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Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Titel: Macabros 030: Tempel der Versteinerten
Autoren: Dan Shocker
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zusammen.
    Noch ehe er etwas sagen konnte, erblickte Hellmark aus den
Augenwinkeln heraus eine schattenhafte Bewegung.
    Nicht weit vom Tempeleingang entfernt huschte ein Schatten
vorbei.
    Im Tempel war jemand!
     
    *
     
    Er gab den beiden Begleitern ein Zeichen, sich ruhig zu verhalten
und überschritt die Schwelle des Tores.
    Melodische Sphärenmusik, die außen in dieser Reinheit
und Schönheit nicht wahrzunehmen war, schwang in der Luft.
    Geheimnisvolle Dämmerung hüllte ihn ein. Björn war
einzige gespannte Aufmerksamkeit. Er hielt sich links, wohin er den
Schatten hatte huschen sehen. Der riesenhafte Tempel war mit einem
einzigen Blick überhaupt nicht zu überschauen.
    Gewaltige Säulen, die durch Bogengänge miteinander
verbunden waren, verliehen diesem Gigantensaal eine Weite und
scheinbar zahllose Verstecke und schufen Unterbrechungen, so
daß wiederum der Eindruck erweckt wurde, als gäbe es hier
Hunderte von verschiedenen Kammern.
    Da war wieder der Schatten!
    Schnell war Hellmark bei der betreffenden Säule – und
stand neben einem Menschen.
    Abwehrbereit hielt Hellmark das Schwert, aber der andere war nicht
bewaffnet, und so senkte er das magische Schwert wieder.
    Seine Augen musterten den Fremden, der einen dunklen Anzug, ein
helles Hemd und eine dezent gemusterte Krawatte trug.
    »Wer sind Sie?« fragte er leise und benutzte die Sprache
der Xantilon-Bewohner. Der andere kniff die Augen zusammen.
    »Ich verstehe Sie nicht… tut mir leid…«, sagte
er in wohlklingendem Englisch. »Ich weiß nicht mal genau,
wo ich hier bin.«
    Hellmark verstand jedes Wort. Und so antwortete er in der Sprache,
in der ihn der andere angesprochen hatte. »Sie befinden sich im
Tempel der Versteinerten, im Tempel Aii-Ko’on-Taks. –
Übrigens: mein Name ist Kaphoon.«
    »Ich heiße Lee Batskill. – Aii-Ko’on-Taks
Tempel? Dann stimmt, was sie mir sagte. Manchmal kommt mir alles vor
wie ein Traum, aber ich weiß, daß es keiner ist, denn
dann würde ich seit zwanzig Jahren träumen. Ein Traum ist
wahr geworden. Die Reise durch Raum und Zeit ist möglich. Ich
bin an einem anderen Ort. Ich komme aus London, einer großen
Stadt in einer anderen Welt.«
    Hellmark kam es so vor, als hätte er das schon mal
gehört, und eine steile Falte entstand, zwischen seinen Augen.
Er wechselte noch ein paar Worte mit Lee Batskill und erfuhr,
daß dieser Mann seit zwei Jahrzehnten die rätselhafte
Göttin verehrte, daß er den Wunsch gehabt hatte, sie
würde sich ihm offenbaren. Das war nun geschehen. Unter dem
persönlichen Schutz Aii-Ko’on-Taks wollte er eine ferne
Welt kennenlernen, die Zeit, in der Aii-Ko’on-Tak besonders
intensiven Kontakt zu den Menschen unterhielt.
    Lee Batskill wich nicht von Björn Hellmarks Seite, als er
erfuhr, was der blonde Mahn mit dem markanten Gesicht, der
kräftigen, sportlichen Statur und dem funkelnden Schwert im
Schild führte.
    Das wollte er sich nicht entgehen lassen! Sein Herz und seine
Seele waren mit Triumph erfüllt, und er konnte sich nicht
vorstellen, was noch alles auf ihn zukam, welche Erfahrungen und
Erkenntnisse er noch sammelte. Er hatte mehr gehört und
wahrgenommen als je ein anderer Mensch vor ihm. Sein Geist, seine
Seele, befanden sich in einer anderen Zeit. Eine Art Verdoppelung
seines Körpers war eingetreten. Sein ursprünglicher Leib
war zurückgeblieben in dem Mini-Tempel seines Hauses. Von diesem
Körper nahm er nichts mehr wahr, der war tot wie Stein. Durch
die Macht eines göttlichen Wesens erlebte er mit dem
Körper, der sich von seinem realen Leib getrennt hatte in einem
anderen Raum und einer anderen Zeit Abenteuer, von denen die Menschen
nur träumen konnten.
    Hellmark strebte dem Mittelpunkt des Tempels zu. Wie fremdartige,
reich verzierte Zelte spannten sich die hohen Bogengänge
über ihm, und jeder war anders gestaltet, anders bemalt, mit
fremdartigen Farben versehen, daß er meinte unter verschiedenen
Himmeln zu schreiten.
    Dann wichen die gewaltigen Säulen weiter zurück, und
seine Blicke erfaßten das weite Rund einer Halle, wie er sie
nie erblickt hatte.
    Im ersten Moment glaubte er, ein bizarres Kabinett zu
betreten.
    Zu Füßen einer hockenden, nackten Göttin, die acht
Arme besaß und in jedem ein breites Krummschwert hielt,
standen, hockten, lagen oder knieten unzählige Gestalten. Meist
Männer. Tapfere Krieger, die hierhergekommen waren, der
Göttin ihr Geheimnis zu entreißen, – und die an
dieser Aufgabe gescheitert waren.
    Alle, die vom siebten
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