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Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Titel: Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche
Autoren: Dan Shocker
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war es gewesen. Menschen zu manipulieren und
abhängig zu machen. Durch die Ereignisse hier in der Stadt aber
war ein Mann angelockt worden, der die Reiche der Finsternis und die
Gefahr, die von ihnen ausging, wie kein Zweiter kannte.
    Amon, der Dämon, hatte den Namen Hellmark schon gehört.
Er wußte ihn auch im richtigen Zusammenhang zu nennen.
    Er sah seine große Chance, in die Reihen der Dämonen
aufzurücken, die noch mehr Macht und Fähigkeiten
besaßen, als lediglich die Grenzen zwischen den Dimensionen zu
passieren, als Menschen zu Halbdämonen zu machen, ohne deren
alte Gestalt und Freiheit wieder zurückgeben zu können.
    Amon sah sich in der Nähe Molochos, sah sich als
Eingeweihten, als Mächtigen. Wenn er Hellmark als Halbdämon
vorführte, stieg die Sippe der Amon-Geister auf in die
höheren Stufen der Pandämonischen Hierarchie. Ein eigenes
Reich und Höllenehren erwarteten ihn.
    »Du hast deine Rechnung ohne den Wirt gemacht«, sagte
der blonde Mann, der gegen die Wand lehnte und dessen Hand sich letzt
langsam der Hosentasche näherte. »Ich habe erfahren, was
ich wissen wollte, und ich werde zurückkehren, ohne daß du
mich halten kannst, während du und deine Brut mit dir vergehen
werden.«
    Wie durch Zauberei lag die Dämonenmaske plötzlich in der
Hand des Sprechers.
    »Du hast einen großen Fehler gemacht, Amon. Es mag dir
gelungen sein, viele in deine Falle zu locken, die sie nicht erkennen
konnten. Als du Floyd Gerrick beobachtet hast und ihn
schließlich auf sehr menschliche Weise niederstrecktest, da
hast du auch auf mich geschossen. Aber es ist dir nicht aufgefallen,
daß du mich gar nicht hättest erschießen
können. Ich war nicht aus Fleisch und Blut, und in Ermangelung
dieser Kenntnis wird sich dein Schicksal ein für allemal
entscheiden. Für menschliche Begriffe verfügst du über
erstaunliche Kräfte und teuflische Fähigkeiten – aber
du bist doch nur einer der ganz Kleinen, die Molochos nicht
unterstützt, sondern ihm ins Handwerk gepfuscht haben. Eure
Selbstsucht und Überschätzung, eure
Rücksichtslosigkeit und eure Planlosigkeit und vor allem die
Tatsache, daß ihr oft so eigenmächtig vorgeht, darin liegt
immer wieder unsere Chance, liest in diesen Sekunden auch meine
Chance. Denn wiederum stehe ich vor dir und du kannst mir nichts
anhaben. Ich bin nur ein Schatten, eine Kopie meines wirklichen
Leibes, Amon!«
    Da setzte er die Maske auf.
    John Mills schrie wild auf und nahm seine wirkliche Gestalt an, um
den Gegner anzufallen und zu vernichten, schneller zu sein als der,
der die Dämonenmaske trug.
    Riesige schwarze Flügel erhoben sich vor Macabros, zwischen
denen sich ein teuflisches Gesicht befand mit spitzen Ohren und
großen, weißen, pupillenlosen Augen – eine
schreckliche Fratze stürzte sich auf Hellmarks
Doppelkörper…
     
    *
     
    … doch auf halbem Wege ereilte Amon das Schicksal.
    Die Macht der Maske wirkte sich auf ihn und all die anderen aus,
die schreiend und wimmernd davonstürzten, um sich in der Tiefe
des Jenseitsreiches zu verbergen.
    Aus dem Riesenleib der überdimensionalen Fledermaus, die Amon
darstellte, schlugen schwefelgelbe Flammen. Ätzende Dämpfe
stiegen blubbernd zur Decke.
    Macabros mit der Dämonenmaske wich einen Schritt zur Seite,
um mit dem nach vorn fallenden Dämonenleib nicht in
Berührung zu kommen.
    Sich halb auflösend fiel Amon durch die Wand, die kein
Hindernis für ihn darstellte.
    Für menschliche Augen kam er in dieser Sekunde aus der
Tür am Ende des düsteren Korridors.
    Seine Flucht in das Reich der Menschen mißlang, denn vor ihm
stand Björn Hellmark. Und auch der trug die
Dämonenmaske.
    Gelblich-grüner Dampf löste sich zäh auf.
    Es gab Amon nicht mehr, und mit ihm verschwanden die meisten jener
Geschöpfe, die er sich als Marionetten und Sklaven im Lauf
seiner langen Tätigkeit in dieser Stadt geschaffen hatte.
    Wie ein Sturmwind wirkte das Auftauchen Macabros’ und der
Dämonenmaske auf der anderen Seite der Tür, die in eine
andere Dimension führte.
    Dumpfe Explosionen erfüllten das feuchte, düstere
Geistergewölbe. Es war, als würden die Davonstürzenden
von Bomben zerrissen, die sie in sich trugen. Gelber Hauch verwehte.
Nichts mehr blieb von denen übrig, die einen Blick auf die
Dämonenmaske geworfen hatten.
    Dieses unscheinbare, strumpfartige Gebilde, das für
menschliche Augen einen Totenschädel darstellte, für
Dämonenaugen aber etwas so Entsetzliches, daß menschliche
Worte fehlten, dies zu
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