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Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Titel: Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin
Autoren: Dan Shocker
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hatte bemerkt, was sie im Schild führte. Er konnte
zwar ihre ›Flucht‹ und die Übernahme eines Teils
seiner Einflußsphäre nicht mehr verhindern, aber er konnte
das ›Ewige Licht, die Kalte Flamme‹ entfernen, die
notwendig ist, daß das Reich der Schlangengöttin sich
ausdehnen kann. Befindet sich die ›Kalte Flamme‹ im
goldenen Ständer des Palastes der Herrscherin, hat sie
endgültig den Sieg über den Schlangengott errungen. Die
Flamme ist das Signum ihrer Macht, das Siegesfeuer ihrer Welt. Und
ein Fanal der Hoffnung…«
    Hier hielt Hellmark zunächst mit dem Lesen inne.
    Was Ak Nafuur da zu Papier gebracht hatte, befremdete ihn im
ersten Moment.
    Wenn es ihm wirklich gelang, die Flamme in Luku-U’moas Welt
zu bringen, dann half er zwar mit, die Macht eines Dämons zu
brechen – aber gleichzeitig auch die eines anderen zu
stärken. Welchen Sinn ergab das Ganze?
    Er las weiter.
    Es schien, als hätte Ak Nafuur beim Abfassen dieser Zeilen
geahnt, was Björn Hellmark durch den Kopf gehen würde. Die
weiterführende Niederschrift berücksichtigte Hellmarks
Überlegungen.
    »Ich kann mir gut denken, daß diese Dinge deinen
Widerstand und mehr noch – dein Mißtrauen mir
gegenüber hervorrufen werden. Laß’ dir alles genau
erklären, Freund! Ehe Luku-U’moa sich entschied, sich dem
Schlangengott anzuschließen, war sie eine Menschenfrau. Heute
ist sie, die Schlangengöttin, jenes rätselhafte
Geschöpf, das halb Mensch – halb Schlange ist. In ihrem
Lebensbereich herrscht sie als wilde Despotin, sie ist launisch und
unberechenbar.
    Mehr noch über ihre eigenwillige Erscheinung, ihre
Besonderheiten: manchmal sehnt sie sich danach zurück, wieder
Mensch zu sein, manchmal aber fühlt sie den Wunsch in sich
aufsteigen, Rha-Ta-N’my immer ähnlicher zu werden. Dieses
Janus-Gesicht ist einerseits gefährlich, andererseits gibt es
aber auch zur Hoffnung Anlaß. Die Anwesenheit des ›Kalten
Lichts, der Ewigen Flamme Luku-U’moas‹, kann über die
künftige Entwicklung Klarheit verschaffen. Das bedeutet –
Luku-U’moa kann sich sowohl für die eine als auch für
die andere Seite entscheiden. Für den Fortgang der Entwicklung
aber ist es notwendig, daß Luku-U’moa nicht auf der Seite
Rha-Ta-N’mys bleibt, sondern wieder zur Menschenfrau wird.
    Deine Aufgabe besteht deshalb aus zwei Teilen, Björn: erstens
muß es dir gelingen, die ›Ewige Flamme‹ an den
Bestimmungsort zu bringen, zweitens - mußt du Luku-U’moa
dazu bringen, sich für die Welt der Menschen und nicht der
Dämonen zu entscheiden. Je besser du den ersten Teil des
Auftrags erledigst, desto einfacher wirst du es mit dem zweiten Teil
haben.
    Deshalb mußt du bei der Ausführung einiges beachten.
Wie ein Dieb in der Nacht mußt du dich in ihr Reich
einschleichen, und ebenfalls wie ein Dieb mußt du die Flamme in
den Ständer stellen. Niemand darf dich dabei sehen. Noch eines
ist wichtig bei diesem Unternehmen. Du darfst nicht ein einziges Mal
während deiner Anwesenheit in Luku-U’moas Reich deinen
Doppelkörper einsetzen. Mit deinen Händen mußt du die
›Ewige Flamme‹ an den Bestimmungsort bringen. Nur dann hast
du vielleicht eine Chance, den Häschern und Menschenjägern
zu entkommen, die überall lauern und die über eine
große Macht verfügen.
    Nur wenn es dir gelingt, beide Aufgaben präzise zu
lösen, ist ein Weg vorhanden, die kommenden Missionen
überhaupt in Angriff zu nehmen.
    Nur mit großem Bedenken habe ich mich entschlossen, für
dich diesen Weg auszuwählen, er ist Teil jener dreizehn
›Umwege‹ in die Dimension des Grauens und Wahnsinns.
    Meide die Begegnung mit den Menschenjägern und Häschern,
die den Auftrag haben, jeden Fremden aufzuspüren, um ihn zu
vernichten! Das Harmloseste ist noch, wilden Tieren zum Fraß
vorgeworfen zu werden. Es kommt darauf an, in welcher Laune
Luku-U’moa sich gerade befindet.
    Wenn du das Licht unbemerkt in den Ständer stellen kannst,
hast du allerdings eine große Chance, daß Luku-U’moa
dich erhört, daß sie ein offenes Ohr für deine
Wünsche hat.
    Bedenke deinen Plan und dein Vorgehen gut. Ich kann dir nur raten,
eventuelle Hindernisse aufzuzeigen. Und die nicht mal alle… Denn
alles ist stets in Fluß, alles kann sich jederzeit ändern,
wenn Faktoren hinzukommen, die ich nicht wissen, nicht mehr
berücksichtigen konnte. Dies ist das Manko der Botschaften an
dich, Björn. Sie setzen eine gewisse Patina an, ehe du sie
öffnen kannst. In der Zwischenzeit kann auch die
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