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Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Titel: Macabros 077: Zitadelle der Grausamen
Autoren: Dan Shocker
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erblicken.
    Sie lag unter seinen Füßen. Mitten im ewigen Eis.
    Björn Hellmark, der Tausende von Meilen entfernt auf der
unsichtbaren Insel jeden einzelnen Bewußtseinseindruck seines
Doppelkörpers empfing, handelte.
    Ein einfacher Gedankenimpuls genügte.
    Macabros verschwand von der Stelle, an der er eben noch gestanden
hatte, und materialisierte neu tief im Innern des eisigen
Kontinents.
    Macabros nahm mit Erstaunen seine neue, phantastische Umgebung
wahr.
    Es gab sie tatsächlich, jene Zitadelle, von der Ak Nafuur
gesprochen hatte!
    Auf einer riesigen, glatten Eisfläche kam sich der
Ankömmling winzig und verloren vor. Trutzig türmte sich das
massige Rund der Zitadelle etwa fünfzig Schritte von ihm
entfernt auf.
    Dunkelgrau hoben sich die gewaltigen Zinnen und die seitlichen
Türme am Hauptbau vom fahlen Hintergrund ab.
    In der Zitadelle existierte ein riesiges, geöffnetes Tor. Im
oberen Drittel war das stählerne Gitterwerk zu erkennen, das
diese Öffnung sonst verschloß.
    Macabros ging darauf zu.
    Er passierte die Öffnung und kam in einen großen,
schummrigen Innenhof.
    Die Wände der Zitadelle hatten die Farbe des ewigen Eises.
Sie fühlten sich kalt an. Ein eigenartiger Lichtschein glomm in
ihnen. Es sah aus, als würde das trutzige Gebäude von innen
heraus leuchten.
    Das also war der Ort, an dem – nach menschlichem Ermessen
– vor unvorstellbaren Zeiträumen Shab-Sodd auftauchte, um
seinen Weg in den Mikrokosmos zu beginnen.
    Macabros nahm die fremde Umgebung mit geschärften Sinnen
auf.
    Er sah die rechteckigen, schmalen Fenster in den grau-weißen
Wänden, die zahlreichen Türen und Durchlässe, die in
die Zitadelle führten, und er begann mit seinem ersten
Rundgang.
    Die Zitadelle war außergewöhnlich groß.
    Nicht zu zählen waren die Kammern und Räume in den
einzelnen Etagen, die durch schmale, steile Treppen miteinander
verbunden waren. Und immer wieder gab es Gänge, Korridore und
verwinkelte Zuführungen in kleine, düstere Räume, von
denen man auf Anhieb zunächst nichts ahnte.
    Auffallend in der riesigen Zitadelle waren die unzähligen
Säulen. In manchen Sälen standen sie so dicht beieinander,
daß man meinte, sich in einen Wald mit lauter Bäumen
verirrt zu haben.
    Die Düsternis, die ihn umgab, war beängstigend.
    In diesen Hallen gab es an den Seitenwänden große
Nischen, in denen sich Altäre und kleine, abgeschnittene
Säulen befanden, die aussahen wie runde Opfertische.
    Alle Säulen wiesen eine Vielzahl seltsamer Zeichen,
Hieroglyphen und Reliefs auf.
    Die Luft war eigenartigerweise nicht kalt.
    Björn Hellmark registrierte Tausende von Meilen entfernt,
daß Macabros sich in wohltemperierter Umgebung aufhielt. Das
widersprach jeder Vernunft.
    Macabros stieß nicht auf Spuren derzeitigen Lebens. Die
Zitadelle schien von niemand bewohnt.
    Macabros versetzte sich kurz hintereinander in verschiedene
Räume. Die waren leer bis auf die geheimnisvollen,
mannsgroßen Nischen, in denen schmale Altäre und
abgesägte, mit magischen Zeichen übersäte Säulen
standen.
    Wonach er vergebens suchte, war ein Raum, in dem es jenes
Besondere geben sollte, das den Übergang Shab-Sodds vom Makro-
in das Mikrouniversum vollzog.
    Wie ein Geist tauchte Macabros hier und da auf und verschwand
wieder, um anderswo zu materialisieren. Dieser Eispalast stellte ein
wahres Labyrinth dar an Gängen, Korridoren, Treppen und
Geheimkammern, unverständlichen, plötzlich angebrachten
Dachschrägen, die keinen eigentlichen Sinn ergaben,
verwinkelten, perspektivisch verzerrten Kammern ohne Fenstern.
    Ein Zentrum geheimnisvoller Magie, das niemand hier ahnte, von dem
kein Mensch etwas auf der Erde wußte. Es lag verborgen im
ewigen Eis und war Zeuge weit zurückliegender Ereignisse, die
das Gesicht der Welt mitgeprägt hatten.
    Als Björn sicher war, daß keine akute Gefahr für
sie bestand, wenn sie die Zitadelle aufsuchten, löste er
Macabros auf, um Kräfte zu sparen.
    Er teilte seinen Freunden, die er inzwischen herbeigerufen hatte,
mit, was er gemeinsam mit Ak Nafuur beabsichtigte.
    Sie waren zu viert.
    Arson, der Mann mit der Silberhaut, Rani Mahay, der Koloß
von Bhutan, Ak Nafuur, der ehemals Schwarze Priester Molochos –
und Björn Hellmark alias Macabros.
    Carminia Brado schloß sich der Gruppe noch an. Sie
ließ es sich nicht nehmen, ebenfalls einen Eindruck von der
geheimnisvollen Zitadelle aus Eis zu gewinnen.
    Bis auf Ak Nafuur hielten sich die anderen lange genug auf Marlos
auf, um über die
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