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Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Titel: Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche
Autoren: Dan Shocker
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Entscheidung stehe, ihn auspeitschen
zu lassen, wenn er noch länger seine kostbare Zeit in Anspruch
nehme.
    Knurrend näherten sich die Doggen der Terrasse.
    »Jim, Henry, Clyde!« rief Marco Fentricelli. »Die
Tiere können den Miesling auch nicht riechen. Kommt, knabbert
ihm die Zehen ab!«
    Zwischen Mahays Stirn entstand eine steile Falte. Und da
geschah’s…
    Die drei Doggen die Fentricelli mit phantasievollen Namen
ausgestattet hatte, spritzten wie auf ein lautloses Kommando hin
auseinander.
    Die eine sprang den Typ an der Terrassentür an, die zweite
schnellte durch die Luft, auf Fentricelli zu, der gurgelnd die Arme
hochriß, die dritte nahm den Wächter zu der Linken des
Inders aufs Korn – und den Bewacher zu seiner Rechten
knöpfte sich Mahay persönlich vor.
    Bill Hawkins riß die Augen auf.
    Er sah, wie sich Marco und seine beiden Freunde unter den Tieren
wälzten, die bösartig knurrend und mit gefletschten
Gebissen über ihnen standen. Er konnte es nicht fassen. Zeit, zu
irgendeinem Schluß zu kommen, ließ der Inder ihm
nicht.
    Mahay gab seinem Körper einen Ruck, warf sich mitsamt dem
Sessel nach hinten und griff blitzschnell mit beiden Händen nach
Hawkins und riß ihn im Fallen mit sich. Ehe der Schläger
wußte, wie ihm geschah, eine das Licht für ihn aus.
    Nun stellte Mahay unter Beweis, daß er es war, dem die Zeit
auf den Nägeln brannte. Mit einem gezielten Kinnhacken schickte
er Hawkins ins Land der Träume. Der kippte um wie ein vom Blitz
gefällter Baum und blieb mit angewinkelten Beinen auf dem
Teppich liegen. Dort sah er – ohne sein Schießeisen in der
Hand – fast friedlich aus.
    Marco Fentricelli keuchte und stöhnte. Schweiß perlte
auf seiner Stirn. Der Mafia-Boß lag da, steif wie ein Brett,
und die Dogge hockte ihm auf der Brust, das Maul weit aufgerissen
über seiner Kehle haltend, bereit, auf Befehl zuzubeißen.
Und die beiden Fentricelli-Kumpane schwitzten ebenfalls Blut und
Wasser, weil die großen Tiere sie nicht losließen.
    »Zurück, Jim!« stieß Fentricelli mit
gepreßter Stimme hervor. »Zurück! Verdammt, was ist
denn los mit dir? Seid ihr denn von allen guten Geistern
verlassen… aaah!« Er machte eine etwas zu heftige Bewegung.
Jim stieß zu. Seine kühle Schnauze saß wie ein
Saugnapf an seiner Kehle. Der Mafiosi zitterte wie Espenlaub.
    Rani sah sich zufrieden in der Runde um, während er seine
Smokingjacke zurechtzupfte.
    »Die lieben Tierchen wissen, wo die Bösewichte zu finden
sind, Fentricelli! Und nun muß ich gehen. Ich werde im
Puppet’s House erwartet. Ich wünsche den Herren noch einen
gemütlichen Abend…«
    »Die Hunde! Was haben Sie mit den Hunden gemacht?«
fragte Fentricelli heiser.
    »Die werden euch bewachen. Zwei, drei Stunden oder auch vier.
Das kommt darauf an, wann ich wieder zurück bin. Und eben
genauso lange, meine Herren von der Mafia müssen sie sich schon
gedulden. Good Bye!«
    Mit diesen Worten eilte er nach draußen. In dem Chevrolet
steckten noch die Schlüssel. Er benutzte den Wagen, um dorthin
zurückzukehren, wo er eventuell gebraucht wurde. Solange die
Hunde keinen anderen geistigen Befehl von ihm erhielten, würden
sie die drei Gauner auch nicht loslassen.
     
    *
     
    »… Sie sind also Harrison?«
    Das Gesicht des Toten und das Gesicht des Fahrers, der Floyd
Gerrick ausgelöscht hatte, waren also doch identisch.
    »Ich bin Mike Harrison, ja. Zumindest nenne ich mich so. Ich
könnte ebensogut Billy Brown oder John Smith heißen. Namen
sind Schall und Rauch, Mister Hellmark.« Das John-Mills-Gesicht
grinste. »Im Gegensatz zu all meinen gutaussehenden Freunden
hier habe ich einen Vorteil: denn ich bin der einzige Volldämon
in der Runde. Als solcher kann ich mich natürlich nicht in
meiner wirklichen Gestalt in der Stadt zeigen. Ich benötigte
einen Menschenkörper. Ich kann nur die Körper kopieren, die
ich vorher getötet habe. Bevor ich zu John Mills wurde und so
eine zweifache Funktion ausübte, war ich ein gewisser Henry
Lester. Einen Mike Harrison hat es nie gegeben. Das ist nur ein
Scheinname – wie das Puppet’s House eine Scheinfirma ist.
Eine Falle für Menschen! Ich bin nur ein kleiner Dämon
– mein wahrer Name lautet Amon…«
    Geister und Dämonen waren Legion. Jeder hatte eine eigene
Aufgabe, einen eigenen Bereich. Die kleinen handelten oft
eigensinnig, um den Geisterfürsten durch eine bestimmte Tat auf
sich aufmerksam zu machen. Amon war einer von dieser Sorte.
    Und Hellmark hatte es geahnt.
    Amons Ziel
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