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Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Titel: Macabros 030: Tempel der Versteinerten
Autoren: Dan Shocker
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sieben Kampfarme der Göttin auszuschalten, um an die
Stirnmaske zu kommen. Es mußte einen anderen Weg geben –
einen Weg, den bisher niemand beachtet hatte.
    Das Schwert näherte sich ihm und saß auf seiner Brust.
Die Langsamkeit, mit der alles geschah bestärkte ihn in seiner
Annahme, daß er mit seinen Überlegungen richtig lag.
    Dann ritzte ihn die Spitze. Er fuhr zusammen. Ein Blutstropfen
quoll aus seiner Haut. Björn wich keinen Schritt nach hinten
aus. Im gleichen Augenblick hatte er das Gefühl, durch ein
unsichtbares Band mit der Göttin verbunden zu sein. Ein
unbekanntes beglückendes Gefühl durchrieselte seinen
Körper. Er erkannte die Dinge in einer Klarheit, wie menschliche
Gedanken es allein wohl nie schaffen würden.
    Alles war in helles, reines Licht getaucht, die Melodien
erschollen in einer Klarheit und Schönheit, daß es ihn bis
ins Innere seiner Seele traf. Und alles, was bisher verloren war,
kehrte zurück.
    Er wußte, wer er war, woher er kam und was er wollte. Die
Gedächtnislücke schloß sich. Die Berührung mit
dem achten Arm brachte ihm die Gesundheit, und sie veranlaßte
Aii-Ko’on-Tak, die sich vor seinen Augen veränderte, Dinge
beim Namen zu nennen, die kein Sterblicher vor ihm gehört
hatte.
    Aii-Ko’on-Tak öffnete ihre Hände. Die Schwertgriffe
fielen heraus. Wie segnend breitete sie die Handflächen aus. Die
dämonische Fratze auf ihrem Kopf klappte zurück und
verwandelte sich. Sichtbar wurde eine wunderschöne Krone, die
ihren Kopf schmückte und in der Brillanten von einer
Größe und Reinheit funkelten, daß man die Augen
schließen mußte, um nicht geblendet zu werden. In der
Mitte der Krone saß ein dunkelroter, funkelnder Stein,
groß wie eine Männerfaust.
    Hellmark schluckte.
    »Ein Auge… ein Auge des Schwarzen Manja«, entfuhr
es ihm, und er wußte, welche Bedeutung diese Augen für
denjenigen hatten, der sieben von ihnen besaß.
     
    *
     
    »… du sollst wissen, wie ich so wurde, warum ich so bin.
Seit jeher bin ich Aii-Ko’on-Tak, denn als ich in den Tiefen
sternenwirbelnder Universen geboren wurde, standen nicht nur die
Kräfte des Guten bereit, sondern auch die des Bösen. Die
dem Licht zugetan waren – eines Tages fielen sie ab, wurden zu
Geistern und Dämonen, und ihre Aufgabe ist es, andere so werden
zu lassen, wie sie selbst sind. Auch eine Göttin ist nicht
dagegen gefeit, immer die heimtückischen Angriffe aus der Welt
der Sichtbaren und der Unsichtbaren abzuwehren. Auch Götter
machen Entwicklungen durch, und die Geister und Dämonen der
oberen Ränge achten genau darauf, wann dieser Zeitpunkt gekommen
ist, um die Mächte der Finsternis wirken zu lassen.
    Mein Geist wurde verwoben mit dem der Dämonengöttin
Rha-Ta-N’my, deren Wirken auf der Welt der Sterblichen einen
schlimmen Klang hat. Man setzte mich mit ihren Töchtern gleich
und wob so eine falsche Legende. Dämonen und Geister und das
Wirken der irregeleiteten Menschen zwangen meinen Geist und meinen
Willen in eine Richtung, die ich nicht abwehren konnte.
    Die Zahl Sieben hat im Reich der Unsichtbaren seit jeher einen
besonderen Klang. Sowohl die Dämonen bedienen sich ihrer wie
auch die guten Geister, die den Allmächtigen, der dieses
Universum schuf und für den wir alle – auch ich – nur
winzige Rädchen in einem unfaßbaren Getriebe sind,
unterstützen. Durch die sieben Priester dieses Tempels wurde ich
verehrt und geschützt.
    Die Priester fielen den bösen Mächten zum Opfer, und
meine Kräfte wurden im Lauf vieler Jahrtausende dazu benutzt,
den Dämonen zu dienen und sie zu unterstützen. Sieben Arme
konnten sie für ihre Zwecke mißbrauchen, um Menschen zu
quälen, die auf diese Insel, die einst von finsteren
Kräften beherrscht wurde, Fuß gefaßt hatten. Den
achten Arm versahen sie ebenfalls mit einem Schwert, aber er
würde niemals Leid, sondern Erfüllung und Erlösung
bringen.
    Doch dieses Wissen verschwiegen sie und löschten es aus dem
Bewußtsein all derer, die Aii-Ko’on-Tak einmal verehrten.
Nur die schlechten Seiten wurden angebetet, die guten
verkümmerten.
    Ein Priester fand den Mut, ein besonders großes und
schönes Auge des Heiligen Vogels, den die Götter mit nach
Xantilon brachten, in meine Krone zu setzen. Das sollte mich davor
bewahren, für immer anderen Sinnes zu werden, und die
Dämonen brachten es nicht fertig, dieses Auge zu entfernen. Sie
verbargen es mit einer schrecklichen Maske, die nie etwas mit
Aii-Ko’on-Taks wirklichem Sinn zu tun hatte.
    Das
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