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Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Titel: Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
Autoren: Matthias Hofmann
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ausgeschlossen«, sagte sie etwas ratlos. »Dieser Reaktortyp wird seit fast fünfzig Jahren nicht mehr verwendet. Die waren doch schon vor dem Erde-Sidani-Krieg veraltet.«
    Matthew schaute nachdenklich die Daten an, aber ein Sensorfehler war tatsächlich auszuschließen.
    »Wirklich seltsam«, stimmte er ihr zu. »Der Frachter kann allerdings auch aus der Union stammen.«
    »Etwa die Union von Rana, Sir?«
    Er nickte. »Genau. Vom Rana-System selbst einmal abgesehen, findet in der Union Fortschritt, egal welcher Art, kaum statt. Sogar die Handelskonzerne von Rana Prime rüsten ihre Schiffe mit zum Teil völlig anachronistischer Technik aus.«
    Die Union oder das Despotat von Rana, wie es ebenfalls genannt wurde, hatte sich kurz vor dem großen Krieg mit den Sidani vom Erdsupremat losgelöst. Sie konnte ihre Unabhängigkeit auch bewahren, denn aufgrund der beginnenden Kampfhandlungen war die Erde nicht mehr in der Lage gewesen, entscheidend dagegen zu intervenieren.
    Hauptinitiator der Union waren die Oligarchen aus dem Rana-System, das somit auch die alleinige Führungsrolle innerhalb der Union für sich beanspruchte.
    Allerdings war die Union Lichtjahre davon entfernt, ein einheitliches und starkes Bündnis darzustellen. Die einzelnen Mitgliedersysteme wiesen zum Teil beträchtliche Unterschiede in ihrer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung auf, weshalb die innere Ordnung sehr rasch zerfallen war, zumal sich die Regierung auf Rana Prime mit der nominellen Oberhoheit zufriedengab.
    Aus diesen Gründen befand sich die Union intern in einem desolaten Zustand; die Systeme verfielen in Anarchie oder standen unter der Kontrolle selbstherrlicher Gouverneure. Probleme, die durch eine überbordende Piraterie noch verstärkt wurden.
    Zwar verfügte die Union durchaus über eine Raumflotte, doch diese bestand zum Großteil aus veralteten Einheiten, die zu allem Übel zahlenmäßig noch nicht einmal genug und hauptsächlich auf das Rana-System selbst beschränkt waren. Den übrigen Unionswelten fehlten schlichtweg die Mittel für eigene nennenswerte Raumstreitkräfte, wenn man einmal von einigen kleineren Patrouillenfahrzeugen absah.
    Die Piraten hatten unter solchen Umständen natürlich nahezu freie Hand, sodass sich Handelsschiffe nur unter ständigem Geleitschutz, zusammengefasst zu Konvois, in den Hoheitsbereich der Union wagten.
    Trotzdem stellte die Union neben dem Vereinigten Erdsupremat – offiziell: Unified Earth Supremacy, kurz UES – und der Interstellaren Grenzallianz eine der drei großen von Menschen bewohnten Staatenkonglomerate dar. Daneben existierten aber noch mehrere Dutzend unabhängige Einzelsysteme sowie unzählige sogenannte Outlaw-Kolonien.
    »Ich erhalte jetzt das Transpondersignal des Frachters«, meldete Guerra.
    Jedes Schiff – egal, ob es sich nun um ein Kriegsschiff oder um ein ziviles Raumschiff handelte – verfügte über einen eigenen einzigartigen Identifizierungscode, anhand dessen ein Schiff zweifelsfrei erkannt werden konnte. Es gab zwar Möglichkeiten, den ID-Code zu manipulieren, doch waren diese sehr aufwendig, teuer und noch nicht einmal großartig Erfolg versprechend, weshalb man es meist erst gar nicht versuchte.
    »Und wie heißt der Frachter, Alexandra?«
    » Union Conveyor «, antwortete sie zügig und studierte die Angaben über das Schiff, die in der Datenbank zu finden waren. »Sie hatten recht, Commander. Die Conveyor ist für ein Unternehmen von Rana Prime registriert. Die Gesellschaft heißt United Interstellar Trading Company – noch nie gehört von dieser Firma.«
    »Das sollten Sie aber«, begann Matthew zu erklären. »UITC ist einer der größten Handelskonzerne im hiesigen Sektor. Das Unternehmen gehört, wenn ich mich noch richtig erinnere, sogar dem aktuellen Premier der Union.«
    »Was Sie so alles wissen, Sir«, entgegnete sie mit einem verschmitzten Lächeln. »Vielleicht ist das der Grund, warum Sie schon Commander sind und ich noch immer Lieutenant Commander.«
    Normalerweise grenzte diese Art von Gespräch schon recht nahe an Insubordination, aber Matthew und Guerra hatten sich bereits vor zwölf Tagen kennengelernt; auf Omicron III im System Omicron Eridani, beim Taktiklehrgang für Führungsoffiziere unter der Ägide von Vizeadmiral Hathaway.
    Sie hatte ihn mit einem Verlegungsbefehl auf das Schulschiff UEAV Arrogant überrascht, dessen Erster Offizier er war.
    Guerra war recht unkompliziert und konnte äußerst direkt sein,
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