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Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Titel: Macabros 077: Zitadelle der Grausamen
Autoren: Dan Shocker
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waren doch Gefangene in einem
eigenen kleinen Universum, ohne es zu wissen.
    In einer anderen Region war die Urgeschichte der Erde vertreten,
in einer dritten ein Zeitraum zwischen beiden.
    Aber damit allein gaben die Grausamen eines anderen Sterns sich
nicht zufrieden. Im Augenblick hielten sie sich in der Gegenwart auf.
Und Ak Nafuur wußte von den Hallen der Experimente zu
erzählen, wo Menschen verändert wurden.
    »Man nimmt Gen-Manipulationen vor«, berichtete er.
»Du wirst sie gesehen haben, die Menschen mit den
Affenkörpern und Fischleibern. Sie sind ihren Schöpfern
genau nachgebildet…«
    Das Mosaik wurde immer umfangreicher, immer klarer.
    In dieser Zelle existierte nach wie vor das Geheimnis Shab-Sodds,
das jedoch von Fremden übernommen worden war.
    Hier ging’s nicht um Dämonen, sondern um Geschöpfe,
die alle Künste der Magie beherrschten. Sie waren eingedrungen
als Invasoren, und Menschen waren für sie nichts anderes als
Studienobjekte wie Bakterien und Insekten unter dem Mikroskop des
irdischen Forschers.
    Freds Schicksal, mit dem er zufällig konfrontiert worden war,
war das Schicksal Tausender und Abertausender…
    Die drei Schwarzen Magier griffen in die tiefsten
Lebensabläufe ein und stellten die Gesetze der irdischen Physik
auf den Kopf.
    »Ich halte hier die Stellung«, sagte Ak Nafuur
unvermittelt und warf einen schnellen Blick auf Carminia Brado.
»Bring Björn zurück! Hier können wir nichts
für ihn tun. Er braucht jedoch dringend Pflege. Seine Wunden
müssen versorgt werden. Auf Marlos ist er sicher.«
    Hellmark bekam die Worte nur beiläufig mit.
    »Nein. Ich warte. Entweder wir kommen hier alle heil heraus
– oder niemand…«
    Das Sprechen fiel ihm schwer. Carminia wollte etwas sagen. Sie
wurde im Ansatz des Sprechens gehindert. Von der Seite tauchte ein
Schatten auf.
    Arson, der Mann mit der Silberhaut!
    »Ich habe ihn. Ich habe Rani gefunden… wir müssen
schnell etwas für ihn tun, sonst ist alles zu spät«,
stieß der Mann der Zukunft hervor.
    Dann erst sah er den hilflosen Björn Hellmark am Boden
liegen. Björns Aussehen und seine Schwäche versetzten ihm
einen Stich.
     
    *
     
    Auch Arson war dafür, daß man Hellmark erst
wegschaffte.
    Doch Björn setzte sich mit Erfolg zur Wehr.
    »Erst Rani – und dann wir alle! Wenn es einen Weg gibt,
dann werden wir auch die kommenden Minuten noch
überstehen.«
    Dem konnte auch Arson nichts entgegensetzen.
    Schließlich war es Ak Nafuur selbst, der bestätigte,
daß sie in diesem Höhlenversteck relativ sicher waren. Sie
mußten weder die Bewohner der Burg und die Landschaft
fürchten, noch die Veränderten, noch die drei Schwarzen
Magier. Die Augen des Schwarzen Manja waren wirksam gegen die Kraft
von Dämonen, und sie zeigten sich nun auch als entgegengesetzte
Kraft der Schwarzen Magier. Doch wie lange sie das unsichtbare
Bollwerk aufrechterhalten konnten, wußte eben niemand von
ihnen. Und das war ihrer aller Risiko.
    »Holt Rani… tut, was ihr für ihn tun könnt!
Was ist mit ihm?«
    Björn Hellmark wäre am liebsten bei der Rettung des
Freundes dabei gewesen.
    Er erfuhr, daß der Inder in die Hände der Grausamen
geraten war.
    Arson hatte die Halle entdeckt, in der die Gen-Manipulationen
durchgeführt wurden.
    Sie befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu dieser
Region.
    Ak Nafuur erklärte sich bereit, in der Nähe des
Verletzten zu bleiben, während Carminia Brado und Arson Ranis
Befreiung in die Wege leiten sollten.
     
    *
     
    Carminia und ihr Begleiter mit der silberfarbenen Haut tauchten in
der Dunkelheit unter.
    Arson lief zielstrebig voran.
    Jede Sekunde war wichtig.
    Der Stollen führte mitten in den Berg. Dann kam ein
Durchlaß. Hinter ihm stiegen rot wabernde Nebel empor.
    Ein untrügliches Zeichen dafür, daß hier ein neuer
Bereich begann, in dem eigene Gesetze herrschten.
    Arson durchquerte den Nebelvorhang. Carminia wich nicht von der
Seite des Freundes.
    »Nun heißt’s, vorsichtig sein«, wisperte
Arson. »Sobald wir in der Halle sind, wirst du Hunderte
metallfarbener Tische sehen, auf denen sie liegen.«
    Er erklärte noch mehr.
    Maßgebend für die Umwandlung waren die grauenhaften
Töne, die aus unsichtbaren Lautsprechern in die Hallen
übertragen wurden und in zahlreichen Kammern und Säulen der
Zitadelle zu hören waren. Wer mal der Umwandlung preisgegeben
war, würde immer wieder – wie ein Werwolf in der Stunde des
Vollmonds – zur Bestie werden, bis eine Rückwandlung in den
menschlichen
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