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Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Titel: Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin
Autoren: Dan Shocker
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einfach zu
ignorieren?«
    »Was für ein Zeichen?« Thomason war ganz Ohr. Er
hatte alles um sich herum vergessen. Das ganze aufgeregte Treiben in
der Straße, die an- und abfahrenden Fahrzeuge, die Durchsagen
der Polizei, die Löscharbeiten – dies alles interessierte
ihn gar nicht mehr.
    Da war der Fremde, da war seine seltsame Art zu sprechen. Von
beidem war Thomason fasziniert.
    »Ihre Rettung… sie sind den Flammen
entkommen…«, sagte der Graugekleidete.
    »Ich hatte Glück…«
    »Sie nennen es Glück, wenn Flammen Sie umzüngeln,
wenn alles ringsum lichterloh brennt, wenn Sie mitten drin stehen,
und nicht ein Haar wird Ihnen gekrümmt?«
    Brian Thomason öffnete schon den Mund. Unwillkürlich
drängte es in ihm zum Widerspruch. Aber er unterließ
es.
    Der andere hatte recht!
    Da stimmte etwas nicht, da ging etwas nicht mit rechten Dingen
zu.
    »Was ist das für ein Tag? Wieso bin ich mit heiler Haut
davongekommen? Wer sind Sie wirklich und was wollen Sie von
mir?« Seine Stimme klang belegt.
    »Heute ist der siebenundzwanzigste Mai, Mister Thomason.
Merken Sie sich dieses Datum gut! An diesem Tag hat sich Ihr Leben
verändert. Sie sind mit heiler Haut davongekommen, weil ich das
so wollte… Wer ich wirklich bin? Nun ich nannte Ihnen meinen
Namen schon: Jack Hallon. Was finden Sie daran so ungewöhnlich?
Was ich von Ihnen will, ist in wenigen Worten gesagt. Ich
möchte, daß Sie ein paar besondere Erlebnisse haben,
Geschehnisse, die merklich aus dem Alltag herausfallen. Das ist doch
sicher auch eine interessante und außergewöhnliche
Erfahrung, finden Sie nicht auch?«
    »Dann geht das Feuer – auf Ihre Einwirkung
zurück?« Thomason erbleichte, als sein Gegenüber
einfach nickte, ohne zu antworten. »Sie haben das Feuer gelegt?
Aber wie…«
    »Gelegt ist nicht der richtige Ausdruck. Ich habe dafür
gesorgt, daß es ausbricht. Und dann wurden Sie von selbst
wach…«
    »Das Feuer begann in meinem Schlafzimmer?«
    »Ja. – Aber das braucht Sie jetzt nicht mehr zu sorgen.
Es wurde Ihnen kein Haar gekrümmt. Sie haben die Erfahrung
gemacht, daß Ihr Körper nicht brennen konnte – und
damit ist alles in bester Ordnung. Ihre Rettung grenzt ans
Wunderbare, dafür sollten Sie mir dankbar sein. Ich nehme an,
daß einige Leute sehr viele Fragen an Sie haben werden. Was mit
Ihnen geschehen ist, geht weit über das hinaus, was man
allgemein als das ›Normale‹ bezeichnet…«
    »Wo bin ich Ihnen schon mal begegnet? Warum kann ich mich
nicht an Sie erinnern?«
    »Träume können manchmal sehr flüchtig sein.
– Aber so soll es nicht bleiben. Ich werde mit Sicherheit in der
nächsten Zeit noch mehrere Male mit Ihnen zusammentreffen. Das
liegt in der Natur der Sache…«
    Er tippte grüßend an seinen Hut und verschwand im
allgemeinen Gedränge, ehe Brian Thomason noch etwas sagen
konnte.
    Er stand auf, reckte sich und versuchte über die Köpfe
der Umstehenden Sanitäter und anderen Helfer den Davongehenden
zu erkennen.
    Aber wie ein Spuk war der vom Erdboden verschwunden…
     
    *
     
    Die nächsten beiden Stunden geschah soviel, daß er im
einzelnen nicht mehr zu sagen vermocht hätte, was es alles
gewesen war.
    Brian Thomason war einer der wenigen Hausbewohner, die nicht zur
Behandlung oder Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurden.
    Dabei sprach alles dafür, daß dieser Mann eigentlich am
stärksten in Mitleidenschaft gezogen worden sein
mußte!
    Seine Wohnung war ein einziges Bild von Verwüstung.
    Da gab es nichts Heiles mehr. Die Kriminalpolizei, die sofort nach
den Löscharbeiten ihre Untersuchungen über die Brandursache
aufnahm, konnte – wie die Reporter lokaler und
überregionaler Zeitungen – ebenso wenig glauben, daß
Brian Thomason diesem Inferno entkommen war.
    Hinzu kamen die Aussagen von Augenzeugen, die den in Flammen
gehüllten Thomason aus dem Fenster springen sahen.
    Alle diese Dinge genommen – und auch das Interesse von Dr.
Claid an dem Fall – führten dazu, daß Brian Thomason
in den Blickpunkt des Interesses geriet.
    Kriminalbeamte stellten ihm Fragen, Reporter umringten ihn, Dr.
Claid bat ihn, eine eingehende Untersuchung durchführen zu
dürfen. Der Fall Thomason interessierte ihn.
    Ein parapsychologisches Phänomen?
    Konnte es sein, daß Brian Thomason in diesen von Grauen und
Entsetzen erfüllten Minuten über sich hinauswuchs? Waren
Kräfte freigeworden, über die er sonst nicht verfügte,
die aber im entscheidenden Moment seinen Körper davor
schützten, von den Flammen
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