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Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Titel: Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
Autoren: Matthias Hofmann
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über die Folgen seines letzten Satzes nachzudenken, bevor er sie von Neuem ansah. »Ich erwarte keine Absolution und habe sie wohl auch nicht verdient, aber das ist durchaus in Ordnung«, sprach er mit einem merkwürdig zufriedenen Blick weiter, wobei er leicht seine Hand erhob, als sie zu einer Erwiderung ansetzen wollte. »Sie sind ein guter Offizier, Emilia, und vielleicht ein noch besserer Mensch. Bringen Sie sich in Sicherheit!« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Leben Sie wohl.«
    Für einen Moment starrte sie wie betäubt auf den schwarzen Bildschirm, bis sie wieder Herr der Lage war.
    »Es war mir eine Ehre, unter Ihrem Kommando gedient zu haben, Admiral«, murmelte sie und nahm seine Entschuldigung damit an.
    Sie wandte sich zum Gehen, doch als sie an der Tür ankam, machte sie halt und ließ ihren Blick fast schon wehmütig noch einmal durch den Raum gleiten, bevor sie die Brücke der Independence für immer verließ.
    Der Weg zu Sektion C02-b war nicht sehr weit, und ein tiefes, unheimliches Grollen, das aus den Eingeweiden des Schiffes drang, erinnerte sie daran, dass sie keine Zeit mehr zu verlieren hatte.
    Nach kaum zweihundert Metern fand sie sich in einem lang gestreckten Raum wieder, an dessen Backbordseite sich mehrere Schleusenzugänge befanden, von denen jeder zu einer Rettungskapsel führte. Nur an einem einzigen Zugang war noch ein grün leuchtendes Licht zu erkennen.
    Zielgenau hielt sie darauf zu und wollte gerade das holografische Feld bedienen, um die Schleuse zu öffnen, als sie unvermittelt das typisch surrende Geräusch einer hochfahrenden MAP vernahm.
    »Drehen Sie sich um, Captain«, hörte sie die eisige und vor Verachtung nur so triefende Stimme von Kavita Sinha.
    Entsetzt drehte sie sich zu der Hochkommissarin um, die trotz der widrigen Umstände einen absolut makellosen Eindruck machte.
    »Haben Sie etwa geglaubt, ich würde Sie davonkommen lassen, wo ich mich doch schon so lange auf diesen Augenblick gefreut habe?«, erklärte Sinha mit einem Grinsen, das jedem Raubtier gut zu Gesicht gestanden hätte.
    »Können wir uns nicht irgendwie verständigen?«, fragte d’Souza vorsichtig.
    »Worüber denn? Es gibt nichts mehr zu bereden. Das Urteil des Volkstribunals wird hier und jetzt vollstreckt, denn die Grenzallianz duldet keine Versager«, beantwortete die Hochkommissarin ihre Anfrage, aus deren Gesicht nun auch noch der leiseste Hinweis auf Menschlichkeit verschwunden war. Unerbittlich fixierte sie d’Souza und schien den Moment, in dem sie die Waffe endlich abfeuern würde, kaum noch erwarten zu können.
    »Sie müssen es ja wissen. Aber wie wollen Sie dem Präsidenten das Scheitern von Raging Fire erklären?«
    »Seien Sie doch nicht so naiv, Captain.« Sinha lächelte süffisant. »Ich werde es dem unverantwortlichen Handeln von Admiral Gauthier zuschreiben, dass die Porrima-Aktion gescheitert ist. Und noch etwas: Sie mögen diesen alten Trottel am Ende auf Ihre Seite gezogen haben, aber wenn der Idiot es nicht vorziehen würde, mitsamt diesem Schrotthaufen zu verrecken, dann würde ich ihn selbst beseitigten.«
    »Sie sind ein echter Menschenfreund, was?«
    Sinha grinste überlegen. »Was soll ich sagen? Mit Freundlichkeit kommt man in der heutigen Zeit nicht mehr sehr weit.« Ihr Gesichtsausdruck verhärtete sich. »Also, Captain, sind Sie bereit zu sterben?«
    D’Souza erwiderte Sinhas Blick äußerlich unbeeindruckt, in Erwartung des Schusses, der ihr Leben beenden würde. Aber stattdessen vernahm sie erneut das tiefe und bedrohliche Grollen, das aus dem Inneren der sterbenden Independence kam.
    Ihr kam es fast so vor, als wollte das Schiff nicht, dass sie auf diese Weise ums Leben kam. Was natürlich Unsinn war. Dennoch verstummte das Grollen dieses Mal nicht, sondern wurde zunehmend lauter und kam immer näher.
    Ungläubig sahen die beiden Frauen sich nach allen Seiten um, konnten den Ursprung des Geräusches aber beim besten Willen nicht lokalisieren.
    Sinha zuckte mit den Schultern. »Bringen wir es endlich hinter uns, bevor der ganze Kasten in die Luft fliegt.«
    Sie hatte die Waffe gerade wieder auf d’Souza gerichtet, als das dumpfe Grollen plötzlich in ihrer direkten Nähe erklang. Instinktiv sahen beide Frauen nach oben zu den Belüftungsrohren. Das Geräusch zog an d’Souza vorbei, um dann ohne jede Vorwarnung in Form einer Stichflamme aus einer der Lüftungsöffnungen hervorzubrechen.
    Erschrocken kauerte sich d’Souza zusammen, bis ein
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