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Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Titel: Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln
Autoren: Dan Shocker
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Mann an
ihrer Seite dies am wenigsten erwartete.
    Pamela Kilian war ausgebildet in chinesischen und koreanischen
Kampftechniken. Ihr Körper glich einer Feder, leicht beweglich,
unangreifbar in dem Moment, als die junge Frau den Angriff
startete.
    Blitzschnell stieß ihre Rechte vor, während ihre Linke
den Mund des verdutzten Mannes verschloß, und sie ihre Knie
gegen seine Brust stemmte.
    Ehe der Beamte begriff, wie ihm geschah, war der Überfall
schon zu Ende.
    Mit der Fingerfertigkeit eines Taschendiebs hatte Pamela Kilian
ihm die Pistolentasche geöffnet und die Waffe herausgezogen.
    Leises Klicken, als der Hahn sich spannte.
    »Keinen unnötigen Laut«, zischte die junge
Engländerin. »Wenn Sie tun, was ich von Ihnen verlange,
wird Ihnen nichts passieren…«
    Sie hielt ihm die Mündung entgegen.
    Der Mann war weiß wie ein Leintuch. Zorn und
Verärgerung spiegelte sich in seinen Augen.
    »Ich bin gemein, ich weiß«, sagte sie,
während sie ihm die Handschellen anlegte. »Aber ich
muß so handeln. Dies ist meine einzige Chance. Wenn ich erst
hinter den Mauern bin, sind mir alle Wege versperrt. Ich muß
meine Unschuld beweisen. Ich sag’s Ihnen noch mal: ich bin
unschuldig! Ich habe die Sprengladung gezündet, das stimmt! Aber
zu diesem Zeitpunkt hielten sich keine Menschen mehr im Haus
auf.«
    »Waren Stuart Mayburry und Alec Hampton denn keine
Menschen?« fragte der Beamte hart.
    »Sie haben den Fall scheinbar genau studiert. Alle
Achtung!«
    »Die Zeitungen standen voll davon! Mayburry und Hampton, zwei
bekannte Persönlichkeiten, kamen bei dem Anschlag ums
Leben.«
    »So behaupten die Artikelschreiber…«
    »Scotland Yard und die Staatsanwaltschaft kamen zu dem selben
Ergebnis!«
    »Der Schein spricht gegen mich. Auch das, was ich Ihnen jetzt
sage, ist nicht dazu angetan, den Eindruck über mich zu
verbessern. Mayburry und Hampton waren bereits tot. Ihre Körper
waren nur Hüllen, mit denen sich Wesen aus einem anderen Reich
tarnten. In jener Nacht fand im Haus Hampton in Farnham Common eine
Beschwörung statt. Skelette erschienen und verschwanden auf
geisterhafte Weise wieder. Eine Stimme erfüllte das Innere der
Räume. Die Stimme eines Körperlosen, der sich Menat
nannte… Das alles können und werden Sie nicht verstehen.
Niemand kann es verstehen, es sei denn, ich könnte es beweisen.
Das habe ich vor. Nur wenn ich mich in Freiheit befinde, kann ich die
Beweise zusammentragen, um die sich jetzt nach Lage der Dinge kein
Mensch mehr kümmert. Glauben auch Sie ruhig weiter daran,
daß ich verrückt bin. Das vereinfacht manches.
    Ich will Ihnen nichts tun. Ich will nur hier raus.
    Wie geht das Ganze vor sich?« fragte sie, nachdem sie den
Mann wie ein Paket verschnürt und auf die Sitzbank gelegt
hatte.
    »Wenn wir angekommen sind, wird geöffnet«, sagte
der Gefesselte ernst.
    »Man stellt doch eine Frage an Sie, nicht wahr?«
    »Sie fragen, ob alles in Ordnung ist.«
    »Na also… Dann sagen Sie okay. Wenn nicht –
drücke ich ab. Riskieren Sie nichts! Sie haben keinen Vorteil
davon.«
    »Was Sie da vorhaben, ist purer Wahnsinn«, versuchte er
Pamela Kilian von ihrem Vorhaben abzubringen.
    »Dann paßt es gut zu dem, was man von einer
Verrückten erwartet…«
    Der Wagen zog in eine Kurve und fuhr etwas bergauf. Die Fahrt
wurde langsamer.
    Pamela Kilians Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    Das Fahrzeug hielt an. Gedämpfte Stimmen waren zu hören,
dann ratterte ein schweres Eisengitter seitwärts. Der Wagen zog
wieder an.
    Nach dreihundert Metern Fahrt kam er erneut zum Stehen.
    Am Ziel!
    Nun tagten die entscheidenden Sekunden.
    Jemand klopfte an die hintere Wagentür.
    »Hallo, Charles? Alles in Ordnung?«
    »Alles in Ordnung«, antwortete der Gefesselte.
    Pamela nickte ihm aufmunternd zu.
    »Sie können sich herausreden«, wisperte sie.
»Das mit der Zigarette und den Handschellen brauchen Sie nicht
zu beichten. Lassen Sie sich eine Ausrede einfallen…«
    »Die wird nicht leicht sein…«
    Dräuen drehte sich der Schlüssel im Schloß.
    Die Tür wurde aufgezogen.
    Pamela Julian sprang.
    Wie eine Raubkatze warf sie sich auf den Mann, der die Tür
öffnete. Er fiel zu Boden. Pamela setzte mit einem Sprung
über ihn hinweg und stieß mit der Rechten nach dem zweiten
Beamten, der sich noch geistesgegenwärtig auf die Seite retten
wollte.
    Der Mann taumelte und fiel in ein Blumenbeet.
    Pamela Kilian sah das gewundene graue Band einer Straße vor
sich, die vor dem Hauptgebäude auslief.
    Ringsum
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