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Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Titel: Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
Autoren: Matthias Hofmann
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wieder den Instrumenten zu.
    »Das Signal von der Torboje«, stellte sie erfreut fest. »Wir erreichen bald das Orion-Sprungtor.«
    Raumschiffe, die nicht über einen eigenen Hypergenerator verfügten, brauchten eine andere Möglichkeit, um in oder aus dem Gravstream zu gelangen, und zwar mithilfe sogenannter Sprungtore.
    In jedem System befand sich an dessen äußerster Grenze ein Sprungtor, denn dort waren die Gravitationskräfte zwischen dem jeweiligen Stern und dem Gravstream am schwächsten, weshalb hier ein Übergang in den Normalraum und zurück am einfachsten zu bewerkstelligen war.
    Jedes Sprungtor verfügte über eine eigene Torboje, die im Stream dauerhaft verankert war. Die Boje strahlte den Leitstrahl aus, der den Raumschiffen im Hyperraum zur Orientierung diente; daneben fungierten diese Bojen auch als Kommunikationsbarken und Verstärkerrelais, mit denen Nachrichten überlichtschnell verschickt werden konnten. Damit bildeten die Bojen auch das interstellare Kommunikationsnetzwerk.
    »Gut, dann sollten wir uns bereit machen und die Sprungsequenz starten, sobald wir nah genug sind«, entschied Matthew.
    »Erreichen die Torboje in T minus zehn Sekunden«, meldete Guerra schon kurz darauf und zählte die Sekunden herunter, bis sie mit den Worten »Initiiere Sprungsequenz … jetzt!« einen Energieimpuls in Richtung der Boje aussendete und diese ihrerseits das Signal an das Sprungtor weiterleitete.
    »Cassin-Vortex wird aufgebaut«, kommentierte sie den Vorgang weiter und schaute mit verhaltener Vorfreude auf das, was vor dem Shuttle gerade passierte.
    Nachdem das Sprungtor das Signal empfangen hatte, fuhr es seinen Quantium-50-Hochleistungsfusionsreaktor hoch und sendete einen Gravitonimpuls in Richtung des Gravstream aus, wodurch sich eine Art Riss bildete, der so bezeichnete Cassin-Vortex, benannt nach der Wissenschaftlerin Andrea Cassin, die ihn einst vor mehr als zweihundert Jahren entdeckt hatte.
    Zwischen den blau-grau schimmernden Nebelformationen öffnete sich plötzlich ein annähernd kreisrunder Übergang, der den Blick auf das Orion-System freigab.
    In diesem Augenblick waren die Sterne noch in lange Streifen gezogen, doch gleich nachdem der Shuttle von dem Vortex erfasst worden war, nahmen sie urplötzlich wieder ihre normale punktförmige Gestalt an.
    Für die Trägheitsdämpfer bedeutete der Übergang in den Normalraum echte Schwerstarbeit, denn der Shuttle verringerte seine Geschwindigkeit dabei äußerst schnell, sodass die Dämpfer über die normalen Belastungswerte hinaus beansprucht wurden. Dies galt auch für die Insassen selbst; ein Rumoren im Magen war dabei noch das geringste Übel.
    Der Eintritt in den Normalraum dauerte nur wenige Sekunden, und sogleich passierte der Shuttle das Sprungtor mit seinen gewaltigen Ausläufern, die mit leistungsstarken Solarmodulen bestückt waren. Diese lieferten im Verbund mit dem Q-50-Reaktor genügend Energie, damit sich das Tor immer nach der Hauptkolonie ausrichten konnte.
    Die Orion-Kolonien befanden sich in der Umlaufbahn von Pi³ Orionis beziehungsweise von Tabit, einem Stern vom Spektraltyp F, der eine schöne weiß-gelbe Färbung aufwies.
    Innerhalb des Systems waren der vierte und fünfte Planet besiedelt, doch F-Sterne gaben weit mehr Licht ab als die irdische Sonne im Sol-System, weshalb die Siedlungen keinen leichten Stand hatten und größtenteils unterirdisch oder unter großen Kuppelbauten angelegt waren. Zwar waren Orion IV und V tatsächlich erdähnliche Planeten, aber aufgrund der hohen Leuchtkraft ihres Sterns herrschten auf beiden Welten wesentlich höhere Temperaturen vor.
    Dennoch lebten fast vierzehn Millionen Menschen auf den beiden Planeten, die sich als besonders reich an Mineralien erwiesen hatten, sodass die Orion-Kolonien zu einem Zentrum der Schwerindustrie geworden waren. In der Umlaufbahn von Orion V befanden sich die riesige Caledonia-2 -Raumstation sowie die UES-Orion-Flottenwerften, und da das System für das Erdsupremat eine hohe Bedeutung hatte, diente es außerdem als Hauptstützpunkt für die Siebte Raumflotte der Erdstreitkräfte, die für den Schutz des Orion-Sektors zuständig war.
    »Endlich geschafft«, erklärte Guerra sichtlich erleichtert, während sich der Shuttle langsam in das innere System hineinbewegte. »Wo liegt die Arrogant , Sir?«, erkundigte sie sich schließlich, um den genauen Kurs festlegen zu können.
    »Zuletzt war sie in der Nähe von Orion V«, beantwortete Matthew nachdenklich ihre
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