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Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Titel: Macabros 077: Zitadelle der Grausamen
Autoren: Dan Shocker
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vorsintflutlichen Zeitalters, den man auch den
›Sohn des Toten Gottes‹ nannte. Sie als Loana, die
›Tochter des Hestus‹, die von Sequus, dem Ursenkönig,
entführt wurde und in seinem Palast den Tod fand.
    Carminia Brado blickte auf und lächelte. Man sah ihr die
Erleichterung an, die Björns Auftauchen bei ihr
auslöste.
    »Alles in Ordnung?« fragte sie mit ihrer klaren,
angenehmen Stimme. »Ich hoffe doch…« Erschreckt
unterbrach sie sich, als sie sah, daß Björn verletzt
war.
    Blutige Kratzer liefen ihm über Gesicht und Hände, die
Kleidung war zerrissen und verschmutzt.
    »Was ist denn passiert? Wo kommst du her?«
    Sie sprang vom Stuhl auf.
    Mit kühlem Wasser aus einem tönernen Gefäß
tupfte sie Björns Wunden ab, und er erzählte ihr, was er im
Mikrokosmos auf der Welt des ›Einzigen‹ Laathoos erlebt
hatte.
    Lekarim, der entgegengesetzte Pol von Mirakel, dem Dykten, der als
fliegender Wundermensch in diese Welt gekommen war, hatte es
geschafft, die Falle in den Mikrokosmos zuschnappen zu lassen.
    »Ich hatte noch davor gewarnt, aber offensichtlich kam meine
Warnung zu spät«, tönte da Ak Nafuurs Stimme neben
ihnen auf.
    Der ehemals Schwarze Priester lag wach. Er hatte den knappen, aber
inhaltsschweren Bericht von Hellmarks letztem Abenteuer
mitbekommen.
    Nur der Tatsache, daß auf jene Welt im Mikrokosmos, die
allen Beteiligten fast zum Schicksal geworden wäre, auch
Lekarims Freundin geriet und ihm daran lag, ihr Leben zu erhalten,
war es zu verdanken, daß auch Björn Hellmark noch mal mit
einem blauen Auge davonkam.
    Die letzte der Miniaturraketen, die imstande waren, die Grenze
zwischen Mikro- und Makrokosmos zu passieren, war in Laathoos’
Besitz gekommen. Der hatte sie zuvor als ein Geschenk von Lekarim
erhalten. Für Lekarim wiederum war der Kontakt zu dem Herrscher
einer leeren, seelenlosen Welt wichtig, weil Laathoos im Besitz eines
Geheimnisses war, das in einem steinernen Tempel aufbewahrt wurde.
Der Tempel befand sich innerhalb einer riesigen Statue. Diese Statue
stellte Othh dar. Othh wiederum war ein Großer aus dem Volk der
Dykten. Seinem Ruf – so glaubte Björn inzwischen zu wissen
– war ein ganzes Volks gefolgt, ohne daß man bisher
wußte, welches Ziel angesteuert worden war. Auch Frank Morell
alias Mirakel, der als Mensch und Dykte wiedergeboren war, kannte
dieses Ziel nicht. Doch jetzt war er dem Ruf gefolgt und
hineingerissen worden in ein Universum, für das auch Björn
Hellmark noch keinen Namen kannte.
    Ob Laathoos Näheres wußte?
    »Das ist anzunehmen«, nickte Ak Nafuur ernst, als
Björn ihn darauf ansprach.
    Der junge Deutsche mit dem Abenteurergesicht eines Wikingers
richtete sich aus dem Lehnstuhl auf, in dem die Brasilianerin ihn
behandelt hatte.
    Als sie nach draußen ging, nahm sie Björns zerfetzte
Kleider mit, um wenige Minuten später frische zu bringen.
    »Laathoos ist der Herrscher einer Welt, auf der niemand lebt.
Doch er sehnt sich nach Gesellschaft«, fuhr Ak Nafuur
nachdenklich fort. »Das beweist die Tatsache, daß er aus
vielen Welten und Dimensionen menschlich und unmenschlich Aussehende
zu sich ruft. Wie ein Magnet werden diejenigen, die Laathoos’
Welt erreichen, von dem steinernen Tempel angezogen, in dem es ein
Tor in die Unendlichkeit gibt, von der auch ich nichts weiß.
Die Welt des mikroskopisch Kleinen gehört zum Planspiel
Shab-Sodds, dem Dämonenzeuger, den Rha-Ta-N’my zum
Statthalter ihrer Macht dort gemacht hat.«
    Ak Nafuurs Worte bewirkten, daß vor Björns geistigem
Auge wieder jene Bilder erschienen, die er nicht vergaß.
Eindrücke aus einer anderen Welt, die er mitgebracht hatte.
    Er sah wieder das Innere des Tempels vor sich, in den Frank Morell
alias Mirakel gerufen worden war.
    Mit Hilfe seines Zweitkörpers Macabros hatte Hellmark noch
versucht, dem Freund zu Hilfe zu kommen.
    Der jedoch war von einem gewaltigen Abgrund, der in der Mitte des
Tempels gähnte und wie ein Loch im Universum aussah, angezogen
worden.
    Morell hatte sich in das Nichts gestürzt und war im
nächsten Moment von einem riesigen Tropfen eingehüllt
worden, der durchsichtig wurde und ihn in beinahe andächtiger
Haltung erkennen ließ.
    Myriaden dieser Tropfen zogen wie Meteoriten durch einen
unüberschaubaren Kosmos, in dem andere Gesetze und ein anderer
Wille zu herrschen schienen.
    Frank Morell war in der Unendlichkeit verschwunden. Macabros,
Hellmarks Ätherkörper aus feinstofflicher Substanz, war von
den Kräften im Innern des
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