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Maddrax - Folge 334: Die Beute des Archivars

Maddrax - Folge 334: Die Beute des Archivars

Titel: Maddrax - Folge 334: Die Beute des Archivars
Autoren: Jo Zybell
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vollkommen unbedeckt. Und bei allen Göttern des Hochlandes, das waren … nun ja, sie waren nicht zu übersehen, wahrhaftig nicht. Und McMeggan sah genau hin.
    „Die Tür war offen, Gorguuna“, sagte die Zweite hinter der Ersten, eine mit kräftiger tiefer Stimme. „Der Wirt steht noch im Laden herum, es stinkt nach Kotze und dem Zeug, das sie hierzulande trinken, also ist geöffnet. Geh schon rein jetzt.“
    „Ich will doch nicht unhöflich sein, Helgaaja“, sagte die Erste. „Bin ja nur Gast hier und die meisten Hocker stehen schon auf den Tischen.“ Ihr Blick richtete sich auf McMeggan. „Bist du der Wirt?“ McMeggan nickte. „Kriegen wir noch etwas zu essen und zu trinken bei dir?“ McMeggan nickte wieder und deutete auf die beiden Stühle vor dem Fenstertisch.
    Die hintere Kriegerin schob die Vordere in den Schankraum. „Sehr gesprächig ist der nicht.“ Sie war kleiner und sehniger und hatte dunkelblondes Lockenhaar, schulterlang. Wie das gesträubte Gefieder eines jungen Greifen sah es aus, und das Gesicht darunter war kantig, hohlwangig und schmaläugig. „Ich bin Helgaaja, das ist Gorguuna, und solltest du auch über deinen Namen nicht reden wollen, mach uns wenigstens was zu essen. Irgendwas.“ Sie bückte sich und äugte unter die Tische zu den Schnarchenden.
    „Was hast du denn so zu trinken?“, wollte die Große namens Gorguuna wissen.
    „Uisge, Biir, Gootmelk, Wasser. 1 McMeggan.“
    „McMeggan?“ Gorguuna runzelte ihre breite Stirn. „Was ist das denn für ein Gesöff?“
    „Das bin ich. Mein Name.“
    „Er heißt McMeggan, Gorguuna. Bei Wudan, bist du heute schwer von Begriff!“ Die Dürre namens Helgaaja besah sich noch immer die selig Schnarchenden. „Kerle. Und auch sonst ziemlich dreckig hier.“ Sie blickte sich um und deutete auf den runden Tisch in der Mitte. „Nimm die Stühle dort runter, McMeggan. Da will ich sitzen.“
    McMeggan tat, was sie verlangte. Er hatte nichts gegen Fremde, wie gesagt. Nur die Riesenschwerter, die wollten ihm nicht gefallen. „Wasser“, verlangte Helgaaja, und Gorguuna: „Gootmelk.“ Eine ungewöhnliche Bestellung, aber warum nicht? McMeggan verschwand in seiner kleinen Küche, briet Fleisch an, machte Rübenbrei warm, schenkte Wasser und Ziegenmilch in Becher.
    Zurück im Schankraum, deckte er auf. Sie hatten ihre Mäntel abgelegt und ihre Schwerter gegen den Nachbartisch gelehnt. Beide trugen nichts oben herum, gar nichts. Nicht üblich in dieser Gegend, aber irgendwie auch nicht unangenehm. Fand McMeggan.
    „Danke“, tönte Helgaaja, die Kleinere, Dünnere mit ihrer dunklen rauen Stimme. „Und nun sag uns, wo Canduly Castle liegt.“
    „Canduly Castle?“ Sie kamen ihm ziemlich neugierig vor, die Fremden. Das gefiel McMeggan nicht. „Weiß nicht.“
    „McMeggan weiß es nicht“, hörte er auf dem Rückweg in die Küche Gorguuna sagen. „Soll ich die anderen wecken und sie fragen?“
    „Ich mag keine besoffenen Kerle“, erwiderte Helgaaja.
    Später, als er ihnen das Essen brachte, verlangten sie, dass er sich zu ihnen setzte. Helgaaja tippte ihm mit dem fettigen Finger an die Brust. „Also noch mal, McMeggan – Canduly Castle soll hier in der Gegend sein. Musst du doch kennen, bei Wudan!“
    „Hier gibt es schon die eine oder andere Burg“, wich er aus.
    „Wir suchen eine namens Canduly Castle, kapiert? Sie gehört einem gewissen Rulfan.“
    „Rulfan, hm?“ Je neugieriger jemand sich gebärdete, desto weniger sollte man ihm verraten, so war es Sitte hier oben in den Highlands.
    „Eine schöne Kriegerin von den Dreizehn Inseln ist bei ihm zu Gast“, sagte Gorguuna. „Aruula heißt sie. Hast du vielleicht von ihr gehört?“
    „Oder vom Sohn des Burgbesitzers: Juefaan“, fügte Helgaaja an. „Kennst du den?“
    McMeggan schüttelte stumm den Kopf.
    „Na gut, muss ja nicht gleich sein“, winkte die Blonde ab. „Denk einfach darüber nach, bis wir mit dem Essen fertig sind, ja? Ich frage dich dann noch einmal.“
    Sie aßen und tranken und begannen in einer Sprache miteinander zu reden, die McMeggan nicht kannte. Die Weiber kamen ihm immer unheimlicher vor. Andererseits hatten sie schöne Brüste. McMeggan stand trotzdem auf, um das Geschirr abzuwaschen und die Schänke auszukehren.
    „Canduly Castle“, sagte Helgaaja und zog ihn wieder auf den Stuhl hinunter. „Sitzen bleiben und nachdenken.“
    Weniger aus Furcht als mehr aus Verblüffung sank McMeggan wieder auf den Stuhl zurück. Weiber wie die hatte er
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