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Spiele am Nachmittag!?

Spiele am Nachmittag!?

Titel: Spiele am Nachmittag!?
Autoren: Lori Foster
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1. KAPITEL
    Dass Regen und Hagel gegen die Ladentür klatschten, war bei diesem Wetter nichts Verwunderliches. Aber eine Frau?
    Mit Volldampf rannte sie gegen die Tür, und Max starrte verdattert auf das lange blonde Haar, das an der nassen Scheibe klebte, und die kleine Nase, die von dem Aufprall und der Kälte draußen stark gerötet war. Obwohl der sintflutartige Regen ihren erbosten Aufschrei dämpfte, vermochte er ihn dennoch nicht zu übertönen.
    Cleo fasste eine sofortige Abneigung gegen den Eindringling.
    Max eilte um die Theke des Buchladens seiner Schwester und öffnete die Tür. Das weibliche Häufchen Unglück taumelte kraftlos herein. Zuerst dachte Max, die Frau sei angeschossen oder niedergeschlagen worden. In heller Wut stieg er über sie und spähte durch die Regenwand, um zu sehen, ob sonst noch jemand draußen war. Aber es war nichts zu sehen außer dem Regen.
    Cleo hörte nicht auf zu knurren, und als Max sich neben die Frau kniete, die nun sehr geräuschvoll stöhnte, sagte er: “Halt die Klappe, du giftiges kleines Biest!”
    Die Frau schnappte nach Luft, drehte sich auf den Rücken und versuchte die Augen zu öffnen. Stattdessen stöhnte sie jedoch nur wieder.
    “Ich bin verletzt”, erklärte sie, und es klang fast so gefährlich wie Cleos Knurren. “Da brauchen Sie mich nicht auch noch zu beschimpfen.”
    “Ich habe nicht …” Max brach ab, als sie ein Auge öffnete. Es war ein ausgesprochen ungewöhnliches Auge, von einem sehr dunklen Blau und gesäumt von dichten dunkelbraunen Wimpern. Es war nur dieses eine Auge, das ihn ansah, nicht einmal beide, aber er empfand ihren Blick wie einen Fausthieb in den Magen.
    Cleo kam näher, um die Frau zu beschnüffeln, und stieß ihr leise knurrend die Schnauze ins Gesicht.
    “Wo sind Sie verletzt?”, fragte Max, der noch immer nicht verstand, warum die Frau sich gegen die Tür geworfen hatte oder wieso sie immer noch nicht aufgestanden war.
    “Überall.” Dieses einzelne offene Auge blickte ihn fest an. “Ich bin fix und fertig, also beleidigen Sie mich wenigstens so lange nicht, wie ich am Boden liege.”
    Max fragte sich, ob sie damit sagen wollte, wenn sie aufstünde, könne er es tun. Sie schien damit jedoch keine Eile zu haben.
    “Cleo”, erklärte er ein wenig ruhiger, “ist meine Hündin. Sie ist zwar schlecht gelaunt, aber nicht gefährlich. Sie wird Ihnen nichts tun.”
    “Ich habe keine Angst vor Hunden.” Selbst in ihrer ungünstigen Position schaffte die Fremde es, über die bloße Vorstellung gekränkt zu wirken. Dann blickte sie missbilligend und immer noch mit nur einem Auge auf Cleo. “Ich will bloß keine nasse Hundeschnauze an der Wange.”
    Max verkniff sich ein Grinsen. “Komm her, Cleo. Lass die Dame in Ruhe.” Cleo gehorchte – zum ersten Mal, soweit Max sich entsinnen konnte. Sie kam sofort zu ihm, hörte aber nicht auf zu knurren und die Frau wachsam im Auge zu behalten.
    Eine Wasserpfütze hatte sich um die Frau gebildet, und da sie noch immer auf dem kalten Fliesenboden lag und keine Anstalten machte, sich zu erheben, betrachtete Max sie genauer, um nach etwaigen Verletzungen zu suchen. Doch statt Verletzungen entdeckte er einen sehr attraktiven, wenn auch nicht sehr großen Busen unter einem weißen T-Shirt mit der Aufschrift: “Ich gebe gute Pfirsiche.”
    Seine Brauen fuhren hoch. Was, zum Teufel, sollte das bedeuten?
    Unter dem inzwischen durchnässten Hemd war ein pinkfarbener Spitzen-BH zu erkennen. Nicht dass Max darauf geachtet hätte. Keineswegs. Er hatte eine Vereinbarung mit Cleo und beabsichtigte, sein Wort zu halten. Rasch strich er mit den Fingern durch Cleos Fell, um es ihr aufs Neue zu bestätigen.
    Aber die Hündin wirkte alles andere als beruhigt.
    Vielleicht kannte sie ihn besser als er sich selbst.
    “Sind Sie okay?”, fragte Max die Frau und zwang sich, den Blick von ihrem nassen T-Shirt abzuwenden. Er musste sich ablenken. Das wäre leichter gewesen, wäre sie aufgestanden.
    Etwas übertrieben mühsam, wie ihm schien, öffnete sie nun auch noch das andere Auge und starrte ihn ungläubig an. “Ich sehe zwei von Ihnen”, murmelte sie überrascht. “Das kann doch nur ein Traum sein und nicht die Wirklichkeit.”
    “Ein Traum?” Vielleicht fieberte sie. Oder war betrunken.
    Vielleicht war sie Material für seine nächste Kolumne. Aber kaum hatte Max daran gedacht, verwarf er die Idee schon wieder. Es war ein bisschen zu weit hergeholt, um glaubwürdig zu sein. Selbst für seine
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