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Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Titel: Macabros 077: Zitadelle der Grausamen
Autoren: Dan Shocker
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er zum Tor in eine andere Zeit wurde.
    »Stehenbleiben! Oder ich schieße!«
    Di Capucci wandte nicht mal den Kopf.
    Lieutenant Hawkins machte seine Drohung wahr. Zwei Schüsse
bellten auf.
    Hawkins hielt die Waffe ziemlich tief. Eine Kugel drang dem
Fliehenden in den Oberschenkel.
    Die andere wurde zum Querschläger und damit zum Schicksal des
Mannes aus dem Mittelalter der Erde.
    Die Kugel prallte an einem massiven Fels ab, wurde in ihrer
Richtung abgefälscht und schlug dem Davonrennenden genau in den
Nacken, drang ein bis in dessen Rückenmark.
    Wie vom Blitz gefällt, stürzte der Maskierte.
    Gleich darauf war Hawkins an seiner Seite. Er riß dem Mann
die Maske ab und erstarrte!
    Ein solches Gesicht hatte er nie zuvor gesehen.
    »Narr…« gurgelte es mit abgrundtiefem Haß aus
di Capuccis Kehle. »Alles umsonst… Ich bin dem Käfig
entflohen, gelaufen in die Freiheit, um den Tod zu ernten… Wo
bleibt da der Sinn?«
    Er atmete schwer. Seine Augen waren weit geöffnet. Seine
roten Zähne sahen grauenhaft aus, wenn er die grünen Lippen
öffnete.
    Eye Finigan kam taumelnd näher.
    Ein unheimliches Grinsen verzog die Lippen des Magiers. »Ihr
Haus habe ich auserwählt… und kann es nun doch nicht
benutzen… da ist es mir gelungen, mit magischer Kraft die
Aufmerksamkeit Ihres Hundes auszulöschen und die ganze Magie des
Stabes wirksam werden zu lassen, der sich auf die nähere
Umgebung auswirkte und Dinge lebendig werden ließ, die
eigentlich tot sein müßten.«
    »Sie also… Sie waren der Knochenmann?« entrann es
Eve Finigans Lippen.
    »Nein… meine Magie hat ihn lebendig werden lassen und
die Atmosphäre ringsum verändert… doch umsonst, alles
umsonst«, murmelte er mit immer leiser werdender Stimme.
»Ich bin Ernesto di Capucci, mein Leben währt seit vielen
hundert Jahren… in der Zitadelle war ich ein Unsterblicher…
zurückgekehrt in diese Welt, lerne ich nun doch noch den Tod
kennen. Narren, ihr elenden Narren! Wenn ich
könnte…«
    Es war gut, daß er nicht aussprach, was er tun würde,
wenn er dazu noch imstande wäre.
    Die schwarze Magie, der er sein Leben verschrieben hatte, forderte
ihr Recht im Tod.
    Das grauenhaft gekennzeichnete Gesicht des Mannes, der aus
Eigennutz eine Umwandlung Freds durchführte, um für sich
einen Partner, einen Helfer zu schaffen, verfiel, löste sich
auf, und sein Körper folgte.
    Macabros, der in diesem Augenblick Sheriff Surham und Lieutenant
Jefferson zurückbrachte, wurde Zeuge der letzten Worte Ernesto
die Capuccis.
    Im Tod wurde dem Magier die Rechnung für sein
schwarzmagisches Leben präsentiert.
    Nichts weiter blieb von ihm übrig als eine graue Aschenspur,
die das Abbild eines Menschen auf dem Boden zeigte.
    Eve Finigan kippte nach vorn und verlor das Bewußtsein.
    Macabros verschwand in der Hütte und sah das Schlafzimmer, in
dem kein Fenster mehr existierte.
    Die Wände waren total verschoben, es gab insgesamt sechs
statt fünf Ecken, und die Decke war so schräg, daß
man fürchten mußte, das Haus würde jeden Augenblick
einstürzen.
    Der magische Stab hatte seine Wirkung nicht verfehlt.
    Macabros nahm ihn an sich.
    Für Sheriff Surham und Lieutenant Jefferson war es das erste
und möglicherweise letzte Erlebnis übersinnlicher Art in
ihrem Leben.
    Das konnte man von Björn Hellmark nicht sagen.
    Er und seine Freunde kehrten nach Marlos, auf die unsichtbare
Insel zurück, wo Carminia seine Wunden pflegte und er rasch
wieder zu Kräften kam.
    Für ihn ging die Konfrontation mit dem Übersinnlichen
weiter…
    ENDE
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