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Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Titel: Macabros 077: Zitadelle der Grausamen
Autoren: Dan Shocker
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sternförmig
gestaltet.
    In einem solchen »Zacken« stand ein Mensch. Als Carminia
und Björn aufkreuzten, setzte er sich in Bewegung und trat auf
sie zu.
    Es war Ak Nafuur.
    Carminia atmete schnell und erschöpft. Ak Nafuur war ihr
behilflich, die letzten Meter in die sichere Nische zu gehen, wo sie
sich seit vielen Stunden aufhielten.
    Keuchend blieb Björn in der Ecke liegen. Aus halb
geschlossenen Augen nahm er in seiner näheren Umgebung die
rubinroten, faustgroßen Steine wahr. Augen des Schwarzen Manja.
Insgesamt drei.
    Sie lagen in einer bestimmten Anordnung auf der Erde. Ak Nafuur
nahm auch das Manja-Auge aus dem Lederbeutel an Hellmarks
Gürtel. Weder der Fürst noch seine Vertrauten, noch einer
seiner Krieger hatte es gewagt, ihm etwas wegzunehmen. Offensichtlich
fürchtete man, sich mit einem Stück aus Hellmarks Besitz
Unheil einzuhandeln.
    Ak Nafuur legte das versteinerte Auge des Heiligen Vogels in einem
bestimmten Winkel zu den bereits auf dem Boden liegenden.
    »Magie läßt sich durch Magie bekämpfen«,
murmelte er. »Im Moment geht es uns hier nicht schlecht«,
erklärte er Hellmark, der den Blick auf ihn gerichtet hatte.
»Es gibt sogar einen direkten Weg in die Freiheit. Ich habe ihn
bereits erkundet. Wir sind irgendwo in einem fremden Gebirge. Dies
hier ist ein magisch beeinflußter Ort, den ein anderer vor uns
zur Flucht benutzte und der offensichtlich von den drei Schwarzen
Magiern, die die neuen Herren der Zitadelle sind, nicht eingesehen
werden kann.«
    »Ich verstehe das alles… nicht«, sagte Björn.
Seine Stimme war nur ein Hauch.
    »Die Eiszitadelle, von der ich glaubte, daß sie das
Geheimnis Shab-Sodds birgt, ist nur eine Spur. Die Spur der wahren
Zitadelle, die wie Apokalyptas Gigantopolis durch die Zeiten und
Räume streicht und von drei Magiern beherrscht wird. Diese
Magier sind nicht irdischen Ursprungs. Sie stammen von irgendwoher,
aus einem anderen Universum, von einem anderen Stern. Deswegen ist
unsicher, wie lange wir uns hier unbeobachtet und unerkannt aufhalten
können. In jeder Region, die sie sich geschaffen haben, um die
Völker dieser Welt zu erforschen, gibt es einen solchen
magischen Stern, einen Tabuort, den sie alle respektieren. Sonst sind
sie frei, leben scheinbar normal, und die drei Magier können
ihre Entwicklung genau verfolgen.«
    Ausführlich teilte Ak Nafuur seine Beobachtungen und
Erkenntnisse mit.
    Wie Björn Hellmark, so waren auch die anderen von den
zerfließenden, magischen Wänden in der Eiszitadelle
eingefangen worden.
    Die Eiszitadelle war nur noch ein Schatten der wahren Zitadelle.
Die Arktis war der ursprüngliche Bauort jenes Gebäudes, das
Shab-Sodd die Möglichkeit eröffnete, in den Mikrokosmos
einzudringen. Das Baumaterial stammte von anderen Sternen. Nach dem
Eindringen Shab-Sodds in das Mikroreich lag die Zitadelle
jahrhundertelang in der Arktis. Die drei Schwarzen Magier aus dem
Kosmos besetzten sie, und wie ein Vogel ein leeres Nest
übernimmt, so übernahmen sie jenes trutzige, gigantische
Bauwerk.
    Dann begannen sie darin mit ihren Experimenten.
    Aus allen Zeiträumen der Erdgeschichte entführten sie
Menschen, schufen die für sie genehme Umgebung, beobachteten und
studierten die verschiedenen Entwicklungsstadien in allen
Zeiträumen.
    Als die Freunde und er in den Einflußbereich der Spuren
gerieten, die die Zitadelle hinterlassen hatte, wurden die magischen
Fallen aktiv. Hellmark und seine Begleiter wurden in die echte
Zitadelle versetzt, die zu diesem Zeitpunkt an einem ganz anderen Ort
manifest war.
    »Wir hatten, im Gegensatz zu dir, Björn, das Glück,
einen Weg zu finden, den gerade einer sich bahnte, der der ewigen
Magie der drei Schwarzen Magier zu entkommen trachtete. Er hatte sich
hier verschanzt und floh nach draußen, wie auch wir nach
draußen fliehen werden, sobald wir vollzählig
sind…«
    »Vollzählig? Ich denke, ihr seid…«
    »Einer fehlt noch. Das ist Rani. Arson hat sich auf die Suche
nach ihm gemacht«, fiel Carminia Brado ihm ins Wort.
    Ak Nafuur fuhr in seinen Ausführungen fort.
    Björn Hellmark konnte sich daraufhin ein klares Bild von
allem machen, was hier geschah.
    Die drei Schwarzen Magier aus dem Nichts hatten ganze Landschaften
entstehen lassen, in denen Volksstämme aus verschiedenen
Zeiträumen und Entwicklungsstadien der Erdgeschichte
existierten.
    So war hier in diesem Bezirk eine mittelalterliche Region
vertreten. Die Menschen lebten wirklich, sie hatten
möglicherweise das ewige Leben und
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