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Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar

Titel: Jerry Cotton - 0520 - Die Lady aus der Rauschgiftbar
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Töten würden sie mich, wenn es ihnen gelang, mich zu erwischen. Ich war in ihr Reich vorgedrungen und wusste, dass sie darauf nur mit heißem Blei antworten würden.
    Drei Tage zuvor war ich schon einmal hier gewesen. Allerdings mit einem Aufgebot der City Police an meiner Seite.
    Doch jetzt?
    Jetzt war ich allein. Und ich wusste, dass irgendwo in den dunklen, dreckigen Winkeln dieser Slums junge Männer in Lederjacken und Stiefel auf mich warteten, denen es einen Spaß machen würde, mich zu erledigen.
    Seit Wochen versuchten wir eine jugendliche Bande zu zersprengen. Belastungsmaterial gegen sie zu sammeln und die einzelnen Mitglieder zu überführen.
    Aber alles, was wir bisher wussten, war der Treffpunkt der Bande. Sie versammelten sich in der Rauschgift-Bar, einem drittklassigen Unternehmen mit allen Eigenschaften einer Bowery-Kneipe. Sie trafen sich dort nicht irgendwo, sondern bei der Bardame.
    Das Mädchen hinter dem Tresen der Whiskyschwemme unterschied sich auf den ersten Blick ganz deutlich von seiner Umwelt. Es war nicht mit dem Aussehen des Lokals, erst recht nicht mit dem Benehmen der zahlreichen jugendlichen Gäste zu vergleichen. Das Mädchen wirkte ganz einfach wie eine Lady und hieß Michèle Isola.
    Langsam schlich ich weiter. Ich wollte versuchen, auf die Rückseite des Hauses zu kommen, in dessen Keller die Rauschgift-Bar lag.
    Plötzlich schepperte irgendwo eine Blechbüchse. Blitzschnell hatte ich meinen Revolver gezogen und wirbelte herum. Gleichzeitig ließ ich aber auch schon die Waffe fallen. Jede Gegenwehr wäre Selbstmord gewesen. Vor mir standen vier junge Männer mit grinsenden Gesichtem und Maschinenpistolen.
    »Na, dann wollen wir mal«, sagte einer von Ihnen genüsslich und ruckte mit dem Lauf seiner Waffe so herum, dass die Mündung der Tommy Gun genau auf meinen Magen zeigte.
    ***
    »Hände hoch!«, zischte eine Stimme hinter meinem Freund Phil Decker. »Keine Bewegung, oder ich verpasse dir sofort eine Kugel in den Rücken!«
    Phil spürte den Druck eines metallenen Gegenstandes in seiner Nierengegend.
    In diesem Viertel der Bowery, bei dieser Dunkelheit, hatte er keine Chance. Langsam nahm mein Freund die Hände hoch und blieb bewegungslos stehen.
    Er hatte gleich mir versucht, hinter das Haus zu kommen. Jetzt spürte er in seinem Nacken den Atem des Mannes, der ihm hier auf gelauert hatte.
    »Okay, Buddy!«, befahl der Mann heiser. »Du wirst jetzt langsam vor mir hergehen. Aber erst, wenn ich dir den Befehl dazu gebe.«
    Phil spürte, wie eine Hand ihn geschickt abtastete.
    Er fühlte fremde Finger in der Tasche seines Jacketts. Dann war der Gangster schließlich fertig.
    »Steck deine Pfoten in die Jackentasche. Denk daran, eine falsche Bewegung, und ich drücke sofort ab! Los, voran!«
    Mein Freund setzte sich gehorsam in Marsch. Der Druck der Waffe in seinem Rücken zwang ihn dazu. Sie gingen eine schmale Gasse entlang und landeten schließlich auf einer schlecht beleuchteten Straße. Vierzig Yards weiter stand ein schwarzer DeSoto. Als Phil ihn erblickte, setzte sich der Wagen langsam in Bewegung.
    Hinter dem Steuer hockte ein Mann, der seinen Hut tief ins Gesicht gezogen hatte. Phil konnte seine Züge nicht erkennen.
    Der Lauf der Waffe dirigierte meinen Freund weiter.
    Die schwarze Limousine rollte genau vor Phil am Straßenrand aus.
    Der Fahrer stieß von innen die rechte Hintertür auf. Phil konnte auch jetzt noch nicht das Gesicht des Mannes erkennen.
    Plötzlich war der Druck in seinem Rücken weg. Völlig unerwartet traf Phil ein Schlag. Der Griff einer Pistole krachte auf den Hinterkopf meines Freundes.
    Lautlos sackte Phil in sich zusammen. Ein kräftiger Stoß warf ihn auf den Rücksitz des Wägens.
    »Hau ab, Happy!«, zischte die heisere Stimme.
    Der Mann warf sich neben den leblosen Körper Phils in den Wagen und zog hinter sich die Tür ins Schloss. Mit aufheulendem Motor startete der DeSoto.
    Der Mann auf dem Rücksitz beugte sich über Phil und murmelte dann ärgerlich: »Das fehlt gerade noch. Ich glaube, ich habe zu fest zugeschlagen. Der Kerl rührt sich nicht mehr!«
    »Du Anfänger«, schimpfte der Mann am Steuer des DeSoto. »Du solltest ihn doch nur schlafen schicken. Von Umbringen war nicht die Rede.«
    ***
    »So viel ist er nun auch nicht wert«, sagte eine schneidende Stimme aus der Dunkelheit. »Es lohnt sich nicht, seinetwegen einen Mord zu begehen.«
    Die vier Burschen mit den Maschinenpistolen erstarrten gleich mir in ihren Bewegungen. Ein
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