Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Titel: Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
Autoren: Matthias Hofmann
Vom Netzwerk:
genauere Informationen war es notwendig, eine eigene Sonde zu starten, um die Vorgänge um den Frachter aufzuklären.
    Guerra aktivierte ihre Konsole und kontrollierte die Bestände des Shuttles, wobei sich ihre Miene augenblicklich verdüsterte.
    »Wir haben nur Klasse-5-Sonden an Bord, Sir.«
    »Nicht einmal eine Klasse-4-Sonde?«
    Matthew war sichtlich überrascht, denn dieser Typ gehörte eigentlich zur Grundausstattung eines Zodiac-Shuttles.
    »Leider nicht«, antwortete sie mit matt klingender Stimme, woraufhin er sie nachdenklich anschaute.
    Die Typ-4-Sonden waren zwar nur unwesentlich schneller als eine der fünften Kategorie, aber dafür besaß der Vierer eine bessere Emissionsabschirmung, wodurch er schwerer zu orten war.
    »Gut, dann starten wir eben eine Typ-5-Sonde«, entschied er, und Guerra gab die notwendigen Befehle an ihrer Konsole ein.
    »Sonde wird gestartet.«
    Die Sonde entfernte sich mit hoher Geschwindigkeit vom Shuttle. Ohne Probleme war sie in Lage, auf mehr als fünfzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, doch die Raumschiffe der Menschen waren auf maximal siebzehntausend Kilometer pro Sekunde beschränkt.
    Aufgrund der relativen Nähe zur SCL Pathfinder musste die Sonde nicht mit Höchstgeschwindigkeit fliegen. Mit konstanten dreißigtausend Kilometern pro Sekunde legte sie innerhalb von drei Minuten über fünf Millionen Kilometer zurück, bevor sie ihre Bremstriebwerke zündete und sich kontrolliert dem Frachter näherte, um im Anschluss daran ihren Kurs und ihre Geschwindigkeit an das Zielobjekt anzupassen.
    Da Funksignale im All nur lichtschnell versendet werden konnten, kamen diese mit einer an sich unerheblichen, aber dennoch mehrere Sekunden dauernden Verzögerung beim Shuttle an. Je mehr sich der Abstand zwischen Shuttle und Frachter allerdings verringerte, umso stärker verkürzten sich auch die Übertragungszeiten.
    »Daten kommen rein, Sir«, meldete Guerra, nachdem die ersten Ortungsdaten der Sonde den Shuttle erreichten. »Verdammt, die SCL Pathfinder kommt nur noch mit zweihundertvierzig Metern pro Sekunde voran!«
    »Das könnte eng werden, wenn wir später abbremsen müssen«, stellte Matthew fest. »Wie viele Piraten sind an dem Frachter dran?«
    Guerra beugte sich erneut über ihre Konsole und nahm die Werte in Augenschein. »Die Sensoren haben fünf Jäger auf dem Schirm, Commander. Zwei davon auf der Backbordseite des Frachters, die drei übrigen an Steuerbord«, sagte sie und wandte sich mit einer Frage an Matthew: »Kann es sich bei diesen Piraten um die Shardana handeln?«
    »Gut möglich«, bekam sie zur Antwort. »Pi³ Orionis liegt zumindest in ihrem bevorzugten Raumgebiet.«
    Trotz ihres exotisch klingenden Namens waren die Shardana eine Piratenvereinigung von Menschen, deren Name auf ein Volk aus der frühantiken Erdgeschichte zurückging. Sie bildeten eine multistellare Piratenorganisation, die auch in den benachbarten Raumgebieten von Rana und Sol ihr Unwesen trieb.
    »Wie Sie schon sagten«, wandte sich Guerra wieder an Matthew, »es ist wirklich ungewöhnlich, dass die Piraten mittlerweile sogar innerhalb eines Systems – und dann auch noch in einem so wichtigen wie Orion – Frachtschiffe kapern.«
    »Ganz meine Meinung, Alexandra«, bestätigte Matthew. »Welchen Typ Raumjäger haben die Shardana im Einsatz?«
    »Ihren Standardjäger, den Marauder«, antwortete sie umgehend.
    »Marauder«, wiederholte er langsam und strich sich mit dem linken Zeigefinger über die schmal gezogenen Lippen. Das tat er immer, wenn er über einem Problem brütete. »Ein reiner Kurzstreckenjäger.«
    »Korrekt, Sir.«
    Der Marauder war ein Jäger, der sowohl im Vakuum des Alls als auch in Atmosphären von Planeten agieren konnte. Dazu war er mit normalen Flügeln ausgestattet, die im All an sich nicht nötig waren. Die meisten Raumjäger, aber auch einige Shuttle-Typen wiesen diese Einsatzeigenschaften auf.
    Produziert wurde der Marauder, der mitsamt kompletter Waffenausstattung auf dem freien Markt erhältlich war, von dem Erdkonzern UEAe Systems.
    Dementsprechend war es kein Wunder, dass er innerhalb kürzester Zeit zum Standardraumjäger vieler Piratengruppierungen aufgestiegen war, denn sein Preis-Leistungs-Verhältnis war einfach unschlagbar.
    »Wie können die Shardana hier im System mit Kurzstreckenjägern operieren?«, fragte Matthew mehr an sich selbst gerichtet.
    »Einen festen Stützpunkt kann man jedenfalls ausschließen, Commander. Der wäre den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher