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Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Titel: Macabros 030: Tempel der Versteinerten
Autoren: Dan Shocker
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Kampfarm der Göttin getroffen wurden,
hatten hier ihre ewige Ruhestätte gefunden. Zu Stein erstarrt,
füllten sie den Raum vor dem weiten Rund des Thrones.
    Mit einem einzigen Blick nahm Björn die unheimliche Kulisse
in sich auf. Rechts neben der kolossalen Gestalt befand sich ein etwa
drei Meter hoher Sockel, darauf thronte ein riesiger Schädel aus
Stein, dem die Decke fehlte. Aus dem Kopf brach ein geisterhaftes
Leuchten und füllte den Raum.
    Trotz der unheimlich anmutenden Kulisse empfand Hellmark keine
Furcht. Das angenehme Licht, die Stille, die von sphärenhaften
Klängen rhythmisch durchbrochen wurde, das alles führte
dazu, daß er diesen Tempelbezirk nicht als eine Art
Horrorkammer ansehen konnte. In dieser Göttin wirkten zwei Sinne
und mit jeder Sekunde, die er länger an diesem
außergewöhnlichen Ort verbrachte, wurde ihm dieser Zustand
klarer und wurde ihm auch bewußt, daß das alles einen
tiefen Sinn ergeben mußte. Nichts in der Welt der Geister und
Dämonen, der Götter und mächtigen Fürsten
jenseitiger Reiche geschah ohne einen zwingenden Grund. Auch wenn
menschlicher Geist den zunächst nicht erkannte und noch weniger
begriff, waren auch die Unsichtbaren der kosmischen
Gesetzmäßigkeit unterworfen, die seit Anbeginn der Welt
und des Sternenraums existierte.
    Björn richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf die
Göttin. Der Stein, aus dem große Künstler sie gehauen
hatten, besaß die Farbe des Fleisches. Der Eindruck, daß
diese Kolossalstatue von Blut und Leben erfüllt war wollte nicht
weichen, und er fuhr zusammen, als er merkte, daß dies
tatsächlich der Fall war.
    Die Nacktheit Aii-Ko’on-Taks war echt. Es war nicht dir
Nacktheit eines Steins, es war die des Fleisches.
    Aii-Ko’on-Tak atmete. Der Glanz in ihren Augen, die auf dem
Eindringling ruhten, verstärkte sich. Auf dem Kopf saß wie
eine Kappe eine furchteinflößende Fratze, Oberkiefer und
kahles Gesicht eines Dämons der sein Maul aufgerissen zu haben
schien, um den Kopf der Göttin zu verschlingen.
    »Ich weiß, warum du gekommen bist«, sagte die
Göttin da, und ihr makelloser Körper spannte sich. Hellmark
schien es, als ob die schlanken, sehnigen Finger sich enger um die
Griffe der Waffen legten. »Du bist ein Kämpfer wie die
anderen, die den Wunsch hatten, das Duell mit mir zu wagen. Ich
heiße dich willkommen und wünsche dir den Erfolg, den du
dir wünschst. Du kannst das Herz einer Göttin gewinnen,
Gesundheit und Wissen und die Wünsche, die du in dem Augenblick
hegst, da du die Hand hebst und den ersten Streich mit mir tauschst,
werden maßgebend sein für den Augenblick, da es dir
gelingt, den Hieben der sieben Schwerter zu entgehen. Da werden sie
dir erfüllt werden. – Ich möchte dich aber auch
warnen! Aii-Ko’on-Tak verschenkt ihre Gunst nicht. Sie wird
alles daransetzen, das zu verteidigen, was ihr gehört. Denk
immer daran! Noch bist du frei, noch kannst du den Tempel verlassen.
Entscheide dich!«
    »Ich habe mich bereits entschieden«, sagte Hellmark mit
fester Stimme.
    »Also Kampf?«
    »Ja!«
    Mit diesem Wort hob er die Rechte mit dem Schwert. In
Aii-Ko’on-Taks Augen blitzte es auf. Dann bewegter sich ihre
Arme im Rhythmus einer Maschine. Die Schwerter teilten die Luft
Hellmark war gezwungen anzugreifen. Aii-Ko’on-Tak
veränderte ihre Stellung nicht.
    Die Schwerter prallten aufeinander. Es klirrte. Die Göttin
mit den acht Armen ließ ihre Greifer herumwirbeln, als
würde eine sich schnell drehende Walze, versehen mit zahllosen
langen Messern, in Bewegung geraten.
    Hellmark kämpfte. Er schlug die Krummschwerter zurück,
die blitzschnell nach vorn stießen.
    Metallisches Klirren mischte sich unter die melodischen
Klänge. Funken sprühten.
    Im Nu war Björn in Schweiß getaucht. Sein zerfetztes
Hemd, von dem unfreiwilligen Bad, das er hatte nehmen müssen,
noch gar nicht richtig trocken, klebte auf seiner Haut. Von ihm wurde
alles gefordert. Drei, vier Hände auf einmal stießen zu,
und er schlug den Angriff zurück. Es mußte ihm gelingen,
so dicht an die Göttin heranzukommen, daß er die
dämonische Maske erreichte und anhob. Das alles mußte
blitzschnell gehen, ohne daß er von einem Schwert getroffen
wurde.
    Aber das war eine Illusion. Kein Mensch war so schnell. Es sei
denn, man verfügte über magische Fähigkeiten
oder… und plötzlich überlief es ihn
siedendheiß.
    Acht Arme, fieberten seine Gedanken. Sie hat doch acht Arme! Aber
nur von sieben hat sie gesprochen! Von sieben hatte auch
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