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Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor

Titel: Macabros 079: Die Nachtseelen von Zoor
Autoren: Dan Shocker
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Ereignisse, die mitten im afrikanischen Busch ihren Anfang
nahmen, setzten sich hier auf eine unheimliche Weise mitten in Paris
fort.
    Und wahrscheinlich nicht nur in Paris… Da war das Ehepaar
Belmond aus Minerve, das die Expedition mit Nevieux unternommen
hatte. Waren auch die beiden zu einer Gefahr für zweite und
dritte, nur an einem anderen Ort, geworden? Sein Hirn arbeitete mit
der Präzision eines Computers.
    Die auf das leise Klopfen und Schaben aufmerksam gewordene Frau
öffnete die Tür und ließ in die Düsternis des
Korridors die zwei Unheimlichen ein, ohne auf irgendeine Weise zu
reagieren.
    Da hielt sich Björn Hellmark nicht länger
zurück.
    Er nahm seine ganze Kraft zusammen und versuchte wenige Sekunden
später, Macabros materialisieren zu lassen.
    Es gelang!
    Die kurze Ruhepause dazwischen hatte ihm gut getan.
    Er versetzte seinen Doppelkörper mit gespenstischer
Lautlosigkeit unmittelbar hinter die Wohnungstür, an der das
Namensschild von Marcel Leclerque hing.
    Damit wurde Macabros erneut zum Zeugen eines Vorganges, den er
normalerweise anders nicht hätte verfolgen können.
    Das große Apartment war eingeteilt in Wohn- und
Arbeitsräume.
    Die Frau stand abseits, als die beiden schwarzen Geister an ihr
vorüber in das Zimmer schwebten, in dem, wie in Albert Nevieuxs
Wohnung, tatsächlich ein Sarg stand!
    »Komm’ mit!« sagte die Stimme aus einem der
schwarzen Körper. »Ich muß dir einen Auftrag
erteilen…«
    Es war so, wie Björn vermutet hatte.
    Die Frau nickte und folgte wie eine Puppe den zwei Unheimlichen in
das fragliche Zimmer.
    Die Mannerstimme aus dem schwarzen Körper war abermals zu
hören. »Gleich am Morgen wirst du für mich einen
Auftrag erfüllen.«
    »Ja, Herr. Ganz wie es der Wille Nh’or Thruus aus Zoor
verlangt…«
    »Zuerst räume den Schrank aus, wir werden ihn
benötigen. Jedoch nur für diese Nacht. Morgen früh
bestellst du in diese Wohnung einen weiteren Sarg. Der Auftrag geht
an den gleichen Schreiner, wie der letzte…«
    »Ja, Herr«, entgegnete die Angesprochene wieder
mechanisch.
    Was durch das schwarze, schlängelnde Etwas aus dem.
Mikrokosmos in diese Welt gekommen war, schien über eine
bestimmte Anzahl von Personen völlige Kontrolle erlangt zu
haben. Das geheimnisvolle Leben von drüben hatte sich durch die
Körper von Menschen Werkzeuge geschaffen.
    Dabei gab es zwei Dinge, die Hellmark sofort ins Auge fielen.
    Aus den einen machte die schwarze, unheimliche Kraft Geister
– andere Menschen behielten ihre Körper, benahmen sich aber
wie Roboter und leisteten Hilfsdienste.
    Die Logik eines Wahnwitzigen, eine Rechnung, die jedoch auf eine
seltsame Weise aufging!
    Es gab Menschen, die bedienten diese schwarzen Gespenster wie eine
sorgsam gehegte Brut.
    Jene Frau hatte offensichtlich den Auftrag, mehrere Nachtseelen zu
versorgen.
    Auch sie führte ein vampirisches Leben, jedoch auf andere
Weise als die Nebelgestalten.
    Wortlos räumte sie den Schrank aus, und die eine schwarze
Gestalt verschwand darin. Die andere legte sich in den Sarg, den sie
selbst von innen zuzog.
    Dann verließ die Französin die Wohnung, während
Björn Macabros auflöste, um nicht noch entdeckt zu
werden.
    Er beobachtete, wie die Frau davonfuhr, und mußte noch
zweimal Macabros entstehen lassen, um herauszufinden, in welcher
Straße und welchem Haus sie wohnte. Die dritte Fahrt
führte tatsächlich in die Wohnung, wo die Frau zu Hause
war. Darin stand kein Sarg.
    Todmüde legte sie sich zu Bett und schlief sofort ein.
    Noch mal kehrte Hellmarks Doppelkörper in Marcel Leclerques
Wohnung zurück.
    Der Morgen graute bereits.
    Das erste schwache Tageslicht sickerte durch die zugezogenen
Fenster.
    Macabros nahm sich Zeit. Er stellte fest, daß die junge
Frau, die Albert Nevieux und Marcel Leclerque zur Verfügung
stand, die Sekretärin des Privatdetektivs war. Wie sie in diese
Lage geraten war, entzog sich allerdings noch seiner Kenntnis.
    Wer war die andere schwarze Gestalt, die mit Leclerque in die
Wohnung gekommen war?
    Wenn er auch darüber Aufklärung erhielt, wurde das, was
er vorhatte, möglicherweise einfacher für ihn.
    Er hatte noch keine Vorstellung davon, auf welche Weise er es
herausfinden könnte. Doch der Zufall kam ihm zu Hilfe.
    Macabros öffnete den Sarg, um noch mal einen Blick hinein zu
werfen. Schließlich mußte dieser Tagesschlaf in der
absoluten Dunkelheit eine besondere Bedeutung für die
Nachtseelen haben.
    Hellmark, der mit seinem Doppelkörper geistig in
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