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Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Titel: Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln
Autoren: Dan Shocker
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hohe, dichtbelaubte Bäume… Aus den Augenwinkeln
nahm sie weiter zurückliegende Nebengebäude wahr und einen
Garten, der von einem hohen Maschendrahtzaun umgeben war.
    Darin liefen wie auf einem Gefängnishof einige Leute
spazieren, Männer und Frauen, die seltsam apathisch und abwesend
wirkten. Psychisch Kranke, die vermutlich unter der Einwirkung
dämpfender Medikamente standen.
    Pamela Kilian lief den asphaltierten Weg nach unten, der breit
genug war, damit zwei Autos aneinander vorbeikamen.
    Sie bog um die Kurve und hörte die Zurufe, stehen zubleiben.
Aber sie achtete nicht darauf. Ihr Ziel war das Haupttor. Wenn sie
erst mal das Gitter und die Mauer hinter sich hatte, war es kein
großes Problem mehr, irgendwo auf dem Weg zur Hauptstraße
ein Versteck zu finden. Ihr Vorteil war die zunehmende Dunkelheit. Es
wurde Nacht.
    Pamela hörte Zurufe und schnelle Schritte hinter sich. Man
war ihr auf den Fersen…
    Ein Motor heulte auf. Mit hoher Geschwindigkeit raste ein Fahrzeug
der Anstalt über die Asphaltstraße, die zum Tor
führte.
    Pamela sah das dreieinhalb Meter hohe Gitter vor sich. Links war
ein Sandsteinbau, aus dem der Portier stürzte und sich ihr in
den Weg stellte. Der Mann war inzwischen telefonisch von Pamela
Kilians Fluchtversuch unterrichtet worden.
    »Bleiben Sie stehen! Hier geht’s nicht weiter!« Mit
den Armen fuchtelnd lief der Mann ihr entgegen.
    Pamela Kilian ließ sich nicht beirren.
    Die Pistole in ihrer Hand ruckte in die Höhe.
    »Machen Sie keinen Unsinn, Miss!« entfuhr es dem Portier
erschrocken. Er schluckte. »Das Ding kann losgehen, und Sie
könnten sich verletzen…«
    »Es ist auf Sie gerichtet«, entgegnete Pamela scharf.
»Passen Sie auf, daß er nicht in Ihrer Richtung
losgeht… Zurück in die Hütte, los! Verlieren wir keine
Zeit, öffnen Sie das Tor!«
    Der Portier nickte. Die auf ihn gerichtete Pistole
flößte ihm Respekt ein. Erst recht, weil sie sich in der
Hand einer ›Irren‹ befand, wie er folgerichtig vermuten
mußte. Die waren unberechenbar…
    Hätte er Gedankenlesen können, wäre ihm klar
geworden, daß Pamela Kilian keine einzige Sekunde mit dem
Gedanken spielte, auf ihn zu schießen.
    Die Pistole war für sie ein Sicherheitsfaktor, weiter nichts.
Sie hätte es nicht fertig gebracht, auf einen Unschuldigen zu
schießen.
    Der Mann taumelte in den verglasten Büroraum zurück,
während Pamela am Eingang stand und den Bedroher mit der Waffe
in Schach hielt.
    Die attraktive Detektivin aus London war aufs äußerste
erregt, versuchte aber, sich Unsicherheit und Nervosität nicht
anmerken zu lassen.
    Durch die Büsche hindurch gewahrte sie den
näherkommenden Wagen.
    Da setzte das Tor sich in Bewegung, unendlich langsam, wie es ihr
vorkam.
    Die Verfolger nahten…
    Pamela sprang auf den entstehenden Spalt zwischen Tor und Pfosten
zu, um sich hindurchzuzwängen…
    … und ging in die Falle!
    Die Privatdetektivin schrie auf.
    Ihr Körper spannte sich, ihre Finger verkrampften sich und
konnten die Pistole nicht loslassen.
    Ein Stromstoß ging durch Pamelas Körper. Die
Berührung mit dem unter Strom stehenden Gittertor wurde ihr zum
Verhängnis.
    Sie konnte sich nicht davon lösen.
    Dann waren Polizei und Pfleger auch schon heran.
    »Danke, Pit! Gutgemacht!« rief einer der kräftigen,
weißgekleideten Männer dem Portier zu. »Damit hat das
Mädchen nicht gerechnet…«
    Pamela Kilian bekam die Ereignisse nur noch halb mit. Der
Stromstoß, der durch ihren Körper gejagt worden war, trieb
sie fast an den Rand der Ohnmacht. Der Portier war mit seinem
Vorgehen nicht zimperlich gewesen.
    Ihre Knie zitterten, und sie sackte zusammen, als die Stromzufuhr
plötzlich abgestellt wurde. Da waren die anderen auch schon
heran.
    Ehe sie begriff, wie ihr geschah, hatte sie die Pistole schon
nicht mehr in der Hand, und auch zu einer Abwehrbewegung kam sie
nicht. Jemand stülpte eine Zwangsjacke über sie, obwohl sie
sich nicht zur Wehr setzte. Sie war viel zu benommen.
    Von harter Hand gepackt wurde sie in das bereitstehende Auto
gestoßen.
    Halb benommen kriegte sie mit, wie es anfuhr.
    Stimmen ringsum.
    Sie wurde etwas gefragt, gab aber keine Antwort.
    Mit verschleierten Augen gewahrte sie durch die Scheibe des
wendenden Fahrzeuges, wie das Gittertor sich wieder schloß.
    Aus, hämmerte es hinter ihrer Stirn.
    Ihr Versuch war gescheitert. Sie wußte, daß sie hinter
den Mauern dieser Anstalt verloren war und das große
Gebäude, dem sie entgegenfuhren, kam ihr noch
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