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Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Titel: Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor
Autoren: Dan Shocker
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stand, fuhr zusammen wie unter einem Peitschenschlag.
    Die Gestalt im Innern des Sarges hatte während der letzten
Stunde begonnen, sich zu verändern.
    Die dunkle, nebelhafte ’Masse’ zeigte eindeutig wieder
menschliche Konturen. Der Körper eines Mannes bildete sich
langsam aus nebelhaftem Gebilde.
    Ein Toter lag vor Macabros’ Augen.
    Es war der Privatdetektiv Marcel Leclerque!
    Er zeigte keine äußere Verletzung. Sein Körper war
weiß wie ein Leichentuch.
    Macabros vergewisserte sich, daß dieser Mann wirklich tot
war. Weder Herz noch Puls waren zu fühlen, die Atmung hatte
ausgesetzt.
    Das also war das Geheimnis der Nachtseelen tagsüber. In den
Stunden, während das Tageslicht herrschte, mußten sie
eingeschlossen sein in absolute Dunkelheit, offensichtlich, um die
Körper vor dem Zerfall zu bewahren.
    Der Gedanke daran, ließ Macabros sofort handeln. Er klappte
den Sargdeckel zu.
    Dann ging er zum Schrank. Nun würde sich zeigen, um wen es
sich bei der anderen Nachtseele handelte, für die noch kein Sarg
zur Verfügung stand.
    Leise knarrend öffnete sich die Schranktür.
    Macabros schrie auf.
    Vor ihm stand kerzengerade aufgerichtet, den Schrank in seiner
ganzen Höhe ausfüllend, der leblose Körper Rani
Mahays!
     
    *
     
    Macabros schlug die Tür ins Schloß.
    Hellmark löste seinen Doppelkörper sofort auf.
    Solange er nicht wußte, wie sich der Wechsel zwischen Nacht-
und Tageslicht auf diese Gestalten auswirkte, wollte er nichts
riskieren.
    Rani war in die Falle gegangen!
    Damit spitzte sich die Situation auf eine Weise zu, die er nicht
ahnen konnte.
    Hellmark war aufgewühlt.
    Waren diese Menschen wirklich tot - oder lagen sie nur in einem
todesähnlichen Schlaf? Er mußte da Geheimnis der
Nachtseelen unbedingt ergründen.
    Im Moment konnte er weder für den einen noch für den
anderen etwas tun.
    Er kehrte auf Marlos zurück und suchte sofort die
Gesellschaft Ak Nafuurs.
    Ihn weihte er über die unglaublichen Ereignisse ein.
    »Du kannst nichts für sie tun«, sagte der Priester
aus Xantilon mit schwerer Zunge. »Es genügt, wenn ein Keim
durch Absicht oder Zufall in diese Welt gekommen ist, um Tausende und
Abertausende, Millionen schließlich damit zu infizieren. Nacht
für Nacht wird das Grauen noch um sich greifen. Erst in Paris,
dann in den Nachbarstädten, dann im ganzen Land. Und
schließlich in den Nachbarländern… Es ist, als ob man
einen Stein ins Wasser wirft, und ein Kreis immer größere
zieht…«
    »Aber es muß doch einen Weg geben, diese unheilvolle
Entwicklung einzudämmen!«
    »Es gibt einen Weg! Doch der Schlüssel liegt nicht in
dieser, sondern – in der Welt Nh’or Thruus. In
Zoor…«
    »Dann werde ich dorthin gehen…«
    »Ich wußte, daß du das sagen würdest.«
Ak Nafuur nickte ernst und bedächtig. »Doch sei dir auch
über die Folgen im klaren, die eine solche Mission mit sich
bringt. Es gibt im Moment wahrscheinlich einen direkten Weg nach
Zoor. Sonst hätte von dort nichts hierher kommen können.
Die Kammer in der Ruine, von der du gesprochen hast, ist dafür
verantwortlich. Aber ob es auch einen Weg hierher zurück gibt,
ob die Ruine, die du nun kennst, ihren endgültigen Standort im
Urwald gefunden hat – das wissen wir noch nicht. Jederzeit kann
es zu Veränderungen kommen.«
    Das ganze Leben bedeutet stets Veränderung. Nichts ist
beständig, dachte Björn.
    »Solange die Ruine da ist, muß gehandelt werden. Welche
Chance gibt es für Rani und all die anderen, die gezwungen sind,
ein Gespensterdasein zu führen? Was kannst du mir darüber
sagen, Ak? Ist der Zustand meines Freundes endgültig, oder werde
ich ihn noch mal lebend sehen, wie er wirklich ist?«
    Der ehemalige Dämonenpriester zuckte die Achseln.
    »Das, mein Freund, entzieht sich meiner Kenntnis. Es kommt
darauf an, wie stark die Kraft ist, die von Zoor
herübergeflossen ist.«
    »Ich werde es herausfinden. Koste es, was es wolle!« Er
sah Arson an.
    »Während Arson und ich versuchen, das Rätsel in
Zoor zu lösen, bitte ich dich und die anderen – Richard
Patrick, Alan, Camilla und Carminia – die Dinge im Auge zu
behalten, die sich in Paris zeigen und wie zu befürchten ist
– weiter entwickeln werden.«
    »Den anderen will ich dann Bescheid sagen«, erwiderte Ak
Nafuur. »Aber Carminia… hast du sie nicht selbst
gesprochen?« Er war nicht minder verwundert als Hellmark.
»Nein! Wie sollte ich! Sie ist hier auf Marlos, während
ich…«
    »Sie wollte zu dir, nachdem Danielle de
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