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Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Titel: Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche
Autoren: Dan Shocker
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können. Der Regen spritzte in Fontänen hoch.
    Auf halbem Weg nach Las Vegas erreichte ihn über Funktelefon
eine Nachricht aus dem Office. Er erfuhr, daß ein Mann namens
Björn Hellmark ihn dringend zu sprechen wünsche. Es gehe um
den Leichendiebstahl der letzten Nacht und um den Tod des
Angestellten.
    Hellmark habe einige Mitteilungen zu machen, die offenbar Licht
ins Dunkel bringen könnten.
    Randell fuhr schneller. Es würde nichts schaden, den Umweg
über das Headquarters zu machen. Zu Snyder konnte er immer
noch.
    So fuhr er zunächst in sein Office. Der blonde Deutsche
machte einen sympathischen Eindruck. Dieser Mann gefiel Randell auf
den ersten Blick. Doch das, was Hellmark dann von sich gab, war dazu
angetan, die Sympathien schnell wieder verfliegen zu lassen.
    Der Besucher sprach von Geistern, Dämonen und sagte ohne mit
der Wimper zu zucken, daß der Tod von William auf das Wirken
böser Mächte zurückzuführen sei. Es gäbe
eindeutig Anhaltspunkte dafür, daß die beiden Leichen in
den Zinksärgen sich in reißende Bestien verwandelt
hätten. Nun sei zu befürchten, daß auch Williams
Leiche sich umwandle.
    Björn wußte nur zu gut, daß seine Geschichte auf
taube Ohren stieß. Nur nach langem Überlegen hatte er sich
überhaupt dazu hinreißen lassen, dem Captain einiges von
dem zu berichten, was er durch Floyd Gerrick erfahren und mit eigenen
Augen erlebt hatte. Hier in der Stadt wuchs von Stunde zu Stunde eine
Gefahr heran, von der niemand etwas ahnte.
    Er brauchte Unterstützung, wenn es hart auf hart ging. Wenn
es stimmte, was Gerrick ihm in den Minuten anvertraute, als er sich
wieder ganz als »Mensch« fühlte, dann würde sich
einfach eine Ausräucherung des Dämonennestes nicht umgehen
lassen.
    Das Puppet’s House mußte am hellen Tag unter die Lupe
genommen werden. Alle Mädchen und Angestellten und dort lebende
Gäste mußte man unter irgendeinem Vorwand hinauslocken.
Nach kurzer Zeit schon würde sich zeigen, wer noch Mensch war
und wer nicht mehr.
    Björn machte seinem Herzen Luft, nannte die Dinge beim Namen,
auch auf die Gefahr hin von Randell nicht ganz ernstgenommen zu
werden.
    »Das alles hört sich verrückt an, ich
weiß«, schloß er seine Ausführungen. »Es
liegt in Ihrer Hand, wie sich diese Nacht entwickelt. Ich werde auf
alle Fälle für einige Unruhe sorgen. Und wenn Sie mit dem,
was ich versucht habe Ihnen plausibel zu machen, überhaupt
nichts anfangen können, Captain, vielleicht lassen Sie sich
wenigstens dann eine Tatsache durch den Kopf gehen: denken Sie mal an
Rob Hermann! Er hatte doch überhaupt keine Chance, aus der Zelle
zu entkommen, in die man ihn sperrte. Aber er war verschwunden, als
man die Zelle aufschloß. Als Mensch konnte er sie
unmöglich verlassen, aber als Tier – als Vogel zum Beispiel
– hätte er bequem durch den Fensterspalt entweichen
können, nicht wahr? Wenn Sie es sich einrichten können,
kommen Sie doch nachher mal ins Puppet’s House oder schicken Sie
einen Ihrer Leute hin. Rob Hermann hat sich dort ein Zimmer gemietet.
Vielleicht fühlen sie ihm mal auf den Zahn…«
    Hellmark ging und ließ einen nachdenklichen Randell
zurück. Dessen Stimmung war nicht die Beste. Der Captain war mit
sich und der Welt unzufrieden und erst recht mit diesem Spinner
Hellmark…
    Seine Miene hellte sich erst wieder auf, als die Sekretärin
ihm mitteilte, daß Lieutenant Snyder soeben zurückkehre
und etwas Dringendes unter vier Augen mit ihm zu besprechen
hätte.
     
    *
     
    Björn Hellmark suchte direkt das Puppet’s House auf.
    Seine Gedanken jagten sich. Das Gefühl, daß etwas in
der Luft lag, ließ ihn nicht los.
    Seit gestern war viel passiert, und doch wußte er noch immer
nichts Genaues.
    Die Begegnung mit Floyd Gerrick hatte ihm bewiesen, mit welchen
Mitteln die Menschenfeinde vorgingen. Skrupellos löschten sie
Leben aus, um ihre eigenen Ziele zu erreichen.
    Wie so oft hatte er auch hier in der Stadt wieder die Erfahrung
gemacht, daß er ganz auf seine Vertrauten und sich angewiesen
war, daß er keine Hilfe von Außenstehenden erwarten
konnte.
    In Las Vegas hatte Molochos eine Falle errichtet, die bis zur
Stunde schon viele Menschen verschlungen hatte und weitere Opfer
fordern würde, wenn nicht bald etwas geschah.
    Er war entschlossen zu provozieren, um die andere Seite aus ihrer
Reserve und ihrem Versteck zu locken.
    Von seinem Zimmer im Puppet’s House rief er Rani an und bat
ihn, noch vor Einbruch der Dunkelheit das Spielkasino zu
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