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Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Titel: Macabros 077: Zitadelle der Grausamen
Autoren: Dan Shocker
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daß
sie von ihrem Opfer abließen.
    Der Mann am Boden stöhnte leise. Er war durch den Angriff der
Ratten wieder zu sich gekommen.
    »Björn« murmelte da eine vertraute weibliche
Stimme. »Hallo, Björn, kannst du mich hören?«
    Es war Carminia Brado…
     
    *
     
    »Schoko!« Hellmark hob die schweren Augenlider.
    Befand er sich schon im Delirium? Gaukelten Fieberträume ihm
etwas vor, was nicht sein konnte?
    »Schoko? Wo bist du? Wieso kann ich dich… nicht
sehen?«
    Jedes Wort fiel ihm schwer. Diese entsetzliche Müdigkeit und
Schwäche lullten ihn ein wie ein süßes Gift.
    Er sah das helle Licht vor seinen Augen. Es stammte von einer
Fackel. »Björn, Liebster… Velenas Armreif… ich
habe ihn bei mir… deshalb konntest du mich nicht
sehen…«
    Carminia Brado sprach in der Vergangenheit. Die Umrisse ihres
Leibes schälten sich aus der Düsternis hinter dem
Lichtkreis.
    Die schöne Frau aus Brasilien lächelte, Ihre
weißen Zähne schimmerten wie Perlen in ihrem braunen
Gesicht.
    Er spürte ihre weiche Hand, die zärtlich über seine
schweißbedeckte Stirn glitt.
    »Wie… kommst du hierher? Oder wußtest
du…«
    »Pst«, murmelte sie. »Es besteht im Moment zwar
keine Gefahr, daß wir gehört werden. Deinen Wächter
habe ich ausgeschaltet. Aber du mußt dich schonen. Sollst jetzt
nicht zuviel sprechen! Kannst du stehen?«
    Carminia war jetzt ganz sichtbar. Sie hatte den Armreif an ihrem
linken Arm so weit gedreht, daß die Tarnung vollkommen
aufgehoben war. Der kostbare, mit magischer Kraft erfüllte
Armreif war ein Geschenk Velenas an Björn, die sich einst
trafen. Zur Erinnerung hatte Velena den Armreif an Hellmark
weitergegeben, der ihn wiederum Carminia schenkte. Sie sollte ihn
benutzen, wenn Gefahr drohte. Mit dem Armreif war es möglich,
sich unsichtbar zu machen.
    Doch die Kraft in dem Armreif war begrenzt. So benutzte Carminia
ihn nur, wenn es unbedingt notwendig war.
    »Wir müssen weg von hier. In unser Versteck.«
    »In… euer… Versteck?« stammelte Björn
Hellmark.
    »Ja. Da sind wir vorerst in Sicherheit. Wir haben dich die
ganze Zeit über gesucht… und endlich habe ich dich
gefunden. Ausgerechnet in der Burg, die auch uns zum Zufluchtsort
wurde.«
    »Erzähle!«
    »Nein. Nicht jetzt. Nicht hier. Nachher, wenn wir in
Sicherheit sind.«
    Da nickte Hellmark müde.
    Er versuchte, sich aufzurichten. Die Kraft fehlte ihm. Carminia
war ihm behilflich. Sie erkannte, daß es ihm unmöglich
war, aus eigener Kraft auf den Beinen zu stehen.
    »Macht nichts. Wir werden es schon schaffen«,
lächelte sie sanftmütig. »Halte dich fest!«
    Er schlang seinen Arm um ihre Schultern, und sie umspannte seine
Handgelenke mit fester Hand.
    Man sah diesem grazilen, schlanken Wesen nicht an, welche Kraft
und welcher Mut in ihm steckten.
    »Wie hast du mich… gefunden, Schoko?«
    »Durch Zufall. Ich sah, wie du auf die Burg gebracht wurdest.
Ich konnte nicht gleich eingreifen. Das tut mir sehr leid.«
    Schritt für Schritt kamen sie vorwärts. Sie erreichten
die Tür des Verlieses.
    Der Wächter lag noch immer am Boden. Ringsum war es still und
düster.
    Hellmark konnte kaum seine eigenen Beine benutzen. Carminia
schleppte ihn mehr, als daß er selbst ging.
    Sie erreichten das Ende des schmalen Korridors.
    Ein neuer Gang lag vor ihnen.
    »Den müssen wir noch bis zu Ende gehen. Dort hinten
liegt der Eingang in die Höhle, die Ak Nafuur für uns
magisch abgesichert hat. Da sind wir sicher. Niemand aus dieser Burg
käme auf den Gedanken, diesen Tabuort aufzusuchen. Das ist das
Geheimnis dieser Region…«
    Björn merkte, daß sie, während er nach ihnen
suchte, offensichtlich einen Weg gefunden hatten sich zu
schützen, und daß sie umgekehrt verzweifelt nach ihm
gesucht hatten.
    Im Augenblick hielt Carminia Brado es nicht für angebracht,
Velenas Armreif wieder als Tarnung zu benutzen. Im Moment gab es
niemand, vor dem sie sich verbergen mußte.
    Ungeschoren erreichten sie das Ende des Korridors.
    Hier gab’s einen Durchlaß. Er führte direkt in den
Bauch des Felsens, der das Fundament der Burg bildete.
    Hellmark kam der Weg in diese düstere Unterwelt wie eine
Ewigkeit vor.
    Zwischendurch verließen ihn mehrere Male die Kräfte,
und Carminia trug ihn dann viele Meter weit, ehe er selbst wieder mit
ihrer Hilfe einige taumelnde Schritte machen konnte.
    Ein verwinkelter Weg zwischen grotesk gebildetem Felsgestein
schloß sich an.
    Auch den brachten sie hinter sich.
    Der Pfad mündete in eine Höhle. Die war
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