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0250 - Pandoras Botschaft

0250 - Pandoras Botschaft

Titel: 0250 - Pandoras Botschaft
Autoren: Jason Dark
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Sie selbst schien ihre Pforten geöffnet zu haben, um Göttervater Zeus die Leviten zu lesen.
    Die Nacht der Gewalten, die Nacht der finsteren Dämonen. Himmel und Erde waren zu einer gewaltigen Wasserwand vereint, die nur hin und wieder von stürmischen Wirbeln und Böen zerfetzt wurde.
    In einem nahezu gleichmäßigen Rhythmus rollten die Wellenberge gegen die zahlreichen Inseln an. Die kleineren von ihnen verschwanden unter den Wassermassen. Das Meer überspülte sie kurzerhand, um sie anschließend wieder freizugeben, denn dann tauchten sie wie geisterhafte Wesen aus den Fluten wieder auf.
    An den großen Inseln rannten sich die Wellenberge fest. Dort wurden sie gebrochen, aufgeteilt, zerrissen in lange, schaumige Streifen, die jedoch nicht aufgaben, sich wieder zu Wellen vereinigten, um erneut gegen die felsigen Küsten geschleudert zu werden.
    Auf einer der Inseln war es besonders schlimm. Hier tobte sich das Unwetter mit seiner gesamten Macht aus. Hier wütete der Orkan wie ein irrer Dämon. Er zerrte an dem kargen Gras, knickte verkrüppelte Bäume, schleuderte Steine, Sand und Erde in die Höhe, wobei die gewaltigen Staubschleier fast bis in die tiefhängenden Gewitterwolken hineinrasten. Ununterbrochen krachte der Donner. Blitze rissen die Wolken auf, als hätte jemand mit einer gewaltigen Axt dazwischengeschlagen.
    Dann folgte der Regen.
    Das Wort konnte man eigentlich dafür nicht gebrauchen. Eine wahre Sintflut fiel aus den Wolken, ein unendlicher Wasservorhang, der nie abzureißen schien. Eine Hölle aus Regen, Sturm, Donner und Blitzen entlud sich über dem Meer.
    Der trockene Boden der Inseln wurde aufgeweicht. Wo die Hänge lagen, jagte das aus den Wolken fallende Wasser wie mit gewaltigen Trommelschlägen zu Boden. Es wühlte die Erde auf, umspülte sie und verursachte riesige Erdrutsche.
    Die Massen bewegten sich auf den schrägen Hängen dem Meer zu. Sie rissen alles mit, was nicht den nötigen Halt hatte. Selbst Bäume konnten ihnen nicht widerstehen. Das Wasser, vermischt mit brauner, lehmiger Erde, tat, was es wollte. Krater entstanden. Blitze jagten über den Himmel. Die hellen Pfeile spalteten die Wolken, und sie jagten nicht nur in das Meer, sondern auch den Inseln entgegen.
    Ein Blitz setzte besonders hohe Energie frei. Wie ein gewaltiger Faustschlag fuhr er in den Boden der großen Insel, riß ihn auf und hinterließ einen Krater.
    Gleichzeitig begann die Erde zu beben. Unterirdische Kräfte begannen sich zu rühren, konnten sich endlich entfalten, wühlten den Boden von innen auf und sorgten dafür, daß all der Dreck und der Lehm in die Höhe geschleudert wurden, um sich mit dem Regen zu vermischen. Ein Mensch wäre geflüchtet. Er hätte so schnell wie möglich versucht, sich in Sicherheit zu bringen, und dennoch gab es jemanden, der sich auf der Insel aufhielt.
    Ein Mensch? Oder ein Gott? Vielleicht eine Mischung aus beiden? Auf jeden Fall eine Gestalt, die übergroß wirkte und nur mehr ein Schatten innerhalb des gewaltigen Wasservorhangs war. Ein Schatten, der sich allmählich herauskristallisierte und sich aus den dunstigen Massen hervorschälte, aber immer verschwommen blieb.
    Der Schatten war erschienen, um eine Aufgabe zu erfüllen. Er hatte auf diese Stunde und dieses Wetter gewartet, denn nur wenn die Götter zürnten, konnte er seiner Aufgabe gerecht werden.
    Am Rande des Kraters blieb der Schatten stehen. Er hatte seinen Kopf gesenkt und schaute in die Tiefe. Dort brodelte und kochte es. Lehm, Wasser, Hitze und Dampf vereinigten sich zu einem mörderischen Hexenkessel, der an ein Maul erinnerte, das alles verschlingen wollte. Aus dem Innern der Erde drückten die Kräfte. Gigantisch und titanenhaft versuchten sie, das zu zerstören und an die Oberfläche zu bringen, was vor Tausenden von Jahren entstanden war.
    Es mußte aus der Tiefe aufsteigen, das Schicksal hatte es so bestimmt.
    Und es kam.
    Die einsame Gestalt am Rand des Kraters sah, wie das Wasser noch mehr aufgewühlt wurde und schäumte. Ein Sog entstand, der jedoch nicht nach innen gerissen wurde, sondern in die entgegengesetzte Richtung, und der seine gewaltigen Massen wie das Maul eines Riesen ausspie. Aus dem Erdinnern der Insel holte er Lehm, Wasser und Dampf. Die drei Dinge vermischten sich zu gewaltigen Klumpen, die der Druck bis in die Wolken hineinschleuderte, wo er sich zu einem Pilz ausbreitete, bevor er wieder zurück auf die Erde fiel.
    Stundenlang dauerte das Unwetter an. Ebenso lange wurde auch der
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