pool

Verbotene Kuesse am Pool

Titel: Verbotene Kuesse am Pool
Autoren: Michelle Celmer
Vom Netzwerk:
1. KAPITEL
    Rowena Tate musste sich ungeheuer beherrschen, um nicht aus der Haut zu fahren, als Margaret Wellington, die Assistentin ihres Vaters, sie mit geheimnisvoller Stimme warnte: „Ich soll dir ausrichten, dass er auf dem Weg hierher ist.“
    „Und …?“ Rowena wusste genau, dass das nicht alles war.
    „Nichts und. Das ist alles.“
    Doch an Margarets Stimme konnte Rowena erkennen, dass sie etwas zurückhielt. „Du kannst ja noch schlechter lügen als ich.“
    Margaret seufzte leise. „Ich soll dich dran erinnern, dass du dich von deiner besten Seite zeigen musst.“
    Oh …! Um sich zu beruhigen, musste Rowena einmal tief durchatmen. Heute Morgen hatte ihr Vater sie per E-Mail informiert, dass er mit einem Gast vorbeikommen würde, der sich den Kindergarten ansehen wolle. Er hatte verlangt – und nicht darum gebeten, denn Senator Tate bat nie um etwas –, alles makellos vorzufinden. Damit machte er mehr als deutlichn und zwar nicht zum ersten Mal, seit sie sein Lieblingsprojekt übernommen hatte, dass er ihr nichts zutraute. Dass sie zu spontan, verantwortungslos und alles in allem unfähig sei, diese Aufgabe zu erfüllen.
    Von ihrem Bürofenster aus konnte sie die Kinder auf dem Spielplatz beobachten. Nach fünf Regentagen schien endlich die Sonne, und das Thermometer war auf siebzehn Grad angestiegen, was für den Februar in Südkalifornien ziemlich normal war. So brauchten die Kinder nur leichte Jacken zu tragen, und sie rannten lachend und schreiend herum, als wären sie wochenlang eingesperrt gewesen.
    Auch wenn Rowena noch so schlechter Laune war, wenn sie die Kinder beim Spielen betrachtete, musste sie einfach lächeln. Erst seit der Geburt ihres Sohnes Dylan war sie überhaupt an Kindern interessiert. Und jetzt konnte sie sich keinen schöneren Beruf als den einer Erzieherin vorstellen. Doch sie wusste, wenn sie nicht aufpasste, würde der Vater ihr auch diese Freude nehmen.
    „Er wird mir wohl nie etwas zutrauen“, meinte sie erbittert.
    „Immerhin hat er dir die Leitung des Kindergartens übergeben.“
    „Das schon. Aber auch nach drei Monaten beobachtet er mich wie ein Luchs. Manchmal habe ich den Eindruck, er wünsche sich geradezu, dass ich versage. Nur damit er behaupten kann, er habe gleich gewusst, dass man mir nichts zutrauen kann.“
    „Nein, das siehst du falsch. So ist er nicht. Er liebt dich, Row. Er kann es nur nicht zeigen.“
    Seit fünfzehn Jahren arbeitete Margaret schon für Senator Tate, gehörte also quasi zur Familie. Sie war eine der wenigen, die wussten, wie kompliziert die Beziehung zwischen Rowena und ihrem Vater war. Margaret war schon da gewesen, als Rowenas Mutter Amelia mit dem jungen Protegé des Vaters durchgebrannt war, ein Riesenskandal.
    Kein Wunder, dass Rowena leicht neurotisch war. „Mit wem kommt er denn diesmal?“, fragte sie.
    „Mit einem englischen Diplomaten. Ich weiß nicht viel von ihm, nur dass er deinen Vater dazu bringen will, einen bestimmten Vertragsentwurf zu unterstützen. Ich glaube, er hat sogar einen Adelstitel.“
    Das beeindruckte den Senator sicherlich. „Danke für die Info, Margaret.“
    „Viel Glück.“
    Der Summer ging. Ihr Vater! Seufzend erhob sich Rowena, hängte den mit Farbe beschmierten Kittel in den Schrank und ging durch das große Spielzimmer auf den Spielplatz, der umzäunt und dessen Tor fest verschlossen war. Eine Vorsichtsmaßnahme, nicht nur um die Kinder drinnenzuhalten, sondern auch um Fremden den Zutritt zu verweigern. Schließlich lag der Kindergarten auf dem Besitz eines mächtigen und einflussreichen Senators der Vereinigten Staaten, da konnte man nicht vorsichtig genug sein.
    Rowenas Vater stand vor dem Tor, hatte seine Golfschläger dabei und sein künstliches Lächeln aufgesetzt. Rowena richtete den Blick auf den Mann neben ihm.
    Wow!
    Als Margaret etwas von einem englischen Diplomaten sagte, hatte Rowena sich einen steifen Endvierziger mit Halbglatze vorgestellt, dessen Arroganz sich wahrscheinlich auf seinen Titel und ein flottes Bankkonto bei einer Schweizer Bank gründete. Dieser Mann hier war jedoch in ihrem Alter und wirkte überhaupt nicht steif.
    Er hatte sehr helles Haar, das er kurz geschnitten trug, und seine Augen waren von einem so durchdringenden Blau, dass Rowena sofort an gefärbte Kontaktlinsen denken musste. Und die Wimpern! Sie waren so schwarz und dicht, dass jede Frau ihre Seele dafür hergegeben hätte. Die kleine Narbe oberhalb der linken Augenbraue und der hellbraune
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher