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Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Titel: Macabros 030: Tempel der Versteinerten
Autoren: Dan Shocker
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Hasard Kolon
gesprochen. Warum unterschlug sie den achten? Hing der mit ihrem
anderen, ihrem zweiten Sinn zusammen?
    Hellmark sprang zurück. Um Haaresbreite streifte ihn das
Schwert des dritten Armes und riß einen Fetzen aus seinem
Hemd.
    Über sein Haupt zischte ein anderes Schwert. Das siebte! Du
wirst zu Stein werden, wenn es dich berührt, schrien seine
Gedanken. Er ließ sich einfach fallen.
    Da beugte die Göttin sich nach vorn. Der erste und der zweite
Arm stießen nach ihm und wollten das vollbringen, was den
anderen Armen bisher nicht glückte.
    Hellmark rollte sich herum, parierte die Schläge und bekam
die Kraft und die Wucht zu spüren, die hinter den Angriffen der
Kämpferin steckten.
    Er mußte noch weiter zurück und brauchte eine Pause, um
Atem zu schöpfen.
    Wie gierige Zähne schnappten die Schwerter nach ihm. Drei,
vier, fünf auf einmal! Er rollte weiter zurück, konnte
nicht mehr und stieß gegen etwas Hartes. Ein Versteinerter, der
am Boden hockte und den Blick zu der Göttin aufwärts
gerichtet hielt, schnitt ihm den Weg ab.
    Geistesgegenwärtig sprang Hellmark auf die Beine und warf
sich um den Versteinerten herum, als er den leichten Schlag gegen die
Schulter verspürte.
    Ein Schwert! Es hatte ihn getroffen…
    Das siebte Schwert!
    Er zuckte zusammen, als er die eisige Kälte fühlte, die
ihn plötzlich einhüllte…
     
    *
     
    »Björn!« schrie da eine Stimme. Pepe tauchte hinter
einer Säule auf und war puterrot im Gesicht.
    Er sah Hellmark taumeln, der sich noch mal fing und die Kraft
fand, den nachsetzenden Schwerthieb zurückzuschlagen.
    In seinen Armen und Beinen prickelte es, als ob elektrischer Strom
durch seine Glieder geleitet würde.
    Nur die Spitze hatte ihn getroffen, reichte aber offenbar nicht
aus, ihn vollends zu Stein werden zu lassen.
    Da tauchte Pepe neben ihm auf. »Zurück!«
brüllte Björn noch und versetzte dem Jungen einen
Stoß in die Seite, um ihn aus dem Gefahrenbereich zu
bringen.
    Pepe stolperte, kam hinter der knienden Steinfigur in die Hocke
und starrte hinauf zu Aii-Ko’on-Tak, deren Schwerter noch immer
durch die Luft wirbelten und eine metallische Schranke vor sich
errichteten, die keiner zu durchbrechen vermochte.
    Keiner?
    Es krachte und barst. Das dritte Schwert, das fünfte, das
siebte… gleichzeitig zersprangen sie, fielen die Spitzen ab und
bröckelten sie, als bestünden sie aus morschem Gewebe.
    Ein Ruck ging durch den Leib der Nackten.
    Der Junge mit den parapsychischen Fähigkeiten konzentrierte
sich auch auf die anderen Schwerter. Das erste, das zweite, das
vierte. Bis zum Schaft brachen sie ab, und in Aii-Ko’on-Taks
Augen irrlichterte es.
    Björn gab sich einen Ruck und schüttelte die
Benommenheit ab, die von ihm Besitz ergriffen hatte.
    »Nicht das achte Schwert! Pepe!« brüllte er
noch.
    Damit mußte es etwas auf sich haben. Ein ihn
elektrisierender Gedanke war ihm gekommen.
    Sieben Schwerter zerbrach der Junge durch reine Gedankenkraft, und
zu Füßen Aii-Ko’on-Taks sah es aus, als ob eine
Häckselmaschine in Tätigkeit getreten wäre.
    Verbogene Schwertspitzen, zerbröckelte Metallteile…
    Björn ging um Pepe herum und blickte der Göttin in die
Augen. In der linken untersten Hand hielt sie das letzte und achte
Schwert, das – wie Björn während des Kampfes eindeutig
beobachtete, – von Aii-Ko’on-Tak nicht ein einziges Mal in
Bewegung gesetzt wurde. Es war gerade so, als wäre diese Hand
steif oder müßte den Einsatz dieser Waffe verhindern.
    Von diesem Schwert hatte noch niemand gesprochen. Von ihm
wußte offenbar niemand, was es verursachte, und Björns
fieberndes Hirn glaubte der Lösung ganz nahe zu sein. Wenn er
wußte, was für eine Bedeutung der achte Kampfarm der
Göttin hatte, dann war er überzeugt davon, in das Geheimnis
aller Geheimnisse der legendären Göttin eingeweiht zu
sein.
    Hellmark senkte das Schwert, und mit
schweißüberströmtem Gesicht taumelte Pepe hinter
seinem Versteck hervor. Die Schwertreste auf dem Boden klirrten, als
er hineintrat.
    Instinktiv fühlte Björn, es drohe ihm keine Gefahr mehr.
Mit dem achten Kampfarm hatte es eine besondere Bewandtnis. Aber das
alles war nur eine Vermutung, er hatte keine Sicherheit, und als sich
der letzte bewaffnete Arm Aii-Ko’on-Taks scheinbar unendlich
langsam hob und ihm näherte, da fragte er sich, ob er mit seinen
Überlegungen wirklich richtig lag. Aber die Logik hatte ihre
Gesetze, und er sagte sich, daß es einem Normalsterblichen nie
gelang, die
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