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Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Titel: Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
Autoren: Matthias Hofmann
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jedoch ein gutes Ende genommen und er der UES eine weitere Blamage erspart hatte, hatte er wohl trotzdem keine Konsequenzen zu befürchten, die schlimmer waren als ein Orden. Dennoch war er sich darüber im Klaren, dass der eine oder andere Senator oder auch hohe Militär seiner Person nun nicht mehr allzu wohlwollend gegenüberstand.
    »Wie geht es eigentlich unserer frischgebackenen CAG?«, wollte Cunningham wissen und spielte dabei auf Melanie Nighthawk Parker an.
    Ihr Raptor war auf seinem Angriffsflug zur Independence von deren Railguns getroffen, aber nicht zerstört worden. Das Wrack des Jägers wurde erst Tage später gefunden, weswegen sie nur schwer verletzt geborgen werden konnte.
    »Der Doc meint, dass sie noch die ganze nächste Woche das Bett hüten muss, bevor sie die Staffeln der Ceres provisorisch übernehmen kann.«
    »Und wie kommt sie mit ihrer Beförderung zurecht?«
    »Sie ist nicht unbedingt angetan von der Idee, um es einmal so auszudrücken«, erwiderte Matthew mit einem Grinsen. »Sie ist jedoch die Beste, die wir haben, und ich denke, UEAF Command wird meinem Antrag entsprechen und sie auf dem Posten belassen.«
    »Da haben Sie meine vollste Zustimmung, Sir«, antwortete Cunningham mit einem Nicken. »Aber nun zu einer anderen Frage, Sir: Wie geht es jetzt weiter?«
    Matthew nahm einen Schluck Eiswasser und lehnte sich in seinen Stuhl zurück, wobei er sie nicht aus den Augen ließ. »Fürs Erste müssen wir abwarten, bis Admiral Moawad hier eintrifft. Erst wenn er mit seinen Schiffen im gesamten System in Stellung gegangen ist, dürfen wir das System verlassen. Und das ist leider auch absolut notwendig, da die Ceres dringend einen Dockaufenthalt benötigt.«
    Sie stimmte ihm mit einer entsprechenden Geste zu. »Stimmt. Unsere Steuerbordseite hat heftig was abbekommen. Die Treffer der feindlichen Laser waren nur noch drei Meter von den inneren Abteilungen entfernt. Da hat nicht mehr viel gefehlt.«
    »Am Ende ist aber doch alles gut ausgegangen«, sagte er etwas salopp.
    »Hätte aber auch schiefgehen können, Sir.«
    »Sie können einem aber auch wirklich die Stimmung vermiesen, Pat«, erklärte er mit einem Schulterzucken und grinste sie herausfordernd an.
    »Ist das nicht meine Aufgabe … Lassen Sie mich nachdenken … ja, ich glaube doch. Im Einstellungsprofil für Commander der Erdstreitkräfte steht an allererster Stelle: Weisen Sie Ihren Captain zu jeder Zeit auf alles hin, sei es auch von noch so fragwürdiger Natur.«
    »Na, ob da wirklich von fragwürdiger Natur die Rede ist, bezweifle ich doch sehr«, konterte Matthew gelassen und fügte an: »Da steht aber auch: Gehen Sie Ihrem Captain nicht auf die Nerven.«
    »Dieser Passus muss mir wohl entfallen sein, Sir.«
    »Kann ich mir denken.« Sein Gesichtsausdruck wurde wieder ernst. »Ich bin allerdings Ihrer Meinung. Es war wirklich verflucht knapp. Für einen Rückzug bestand aber noch immer jederzeit die Möglichkeit.«
    »Vielleicht, Sir. Aber für das nächste Mal wünsche ich es mir weniger dramatisch«, erklärte sie, und ein dunkler Schatten legte sich über ihr Gesicht. »Ich hoffe wirklich, dass die vielen Toten nicht umsonst gestorben sind.«
    »Das System ist frei. Die Guten haben gewonnen, Pat.«
    »Ist es so einfach?«
    »Nein, wohl nicht, aber wir haben unser Bestes getan und letzten Endes Erfolg gehabt. Scott und die anderen haben ihr Leben für die Freiheit gegeben. Eines der höchsten Güter, über die wir Menschen verfügen. Ich denke – und hoffe –, sie werden in den Herzen der Bewohner von Porrima immer einen Ehrenplatz einnehmen.«
    Sie nahm ihr Glas zur Hand und erhob es. »Auf alle, die heute nicht mehr bei uns sein können!«
    »Auf die, die im All geblieben sind«, ergänzte Matthew und erhob ebenfalls sein Glas.
    Nachdem Patricia einen Schluck getrunken hatte, stellte sie ihr Glas wieder ab und legte ihre Stirn kraus. »Ist die Freiheit das alles wert?«
    »Die Freiheit ist jede Anstrengung wert«, versicherte Matthew.
    »Klingt gut«, meinte sie nach einer kurzen Denkpause mit einem Kopfnicken. »Das sollten Sie bei Ihrer morgigen Rede auf Porrima verwenden, Sir.«
    »Oh, Sie …!«, sagte er und kniff dabei seine Augen zusammen, um sie auf spielerische Weise strafend anzuschauen.
    Doch Patricia machte keinen Rückzieher, sondern zeigte ein hinreißend strahlendes Lächeln, das er zu seiner eigenen Überraschung auf die gleiche Weise erwiderte.
    ENDE
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